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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ihn. Vincent brachte nur ein abgehacktes Nicken zustande.
»Wir sollten Captain DiCarlo aber nicht zu sehr beunruhigen«, fuhr Coltor fort. »Ich bin auf der Reise nur Passagier. Nichts weiter. Ich werde mich keinesfalls in den Ablauf an Bord des Schiffes einmischen. Außerdem bin ich sicher, dass die Lydia und ihre Crew eine hervorragende Ergänzung der Flotte sein werden.«
Bei diesen aufmunternden Worten entspannte sich Vincent etwas. Ironischerweise zog parallel dazu ein verkniffener Ausdruck über Karpovs Gesicht und je entspannter Vincent sich fühlte, desto verkniffener wurde der Ausdruck. Der Admiral war über Coltors Worte alles andere als erfreut. Was er davon halten sollte, war ihm allerdings noch nicht ganz klar.
Coltor … Coltor …, rezitierte Vincent in Gedanken immer wieder den Namen. Wieso kommt mir der Name nur so verdammt bekannt vor? Dann fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen. Das war der Coltor!
Der Held des Mars höchstpersönlich auf meinem Schiff. Was sagt man dazu! In Vincent wuchs neuer Respekt für den Mann. Vielleicht wurde es doch nicht so schlimm, ihn dabei zu haben. Dass Coltor und Karpov sich nicht leiden konnten, war dabei das Tüpfelchen auf dem i.
»Wie Sie meinen, Major«, nahm der Admiral den Gesprächsfaden wieder auf. »Aber ich hoffe dennoch auf einen ausführlichen und vor allem genauen Bericht. Und ich bin schon jetzt aufs Äußerste darauf gespannt, ihn zu lesen.«
Karpovs Lippen teilten sich zu einem unangenehmen Lächeln.
Bei der offensichtlichen Andeutung, der Major könnte in irgendeiner Form ungenaue Berichte abliefern, legte sich Coltors Stirn in tiefe Zornesfalten. Der MAD-Offizier ersparte sich aber einen Kommentar. Vielleicht hielt er es auch für unter seiner Würde zu antworten. Der Mann gefiel Vincent immer mehr.
»Wenn Sie mich bitte entschuldigen wollen, meine Herren«, verabschiedete sich Karpov. »Ich möchte jetzt gern meinen Sohn begrüßen.« Ohne eine Antwort der beiden Offiziere abzuwarten, drehte er sich um und verschwand in der Menge.
Vincent starrte dem Admiral noch hinterher, als dieser längst außer Sicht verschwunden war. Ihm wurde bewusst, dass Coltor es ihm gleichtat. Als er ihm einen Blick zuwarf, bemerkte er auf dessen Gesicht das gleiche Maß an Unverständnis über die Unhöflichkeit Karpovs.
Die beiden Männer nahmen jeweils ein Sektglas vom Tablett eines vorübereilenden Kellners und prosteten sich spöttisch zu.
»Das wird noch ein langer Tag, bis wir endlich unterwegs sind«, bemerkte Vincent.
»Wenn Karpov noch ein paar Schikanen einfallen, wird er noch länger«, antwortete Coltor.
Vincent drehte sich bei Coltors Bemerkung mit erhobener Augenbraue zu ihm um.
»Hab ich das jetzt gesagt?«, fragte Coltor in gespielter Verwunderung. Er verzog das Gesicht zu einem schiefen Grinsen.
»Ich hab nichts gehört.« Vincent hob sein Glas und prostete ihm erneut zu.

David ging durch die Menschenmenge, ohne so recht zu wissen, wohin er sich eigentlich wenden sollte. Derlei Feiern waren ihm zuwider und er umging sie so oft er nur konnte. Leider war dies heute unmöglich.
Der kurze Plausch mit dem Captain der Lydia hatte seine Pein kurzzeitig ein wenig gelindert. Der Mann schien engagiert und kompetent zu sein. Zwei Eigenschaften, die er noch dringend brauchen würde.
Leider hatte ein junger Offizier in der Uniform eines Commanders, den DiCarlo als seinen Ersten Offizier vorgestellt hatte, ihn in Beschlag genommen, weil es wohl Probleme mit der Montage einiger Waffen gab. Die beiden hatten eilig die Feier verlassen, wobei sie ohne Unterlass in ihre Funkgeräte gesprochen hatten, um den Montagecrews Anweisungen zu geben.
Die Glücklichen haben diesen Affenzirkus jetzt wenigstens hinter sich, dachte er ironisch.
»Major Coltor?«, hörte er plötzlich eine Stimme hinter sich. »Major Coltor, sind das wirklich Sie?«
Die Stimme kam ihm sehr bekannt vor. Auch, wenn er im ersten Moment nicht genau wusste, wo er sie gedanklich einordnen sollte. Als er sich umdrehte, kam ihm eine kleine, brünette Frau mit nackenlangen Haaren entgegen. Es verging eine weitere Sekunde, bis sich die Erkenntnis einstellte, wer ihm da gegenüberstand.
»Parducci? Captain Parducci? Was machen Sie denn hier?«
»Inzwischen Major Parducci«, verbesserte sie ihn lachend und wies auf die Rangabzeichen an ihrem Revers.
»Entschuldigen Sie. Natürlich Major Parducci.«
»Schon in Ordnung. Ich habe mich an den neuen Rang noch gar nicht richtig gewöhnt. Die Beförderung

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