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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Verrätern und Kollaborateuren wollen wir nichts zu tun haben.«
»Hören Sie doch bitte zu …«
»Halt endlich die Schnauze!«, bellte die sonst so ruhige Harper und rümpfte verachtend die Nase.
»Ich muss Ihnen etwas Wichtiges mitteilen«, beharrte Hargrove.
»Sagen Sie es doch Ihren Slug-Freunden«, schlug Tara ihr vor. »Ist Ihnen eigentlich bewusst, wie viele Menschen ihretwegen gestorben sind?«
»Ich will mich dafür gar nicht rechtfertigen und ich erwarte dafür auch mit Sicherheit kein Verständnis, aber ich musste es einfach tun.«
»Ich weiß das von Ihrem Bruder. Wir alle wissen es. Aber Ihr Bruder war ein Marine. Ich glaube kaum, dass er auf diese Weise hätte gerettet werden wollen.«
Schweigen. Das hatte gesessen. Das war das Einzige, auf das Hargrove wohl keine Antwort hatte. Tara war überzeugt, dass die Sache damit beendet war, und wollte sich schon abwenden, um endlich die verdiente Ruhe zu finden.
»Da kann ich Ihnen nicht widersprechen«, antwortete Hargrove so unvermittelt, dass Tara wie angewurzelt stehen blieb, sich umdrehte und die Anlage so kritisch musterte, als würde Hargrove im Raum stehen.
»Was zum Teufel wollen Sie eigentlich von uns? Sie haben schon genug angerichtet. Halten Sie uns einfach aus ihren Spielchen raus.«
»Kein Spielchen. Ich habe eine wichtige Nachricht für Captain DiCarlo.«
»Glauben Sie Ihr kein Wort!« Parducci sprach zu Tara, aber ihr Blick war weiterhin wie gebannt auf die Wand gerichtet, in der die Gegensprechanlage eingebettet war. Als könnte sie damit Hargrove persönlich mit einem Blick zu Boden strecken. »Sie will uns nur wieder an die Slugs verraten.«
»Das ist ein Trick«, schloss sich Harper an.
Tara überlegte lange. Sie war hin und her gerissen zwischen ihrem Hass auf Hargrove und der Möglichkeit, dass diese wirklich etwas Wichtiges zu sagen hatte. Sie zuckte die Achseln. Es konnte nicht schaden, ihr zuzuhören. DiCarlo vermochte selbst zu entscheiden, ob er ihr glauben durfte oder nicht. Außerdem hatte Hargrove ihre Neugier geweckt.
»Also gut. Schießen Sie los.«
Und Hargrove fing an zu erzählen wie ein Wasserfall.

Kapitel 18
    »Und Sie glauben, wir können Ihr das wirklich abkaufen?«
Vincents Stimme zeugte von seiner Skepsis, als er Nolan musterte, die vor ihm strammstand. Wetherby schüttelte vehement den Kopf. Was er von dieser Geschichte hielt, konnte man seiner Mimik entnehmen. Der Colonel war kein Mann, der seine Gefühle verbarg.
Hassan und Ivanov hingegen sah man gar nichts an. Das lag aber wohl eher daran, dass man aus den Blutergüssen und blauen Flecken, die ihre Gesichter zierten, keinerlei Rückschlüsse auf ihre Gedanken ziehen konnte. Nur Coltor dachte angestrengt über die Informationen nach, die Nolan gerade in Hargroves Auftrag überbracht hatte.
Geistesabwesend lächelte Vincent dem einzigen Neuankömmling im Raum zu. Captain Minoki Tagawa war wie abgemacht drei Stunden nach ihrer ersten Kontaktaufnahme zurückgekommen und sofort zu einer der Luftschleusen dirigiert worden. Sie trug immer noch den unhandlichen Null-G-Kampfanzug. Als einziges Zugeständnis an ihre Bequemlichkeit hatte sie den Helm abgenommen.
»Ich glaube einer miesen Verräterin kein Wort«, blaffte Wetherby ungehalten. »Warum sollten wir ihr auch nur ein Wort abnehmen?«
»Die Frage ist wohl eher, ob wir es uns erlauben können, ihr nicht zu glauben«, gab Coltor zu bedenken. Vincent sah ihn fragend an und Coltor erklärte weiter.
»Wenn Hargrove recht hat, dann steht der Krieg unmittelbar bevor.«
»Der zwischen dem Konglomerat und den Til-Nara oder der zwischen den Ruul und allen anderen?«, fragte Ivanov.
»Suchen Sie sich einen aus«, frotzelte der MAD-Offizier. »Sobald die Schlacht vorbei ist, werden die Ruul das Negren`Tai-System angreifen und die Überlebenden des Gefechts auslöschen. Egal, wer das sein wird. Es wird nur Verlierer geben. Abgesehen von den Ruul, die dann in aller Seelenruhe Kolonien auf beiden Seiten der Grenze nach Belieben angreifen können. Selbst Taradan ist nicht mehr sicher, wenn die 17. ausgeschaltet ist.«
»Die Ruul müssen sehr selbstbewusst sein, wenn sie denken, dass sie gewinnen und damit durchkommen können«, sagte Hassan müde. »Ich frage mich, ob sie etwas wissen, das wir nicht wissen.«
»Selbst wenn, spielt es keine Rolle«, hielt Coltor dagegen. »Wir müssen verhindern, dass es so weit kommt. Wenn Karpov und die Til-Nara erst aufeinander einschlagen, ist alles vorbei. Wir müssen den Krieg verhindern. Um

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