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Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game

Titel: Düstere Sehnsucht - Feehan, C: Düstere Sehnsucht - Deadly Game Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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nicht zu übersehen. »Die meisten Frauen hätten Probleme mit der Einsamkeit hier oben. Im Winter ist die Straße ohne Schneemobil nicht passierbar. Es gibt keine Telefone. Wir haben natürlich ein Funkgerät, aber die wenigsten Frauen wollen von der Welt abgeschnitten sein.«
    Ihr Blick glitt über sein Gesicht. »Scheint es dir, als sei ich eine Frau von der Sorte, die ständig unterhalten werden muss? Ich bin die Abgeschiedenheit gewohnt.«
    »Mari, ich habe das noch nie getan. Nie im Leben. Ich habe nicht ein einziges Mal eine Frau in dieses Haus mitgenommen oder eine Beziehung mit einer Frau gewollt.
Es kann gut sein, dass ich auf dem Gebiet jeden erdenklichen Fehler mache, aber ich versuche ehrlich zu sein.«
    »Nie?«
    »Was nie?«
    »Du hast noch nie eine Frau hierher mitgenommen?«
    »Das ist mein Allerheiligstes, Liebling. Mein Zuhause. Hierher komme ich, wenn mir die Welt zu eng wird und ich mich auf mich selbst besinnen muss. Hier ist es ruhig und friedlich, und ich fühle mich hier zu Hause. Du gehörst hierher; niemand außer dir hatte hier jemals etwas zu suchen.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was es heißt, sich irgendwo zu Hause zu fühlen.« Sie wies auf den Wald. »Wenn ich das sehe, lockt es mich. Ich möchte kreuz und quer umherlaufen, Ken. Einfach nur durch die Bäume rennen.« Sie sah ihm in die Augen. »Könnte ich das tun?«
    Er versuchte sein pochendes Herz zu beschwichtigen. Er wusste, dass man nicht versuchte, einen frei lebenden Vogel festzuhalten, aber er hätte sie am liebsten mit beiden Händen gepackt. »Selbstverständlich. Morgen besorgen wir dir ein Paar Laufschuhe. Du kannst rausgehen, wann du willst. Mir sind die Vormittage am liebsten, aber es ist zu jeder Tageszeit schön.«
    Sie antwortete nicht, sondern stand einfach nur da und starrte in den lockenden Wald.
    Ken hielt ihr seine Hand hin. Auch wenn sie noch nicht ganz so weit war, sich fest an ihn zu binden, war er doch zumindest bei ihr. Es kam ihm genau richtig vor, sie an seinem Zufluchtsort zu haben. Aber vor allem fühlte er sich trotz all seines Unbehagens, weil er nicht wusste, was er sagen und tun sollte, glücklich. Es machte ihn wirklich glücklich, dass sie mit ihm nach Hause gekommen war.
Jetzt musste er nur noch eine Möglichkeit finden, dafür zu sorgen, dass es ihr auch so ging.
    Mari legte ihre Hand in seine und folgte ihm widerstrebend zu der robusten Tür. Sie versuchte ihre Angst nicht zu zeigen. »Wie haltet ihr dieses Haus warm, wenn es schneit?«
    »Wir heizen mit Holz. Wir haben Kamine, die sehr gut heizen, in den Schlafzimmern, im großen Wohnzimmer und in der Küche. Wir können jeden Flügel des Hauses ganz privat und getrennt bewohnen. Wir brauchen nur die Tür zuzumachen. Oder wir machen die Türen auf und haben ein einziges großes Haus.«
    »Und Briony lebt das ganze Jahr hier?« Daran klammerte sie sich. Sie wollte Briony sehen – nur ein einziges Mal. Einmal nur. Sie hatte so lange Zeit mit Erinnerungen an ihre Zwillingsschwester gelebt und sich Fantasien über sie hingegeben, dass sie sie jetzt unbedingt sehen wollte.
    »Wir würden sie hier nicht allein lassen, wenn wir einen Auftrag übernehmen müssten. Das würde Jack nicht erlauben. « Die Worte rutschten ihm heraus, bevor er sie zensieren konnte.
    Mari sah ihn scharf an, als sie über die Schwelle trat. » Erlauben ? «
    »Wenn es um Briony geht, sind wir sehr sicherheitsbewusst. Ich kann mir vorstellen, dass es dir auch so gehen wird. Sie trägt Zwillinge aus, und Whitney hat schon etliche Versuche unternommen, sie an sich zu bringen. Sein letzter Versuch hat uns einen Teil des Hauses und eines der Nebengebäude gekostet, aber der Drecksack hat sie nicht gekriegt.«
    Mari sah sich um. Sie konnte eine weibliche Note erkennen,
und ihr Herz überschlug sich. Briony war wirklich am Leben, es ging ihr gut, und sie lebte genau hier, in diesem Haus. Ihre Schwester, die sie seit Jahren nicht mehr gesehen hatte, an die sie jedoch an jedem einzelnen Tag ihres Lebens gedacht hatte.
    Dicke Steppdecken hingen über den Rückenlehnen von gut gearbeiteten Möbelstücken, Steppdecken von der Sorte, die mit Liebe in Handarbeit angefertigt worden waren. Über jedem der Fenster war Buntglas eingelassen, komplizierte verschlungene Muster in herrlichen Farben, die zu fantasievollen Bildern zusammenflossen, zweifellos von ihrer Schwester ausgesucht oder sogar angefertigt.
    Mari lief durch die leeren Zimmer, hörte das Echo von Gelächter und fühlte das

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