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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Commander Jennifer Hargrove. Die CAG – Commander Air Group – des Schiffes. Sie schien mit ihren 24 Jahren viel zu jung für diese verantwortungsvolle Aufgabe, aber anhand ihrer Akte wusste er, dass sie sich diesen Posten mehr als verdient hatte. Die Liste ihrer Kampfeinsätze las sich wie ein Touristenführer durch alle größeren Gefechte, die das Konglomerat in den letzten drei Jahren erlebt hatte. Und das waren nicht wenige. Die Ruul wurden immer frecher.
In der Nähe der Hangartore konnte er mehrere Silhouetten erkennen. Die schlanken Gestalten von Arrow-Abfangjägern und die klobigen von schweren Skull-Bombern. Sobald die Zerberus-Raumüberlegenheitsjäger an Bord kamen, war sein Kommando endlich vollzählig. Hauptsache sie würden es rechtzeitig zum Stapellauf schaffen.
Vincent übernahm die Führung ihrer Gruppe, nach ihm kam Hassan und zum Schluss Ivanov und Wetherby. Noch während sie sich näherten, holte Hargrove tief Luft. Keine zwei Sekunden später hallte ein langgezogenes »Achtung!« durch die Halle und sechshundert Paar Pilotenstiefel schlugen zeitgleich auf den Boden. Der Knall hallte ohrenbetäubend von den Metallwänden wieder.
Die blonde junge Frau salutierte und senkte die Hand erst wieder, als er die Geste erwiderte. Sie war nur eins sechzig groß und reichte Vincent damit gerade bis zum Brustbein. Ihre blauen Augen blickten wach und intelligent. Außerdem schien sie ihre Piloten fest im Griff zu haben. Ein weiterer Beweis für ihre Fähigkeiten.
Vincent rief sich in Erinnerung, was er über sie wusste. Ihrer Akte hatte er bereits die wichtigsten Fakten ihrer Laufbahn entnehmen können. Sie entstammte einer alten Soldatenfamilie und diente in der vierten Generation beim Militär. War sozusagen in militärische Umgangsformen und Traditionen hineingeboren worden. Ihr Vater war General bei den Marines und dementsprechend oft waren sie umgezogen.
Sie hatte als Jugendliche auch eine recht stürmische Zeit hinter sich. Ein paar aufgebrochene Hover-Cars hier, ein paar Schlägereien da, aber nichts wirklich Ernstes. Sie hatte versucht, aus dem Gefängnis der Regeln und Uniformen auszubrechen. Unnötig zu erklären, dass ihr Vater darüber alles andere als erfreut gewesen war. Ihr älterer Bruder allerdings hatte sich bemüht, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, und war ins Marine-Corps eingetreten. Daraufhin wurde ihr Verhalten noch schlimmer und sie schien tatsächlich unwiderruflich auf die schiefe Bahn abzugleiten.
Dann hatte sich aber alles verändert. Ihr Bruder kam auf Ursus im Kampf gegen eine ruulanische Einheit ums Leben. Das brachte sie zur Vernunft und sie trat den Streitkräften bei.
Ihre zierliche Statur disqualifizierte sie für die Marines, also meldete sie sich zur Flotte und ließ sich als Pilotin für mittelschwere und schwere Jäger ausbilden. Sie absolvierte die Akademie in Rekordzeit. Die Liste ihrer Abschüsse war schlichtweg beeindruckend. So beeindruckend, dass ein Admiral ganz oben der Meinung war, dass sie einen guten CAG abgeben könnte. So war sie nun auf der Lydia gelandet. Ihr erstes Kommando in einer solchen Position.
Vincent reichte ihr die Hand und war überrascht, wie fest ihr Händedruck war. Sie hatte die Art blauer Augen, die einem bis auf den Grund der eigenen Seele zu blicken schienen, und er bemerkte, dass sie ihn genauso abschätzend musterte wie er sie.
»Imponierende Vorstellung, Commander Hargrove«, begrüßte er sie.
Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, ehe sie antwortete: »Für den neuen Captain der Lydia nur das Beste, Sir. Willkommen an Bord.«
»Danke, Commander«, erwiderte er ehrlich überrascht. Bei den meisten anderen hätte er ihre Bemerkung entweder für Angabe oder geheuchelte Schmeichelei halten können. Bei dieser Frau schien es aber weder noch zu sein. Irgendwie hatte er sogar das komische Gefühl, sie habe sich einen kleinen Scherz erlaubt. Der schalkhafte Ausdruck in ihren Augen verstärkte diesen Eindruck noch.
»Ist alles für morgen bereit?«, fragte Vincent.
»Wie man's nimmt.« Als er sie fragend ansah, begann sie ihre Worte zu erklären: »Mir fehlen immer noch 240 Jäger vom Typ Zerberus. Die Piloten sind bereits hier, nur die Überführung der Maschinen ist noch im Gange.«
Während sie sprachen, schlenderten sie gemeinsam an den Piloten vorbei, die immer noch in Habachtstellung standen. Er bemerkte, dass sie ihn langsam auf die Jäger zusteuerte, die für die Inspektion hergerichtet worden waren.
»Mir wäre

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