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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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jeden Preis.«
»Da sehe ich nur das geringfügige Problem, dass wir im Augenblick ziemlich handlungsunfähig sind.« Ivanovs Stimme war seltsam neutral. Vincent musterte ihn nachdenklich und überlegte, ob etwas an seiner Ausführung den üblichen Sarkasmus oder Fatalismus enthielt.
Er schüttelte innerlich verwundert den Kopf. Nichts von Ivanovs früherer provokanter Art war an dessen Worten zu erkennen. Der Mann hatte nur eine einfache Tatsache ausgesprochen. Fakten, die es zu widerlegen galt. Nichts weiter. Ivanov hatte sich verändert. Der Captain der Lydia warf Hassan, der demonstrativ zur Seite sah, einen schrägen Blick zu. Vincent hatte schon so eine Ahnung, was für die neue Einstellung des taktischen Offiziers verantwortlich war.
»Dann müssen wir das eben ändern.« Alle drehten sich um, als Mallory aufgeregt in den Raum sprang und das Gerät immer wieder in den Händen drehte, als könnte er nicht fassen, was er entdeckt hatte.
»Und wie meinen Sie das jetzt wieder?«, fragte Ivanov.
»Mit dem hier.« Mallory hielt freudestrahlend das Gerät hoch, das Coltor von seinem kleinen Ausflug auf die Brücke mitgebracht hatte.
»Ich frage noch einmal: Wie meinen Sie das?«
Mallory setzte sich und hielt den kleinen Apparat wie einen Schatz in den Händen. Er schürzte die Lippen, als er überlegte, wie er am besten beginnen sollte. Dann sprudelten die Worte nur so aus ihm heraus.
»Das hier«, er zeigte wieder auf das Gerät, »ist ein unglaublich hoch entwickeltes Netzwerk.«
»Ein Netzwerk?« Vincent war sich nicht sicher, was er von dieser Eröffnung halten sollte.
»Netzwerk ist vielleicht etwas unzutreffend ausgedrückt. Dieses Gerät ist Teil eines unglaublich hoch entwickelten Netzwerks. Ich habe über Major Coltors Beschreibung der Brücke nachgedacht und mir die ganze Zeit das Gehirn zermartert, warum jemand diese Geräte mit den Schiffssystemen verbinden sollte.
Dann kam mir der erleuchtende Einfall: Es ergibt nur dann einen Sinn, wenn es den Slugs eine Art Vorteil verschaffen würde.«
»Und für diese Erkenntnis haben Sie wie lange gebraucht?«
»Nur die Ruhe, Commander Ivanov, ich komme schon noch zum Punkt.« Er tippte sich mit dem Finger ans Kinn. »Wo war ich? Aah ja, richtig. Der Vorteil für die Slugs. Ich habe den Apparat auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt und jetzt weiß ich, wozu er dient.« Mallory machte eine Pause, um die Spannung zu steigern. Eine Pause, bei der Vincent sich dazu zwingen musste, ihn nicht anzuspringen und zu würgen.
»Das Gerät und die anderen Apparate verbessern die Reaktionszeit und die Genauigkeit von Schiffssystemen. Und zwar in einem Umfang, den ich bisher für absolut unmöglich gehalten habe.« Vincent wollte etwas einwerfen, aber Mallory hob den Finger, um zu zeigen, dass er noch nicht fertig war.
»Das ist noch längst nicht alles. Als ich sagte, es wäre Teil eines Netzwerks, war das keine Übertreibung. Die Geräte verbessern nicht nur die Schiffssysteme. Sie verbinden sie auch noch mit anderen Systemen. Mit den Systemen von anderen Schiffen sozusagen.«
»Von anderen Schiffen?« Was immer Coltor erwartet hatte, das war es wohl ganz sicher nicht.
»Theoretisch ließe sich damit eine ganze Flotte miteinander verbinden. Stellen Sie sich vor. Eine Flotte, die wie ein Schiff kämpft. Befehlsübermittlung entfällt fast völlig, da die Schiffe miteinander verbunden sind. Missverständnisse und falsch verstandene Befehle entfallen völlig.«
»Wow!«, sagte Ivanov nur.
»Ich hätte es nicht besser sagen können. Das ist einfach unglaublich.«
»Die Ruul sind gerade noch sehr viel gefährlicher geworden«, sagte Wetherby. Vincent konnte ihm da nur zustimmen.
»Aber wie haben Sie das gemeint: ›Dann müssen wir das eben ändern‹?«, fragte Hassan in die aufkeimende Stille hinein. Mallory grinste wie ein Fuchs im Hühnerstall.
»Hiermit«, erklärte er und hielt noch einmal das Gerät hoch. Bevor jemand fragen konnte, fuhr er fort. »Der Major hat das Gerät mitgebracht, das an die Navigation angeschlossen war. Wenn ich ein kompatibles Zugangsterminal finde, bin ich vielleicht in der Lage, das Gerät anzuschließen und das Netzwerk zu beeinflussen. Sobald die Flotte der Ruul sich verbunden hat, kann ich sie vielleicht – und nur vielleicht – dazu bringen, in den Hyperraum zu springen.«
»Was würde das bringen?«, fragte Ivanov.
»Wir könnten die Flotte nach Negren`Tai springen lassen. Zusammen mit der Lydia und wenn wir großes Glück haben auch

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