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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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weiteren Befehlen für die Charlies«, erklärte Wetherby, als sie geendet hatte.
Vincent dachte angestrengt nach. Seine erste Eingebung war es, die Marines sofort an Bord zu holen. Aber ein anderer Gedanke kam ihm in den Sinn. Sie hatten nun einen funktionsfähigen und voll bemannten Stingray mit hundert gut bewaffneten Soldaten an Bord, von dem die Slugs nichts wussten. Das verlieh ihnen eine neue Mobilität und Flexibilität. Damit musste sich doch etwas auf die Beine stellen lassen. Etwas, das ihnen half, die Lydia wieder unter Kontrolle zu bringen. Aber dafür musste ein Plan her. Und es wäre absolut nicht schlecht, wenn der Plan diesmal funktionierte.
»Teilen Sie ihr mit, sie soll sich wieder zum Stingray begeben und vorläufig dort bleiben. In drei Stunden treffen wir uns wieder hier an diesem Bullauge. Bis dahin lassen wir uns was einfallen.«
Wetherby übermittelte die Nachricht. Tagawa bestätigte und entfernte sich wieder mit den abgehackten, ungelenk wirkenden Bewegungen, die im Vakuum des Alls typisch waren.
Vincent sah ihr nach, bis sie außer Sicht verschwunden war. Dann drehte er sich zu Wetherby und Coltor um. »So, Gentlemen. Jetzt haben wir drei Stunden, um uns zu überlegen, wie wir uns am eigenen Kragen aus dieser Scheiße ziehen.«

Toorin machte es sich auf dem Kommandosessel der Lydia bequem. Arrak und Kerrelak standen rechts, beziehungsweise links hinter ihm. Flankierten ihn wie zwei hilfreiche Geister. Der Kriegsmeister fletschte die Zähne. Das ruulanische Äquivalent eines amüsierten Schmunzelns.
Er war sich sehr klar darüber, dass die beiden ihn fast so sehr hassten, wie sie sich gegenseitig verachteten. Das war ihm aber egal, sofern sie nur taten, was ihnen gesagt wurde. Der Krieg gegen die Insekten und die nestral`avac dämmerte langsam herauf. Bald würde der erste Schuss fallen. In diesem Krieg würde es viel Ehre, viele Sklaven und viele Planeten zu erobern geben. Für seine Familie und seinen Stamm. Und es war alles so einfach gewesen.
»Nehmt Kurs auf das Sari`Vo-System«, befahl er.

Jennifer geriet kurz ins Taumeln, als die unerwartete Beschleunigung einsetzte und die Lydia aus dem System sprang. Der Moment dauerte aber nur eine Sekunde und schon stabilisierte sich die Fluglage wieder. Aus genau diesem Grund sendeten menschliche Schiffe eine kurze Warnung über den BordCom unmittelbar vor einem Sprung.
Jetzt sind sie unterwegs nach Sari`Vo. Ich muss etwas unternehmen. Nur was? Das war die alles entscheidende Frage des Tages. Jennifer musste sich eingestehen, dass alles schiefgelaufen war. Furchtbar schief. Sie hatte nie erwartet, dass es so weit kommen würde. Die Hälfte der Besatzung abgeschlachtet. Der Großteil der übrigen inhaftiert und der klägliche Rest kämpfte ums Überleben.
Das hatte sie alles nicht gewollt. Auch wenn sie sich selbst immer wieder sagte, dass sie gar nicht anders hätte handeln können. Sie musste ihren Bruder einfach retten. Welche Schwester hätte schon anders handeln können?
Ihr Blick fiel auf die Bordsprechanlage rechts neben der Tür. Eine Idee keimte in ihrem Kopf. Eine Idee, die sogar funktionieren könnte. Mit etwas Glück versteht sich. Ehrlich gesagt sogar nur mit sehr viel Glück.
Das Gerät war natürlich außer Funktion gesetzt worden, als man sie hier eingesperrt hatte, aber ein wenig technische Kenntnisse hatte sie auch. Die Abdeckung wurde durch vier Schrauben an der Wand gehalten. Jennifer hatte etwas längere Fingernägel als beim Militär allgemein üblich.
Aber dadurch wurde sie in die Lage versetzt, langsam die Schrauben aus dem Gewinde zu drehen. Man sollte noch erwähnen, dass die Schrauben nicht besonders fest saßen. Wäre es anders gewesen, hätte sie ein Problem gehabt. Aber auch so brach sie sich zwei Fingernägel ab und das Nagelbett von drei Fingern war blutig, als sie fertig war.
Sie setzte die Abdeckung neben sich auf den Boden und betrachtete das Gewirr aus Drähten, das ihr entgegenfiel. Das Wichtigste war, das Gerät wieder mit Strom zu versorgen.
Dazu kratzte sie die Isolierung von zwei Leitungen, von denen sie annahm, dass sie für den Strom zuständig waren. Wobei Annehmen nur ein besserer Begriff für Raten war.
Als sie die beiden Drähte miteinander verband, schlugen mehrere Funken aus dem Gerät, aber eine Leuchtdiode wechselte von Rot zu Grün. Sie hoffte, dass dies bedeutete, dass das Gerät wieder arbeitete.
Ein Königreich für einen Techniker, dachte sie während ihr der Schweiß von der Stirn

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