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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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perlte.
Für gewöhnlich arbeitete die Anlage mit Stimmaktivierung, aber Jennifer wusste nicht, ob sie damit die Ruul auf der Brücke alarmieren würde. Also benutzte sie stattdessen die ebenfalls an der Wand angebrachte Tastatur. Theoretisch konnte sie damit jedes Quartier auf dem ganzen Schiff erreichen. Nur, an wen sollte sie sich wenden? Wen könnte sie informieren, der nicht sofort abschalten würde, weil sie eine Verräterin war? Und noch wichtiger: Wer würde zudem die Führungsoffiziere überzeugen können? Sie kannte an Bord leider niemanden allzu gut.
Aber klar doch, überlegte sie lächelnd. Da gibt es eigentlich nur eine logische Wahl. Sie versuchte sich zu erinnern, in welchem Quartier der Enklave der Offizier untergebracht war, auf den ihre Wahl gefallen war. Als ihr die Zahl einfiel, tippte sie sie Ziffer für Ziffer ein.

Tara Nolan schleppte sich mit letzter Kraft in ihr (neues) Quartier und ließ sich erschöpft auf die Matratze fallen, die ihr als Schlafstatt diente. Sie hatte die letzten fünf Stunden damit zugebracht, an einer der Barrikaden Wache zu stehen und dafür zu sorgen, dass die Ruul keinen Ärger machten. Nach der letzten Abreibung sollte man eigentlich glauben, dass die Slugs wenigstens eine kleine Weile Ruhe geben würden. Aber weit gefehlt. Immer wieder nahmen einzelne Trupps sie unter Beschuss oder stürmten todesmutig auf die Barrikaden zu.
Diese Versuche waren aber so spontan und planlos, dass Tara jede Wette eingegangen wäre, dass diese Angriffe nicht von der Führung der Slugs abgesegnet waren. Solange die Slugs derart ihre Kräfte verzettelten, sollte es ihr recht sein.
Sie sah sich nach ihren beiden Mitbewohnerinnen um. Major Parducci und Captain Stephanie Harper lagen bereits auf ihren Matratzen und schnarchten um die Wette. Die Glücklichen.
Tara raffte den oberen Teil der Matratze zu so etwas Ähnlichem wie einem Kopfkissen zusammen und schloss die Augen in der Hoffnung, schnell einschlafen zu können. Was unter diesen Umständen gar nicht so einfach war.
Verdammt, ich vermisse mein altes Quartier! Tara konnte gar nicht mehr zählen, wie oft sie diesen Gedanken in letzter Zeit gehabt hatte. Sie würde nichts lieber tun, als in ihr altes Quartier umzuziehen. Da bestand nur das geringfügige Problem von mehreren Hundert Slugs, die sich zwischen ihr und ihrem alten bequemen Bett aufhielten.
»Hallo?«
Dem einzelnen Wort gelang es kaum, den Schleier des heraufdämmernden Schlafes zu durchdringen, der sich um Taras Sinne zu legen begann. Ein unterbewusster Teil ihres Gehirns nahm an, dass sich vielleicht ein Besatzungsmitglied in den Raum verirrt hatte und nach dem Weg fragen wollte. Sie entschied sich dafür, die Stimme zu ignorieren. Wem immer sie gehörte, der würde schon wieder verschwinden.
»Hallo? Ist da jemand?«, ertönte die Stimme erneut. Sie klang seltsam dumpf. Als wäre die Person sehr weit weg. Tara rollte sich ächzend auf die Seite und schlug eine Ecke der Matratze über ihrem Kopf zusammen, um die unliebsame Störung auszublenden.
»HALLO!«
Tara saß von einer Sekunde zur nächsten aufrecht auf ihrer Schlafgelegenheit. Ihre Ohren klingelten noch von dem Schock, derart plötzlich und ohne Vorwarnung angeschrien worden zu sein. Parducci und Harper ging es ebenso. Tara sah sich verwirrt in dem kleinen Zimmer um. Außer ihnen war niemand da.
»Oh Prima«, stöhnte sie. »Jetzt ist es soweit. Ich höre Stimmen. Dachte eigentlich immer, es würde sich anders anfühlen, wenn man den Verstand verliert.«
»Falls Sie den Verstand verlieren, dann sind Sie hier nicht die Einzige«, sagte Parducci und stand auf. Harper stimmte ihr nickend zu. Auch Tara erhob sich jetzt und war bestrebt herauszufinden, wo diese Stimme herkam.
»Bitte, wenn jemand da ist. Bitte antworten.«
»Bordsprechanlage!« Parducci wies mit dem Finger auf das kleine Gerät neben der Tür. Die drei Offiziere versammelten sich darum. Tara legte den Finger auf den Knopf, um eine Verbindung zum Ausgangspunkt zu etablieren.
»Hallo? Wer ist da?«
»Oh, Gott sei Dank! Endlich!«
»Wer sind Sie?«, wiederholte Tara ihre Frage. Ausgedehntes Schweigen folgte. Dann kam zögernd die Antwort.
»Lieutenant Commander Jennifer Hargrove.«
»Du Miststück!«, schrie Parducci. »Komm her, wenn du Mumm hast, und ich reiße dir die Eingeweide mit bloßen Händen raus!«
»In diesem Punkt muss ich dem Major recht geben«, erklärte Tara zwar bedeutend gefasster, aber nicht weniger entschlossen als Parducci. »Mit

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