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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ein Grunzen. Während dieser Zeit traktierte Ivanov Hassans Körper weiter mit Schlägen.
Hassan musste einsehen, dass seine Taktik nicht von Erfolg gekrönt war, und änderte sie entsprechend. Und zwar, indem er sein Knie hochzog und bereits mit dem ersten Treffer Ivanovs Nase brach. Blut spritzte und besudelte sie beide. Dadurch eskalierte die Situation vollends.
Ivanov kümmerte sich nicht um seine Verletzung, sondern fing stattdessen an, Hassan zu würgen. Dieser war in puncto Größe und Stärke überlegen, umklammerte seinen Gegner und presste damit alle Luft aus seinen Lungen, in der Hoffnung, Ivanov würde zuerst die Puste ausgehen. So eng umschlungen gingen sie zu Boden und wälzten sich, wobei jeder versuchte, in eine bessere Position zu kommen als der andere.
Die beiden Kontrahenten versetzten sich unabhängig ihrer jeweiligen aktuellen Position immer wieder schwere Schläge, wozu sie aber kurzzeitig ihre Griffe lockern mussten und der jeweils andere wieder für ein paar Sekunden Luft schnappen konnte. Sowohl Hassan als auch Ivanov bluteten inzwischen aus einer Vielzahl von Wunden. Ivanov hatte eine aufgeplatzte Lippe, eine Platzwunde an der Stirn und ein dicker Blutstrom lief aus seiner Nase.
Nach Hassans Gefühl waren mindestens zwei seiner Rippen geprellt, ein Auge schwoll langsam zu und sein rechtes Handgelenk fühlte sich verdreht an.
Die Tür ging auf. Eine Gruppe Marines und Piloten aus der Messe lugten neugierig herein, von dem Lärm der Auseinandersetzung angezogen. Als sie sahen, dass zwei der ranghöchsten Offiziere der Lydia einen erbitterten Kampf austrugen, sahen sie sich zuerst unschlüssig an, einigten sich wortlos auf ein gemeinsames Vorgehen und schlossen die Tür wieder. Wenn sich die hohen Tiere gegenseitig die Köpfe einschlagen wollten, dann war es für die niederen Ränge besser, nichts gesehen oder gehört zu haben.
Der Ensign führte Vincent, Wetherby und Coltor zu einem der nächsten Bullaugen und forderte sie auf, nach draußen zu sehen. Die drei Offiziere schauten sich an und versuchten abzuschätzen, wie es um den Geisteszustand des jungen Offiziers bestellt war.
Schließlich zuckte Vincent nur mit den Achseln und blickte wie aufgefordert durch das Bullauge. Er war sich nicht sicher, was er erwartet hatte, aber eine Gestalt in einem klobigen Null-G-Kampfanzug der Marines, die zurück durch das Bullauge ihn anstarrte, war es eindeutig nicht. Vincent traute seinen Augen kaum.
Wetherby und Coltor sahen ihm neugierig über die Schulter und ein spontaner Ausbruch des Colonels beschrieb ihre Empfindungen am deutlichsten, als ihm ein »Heiliger Strohsack!« herausrutschte.
Vincent überlegte bereits, wo die nächste Luftschleuse war, um den Soldaten hereinzuholen, als die kleine, links am Helm angebrachte Lampe anfing, in unregelmäßigen Abständen an- und auszugehen.
Wetherby kam als Erster darauf, dass man ihnen gerade Morsezeichen sendete. Er kramte in seinen Taschen nach Papier und Stift, wurde aber nicht fündig. Der Ensign, der sie hergeführt hatte, half ihm aus und Wetherby begann, abwechselnd durch das Bullauge zu sehen, um ja nichts zu verpassen, und die Zeichen sofort aufzuschreiben und gleichzeitig zu decodieren. Schließlich las er laut vor.
»Tagawa an Lydia, Stopp, Stingray Nummer drei hängt an der Unterseite des Schiffes, Stopp, Charlie-Kompanie vollzählig anwesend, Stopp, keine Ausfälle, Stopp, zwanzig Überlebende aus der New-Zealand-Station gerettet, Stopp.«
Inzwischen hatte sich eine Traube aus Schaulustigen gebildet, die bemerkt hatte, dass etwas vor sich ging. Als Wetherby vorlas, dass die Charlie-Kompanie ohne eigene Verluste in einem Stingray an der Lydia hing, brachen alle in Hörweite in spontanen Jubel aus. Vincent konnte es ihnen nachfühlen. Nach den vielen Fehlschlägen war das endlich eine gute Nachricht. Trotzdem musste er für Ruhe sorgen und befahl den Männern und Frauen still zu sein. Tagawa sendete weiter.
»Status?«, las Wetherby die Nachricht vor.
Vincent musste nur kurz überlegen, um eine passende Nachricht zu formulieren. »Senden Sie: Lydia von ruulanischen Streitkräften größtenteils besetzt. Etwa tausend Überlebende hier und noch einmal etwa das Doppelte auf ALPHA eingekerkert. Sind froh, dass Sie da sind.«
Eines der Besatzungsmitglieder reichte ihm eine Taschenlampe und der Colonel begann ruhig und besonnen mit der Übermittlung. Tagawa wartete das Ende der Nachricht ab und sendete sofort wieder eine eigene.
»Sie fragt nach

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