Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
ziehen begann. Die meisten waren nicht tief eingedrungen; nur ein oder zwei Nägel schienen sich tiefer in ihn gebohrt zu haben. Logan riss Ken das Hemd vom Leib, und Mari sah, dass sämtliche Männer einander stumm anblickten.
    Sie sank neben Ken auf die Knie, legte ihre Hand auf seinen Hinterkopf und beugte sich zu ihm vor, um ihn vor den Blicken der Männer zu schützen. Sie wusste, dass er es sich nicht anmerken lassen würde, aber es war ihm ein Gräuel, dass die anderen die Narben sahen. Und seinen Rücken, der so aussah, als sei eine riesige Käsereibe
über seine Haut gefahren und hätte sie abgeraspelt. Seine Brust überzog ein dünnes Narbengitter, identisch mit dem auf seinem Gesicht und seinem Hals. Sie konnte unmöglich allen Mitgliedern seines Teams den Blick auf seinen Rücken verstellen. Sie verabscheute das, was sie auf den Gesichtern der Männer sah.
    He, Süßer, ist alles in Ordnung mit dir?, hätte sie ihn gern laut gefragt, damit alle aus ihrer Stimme ihre Sorge um ihn heraushörten und auch das, was sie für ihn empfand, doch sie konnte sich nicht dazu durchringen, sich diese Blöße zu geben. Daher stellte sie ihm die Frage leise und intim in seinem Innern und versuchte ihn deutlich fühlen zu lassen, dass sie bei ihm war.
    Seine Finger verschränkten sich mit ihren. Sie nahm körperliche Schmerzen wahr, doch die konnte er mühelos ertragen. Viel, viel schwieriger war es für ihn, dass seine Freunde ihn anstarrten, ihn sahen, die furchtbaren Zerstörungen sahen, die an seinem Körper angerichtet worden waren. Mari litt mit ihm und fühlte Tränen in ihren Augen und in ihrer Kehle brennen. Er war ein gut aussehender Mann mit einem erstaunlich schönen Gesicht und einem ebenso schönen Körper gewesen, und Ekabela hatte keine Mühen gescheut, um diese Schönheit Zentimeter für Zentimeter zu zerstören.
    Sie beugte sich noch dichter zu ihm, und ihre Lippen berührten federleicht seine Schläfe, als sie ihn abzulenken versuchte. Danke, dass du gekommen bist und mich rausgeholt hast. Ich wollte wirklich nicht noch länger dortbleiben.
    Seine Finger schlossen sich enger um ihre, und er zog ihre Hand an seinen Mund.
    »Was zum Teufel geht hier vor?«, fragte Jack barsch. »Ich bin angeschossen worden. Interessiert sich vielleicht
jemand dafür, oder muss ich hier sitzen und verbluten, während ihr alle meinen Bruder verhätschelt?«
    Neil und Martin wandten Jack augenblicklich ihre Aufmerksamkeit zu.
    »Tut mir leid. Es sah nicht so schlimm aus«, sagte Neil.
    »Nicht so schlimm?«, wiederholte Jack. »Mir rinnt das Blut in Strömen aus dem Leib.«
    Ken gab ein ersticktes Geräusch von sich. Als Mari in Kontakt zu ihm trat, stellte sie fest, dass er lachte. Zum ersten Mal, seit sie Jack begegnet war, mochte sie ihn beinah. Sie respektierte ihn als einen ausgezeichneten Soldaten, und als Scharfschütze flößte er ihr Ehrfurcht und Bewunderung ein, aber sie hatte ihn bisher nicht besonders gut leiden können und war sich nicht sicher gewesen, ob es ihr gefiel, dass Briony ausgerechnet mit ihm zusammen war.
    Diese eine kleine Vorstellung hatte genügt, um ihre Meinung über Jack zu ändern. Er war nicht der Typ Mann, der Aufmerksamkeit auf sich lenkte oder sich wegen einer kleinen Wunde aufregte. Er hatte seine eigenen Narben davongetragen, Indizien der Folter, der ihn derselbe Mann unterzogen hatte, der Ken so lange in den Fingern gehabt hatte. Jack Norton stand in dem Ruf, ausgekocht und hartgesotten zu sein. Sie lächelte ihn an und spielte sein Spiel mit.
    »Ich werde bestimmt nicht vergessen, Briony zu sagen, was für ein knallharter Kerl zu bist.«
    Briony wird mir den nächstbesten Gegenstand über den Kopf ziehen, wenn sie mich sieht. Ich habe ihr versprochen, vorsichtig zu sein.«
    »Ich werde ihr sagen, dass du das bloß zu ihrer Beruhigung getan hast.«

    »Wenn du das tust, zahle ich es dir heim. Deine Schwester kann ziemlich gemein sein.«
    Ken schloss die Augen und hielt Maris Finger weiterhin umfasst. Er ließ sich treiben, da er es sich endlich gestatten durfte. Er war körperlich erschöpft, hatte seit drei Tagen nicht mehr geschlafen, und von den Nägeln brannte sein Körper wie Feuer, aber er hatte Marigold, und das war das Einzige, was zählte. Er entspannte sich und lauschte dem Geplänkel zwischen ihr und seinem Bruder, während der Hubschrauber sie weit fort von Peter Whitney und seinen wahnsinnigen Experimenten brachte.

19
    DER ORT, AN dem Ken zu Hause war, tief in der Wildnis

Weitere Kostenlose Bücher