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Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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immer mehr. Weniger als zwei Minuten und sie konnten den Tartarus mit allem beharken, was ihnen zur Verfügung stand. Allerdings fragte sich Vincent langsam, ob die Zeit wirklich reichen würde. Der Typ 8 über ihnen richtete beträchtlichen Schaden an. Die Schilde waren noch immer nicht reaktiviert und es gab keine Hoffnung, Jäger oder Bomber zu ihrer Unterstützung zu starten.
Die Lydia war bereits schwer mitgenommen und dabei hatten sie das schwerste feindliche Schiff noch nicht mal ernsthaft getroffen. Von einigen Torpedotreffern abgesehen, denen die Schilde des Slug-Schiffes ohne Probleme standgehalten hatten, war der Gegner noch so gut wie unbeschädigt. Das war nicht gut. Das war ganz und gar nicht gut.
»Captain, wir nehmen zu schweren Schaden«, drängte Hassan. »Sie schießen uns zusammen.«
Ich weiß. Ich weiß doch. »Wir sind bereits zu nah am Gegner, um uns noch zurückziehen zu können. Weiterfeuern.«
Plötzlich stellten die Torpedorohre der Lydia und die Hälfte ihrer verbliebenen Energiewaffen das Feuer ein. So unvermittelt, dass Vincent sich einen Moment fragte, was genau eigentlich gerade fehlte. Der Typ-8-Kreuzer nutzte die Situation gnadenlos aus, wich dem sporadischen Feuer ihrer letzten Waffen gekonnt aus und nahm die Triebwerke der Lydia unter Feuer.
Wütend und kaum noch in der Lage, seinen Zorn unter Kontrolle zu halten, herrschte er Ivanov an: »Was ist denn jetzt wieder los? Warum feuern Sie nicht mehr?«
»Feuerleitung ist durch feindlichen Beschuss beschädigt, Skipper. Die meisten unserer Waffen hängen daran. Wir können nicht mehr feuern. Jedenfalls nicht mehr koordiniert.«
Sein ComOffizier drehte sich um und erklärte: »Der ruulanische Schlachtträger ruft uns.« Er schluckte schwer. »Sie fordern uns zur sofortigen Kapitulation auf oder sie werden uns vernichten.«
Der Typ 8 zog sich etwas zurück und stellte das Feuer ein. Offenbar wartete er auf Vincents Entscheidung. Sollte er sich gegen das Angebot entscheiden und die Kapitulation verweigern, war das feindliche Schiff in einer idealen Position, das Feuer erneut auf die Triebwerke zu eröffnen und sie vollends zusammenzuschießen. Dann wären sie nicht nur den Großteil ihrer Feuerkraft los, sondern auch noch manövrierunfähig.
Ich kann nicht fliehen und ich kann nicht gewinnen. Was also bleibt mir noch? »Lieutenant«, begann er und jedes Wort in seinem Mund schmeckte nach Asche, »erklären Sie ihnen unsere Kapitulation.«
Das diffuse Licht auf der Brücke flackerte kurz und strahlte dann heller als noch Sekunden zuvor.
»Simulation abgeschlossen«, erklärte die Stimme des Bordcomputers mit einer Gleichgültigkeit, bei der Vincent sich am liebsten übergeben hätte. »Ruulanischer Sieg. Ein ruulanisches Schiff zerstört, zwei beschädigt. Simulationszeit: neunundzwanzig Minuten, achtunddreißig Sekunden.«
Vincent erhob sich schwerfällig von seinem Kommandosessel. Es kam ihm so vor, als trüge er die ganze Welt auf den Schultern. Jetzt hatte er einen Eindruck davon, wie sich Atlas fühlen musste.
»Mr. Salazzar, die Besatzung kann wieder den regulären Dienst aufnehmen.«
»Aye-aye, Captain.«
»Die Manöverkritik findet in einer Stunde statt. Ich erwarte, dass alle Führungsoffiziere anwesend sind. Wir haben eine ganze Menge zu besprechen.«

Im Besprechungsraum herrschte betäubtes Schweigen. Keiner der Anwesenden wollte den Anfang machen und sich damit in die unangenehme Lage bringen, sich zuerst ins Fadenkreuz des Kommandanten zu begeben.
Außer Vincent und Hassan saßen noch Ivanov, Hargrove, Wetherby, Lurcar, Coltor und Mallory am Tisch. Der Einzige, der ein breites Grinsen zur Schau stellte, war Wetherby. Der Marine war ganz offensichtlich mit sich und der Welt im Reinen. Und warum auch nicht? Seine Truppen waren die Einzigen, die die Manöver mit Bravour gemeistert hatten.
Während die Brückenbesatzung ihre Kampfsimulationen durchgeführt hatte, waren die Marines ebenfalls nicht untätig geblieben. Sie hatten alles – von der Abwehr von Enterkommandos bis hin zur Verteidigung einer stationären Stellung – trainiert und sich von Simulation zu Simulation sogar noch übertroffen. Es war beruhigend, sie an Bord zu haben.
Nur, falls die Marines in den engen Gängen der Lydia selbst zum Einsatz kamen, dann hatten vorher eine Menge Leute eine Menge Fehler gemacht. Vincent massierte mit Daumen und Zeigefinger erschöpft das Nasenbein, bevor er sich der umfangreichen Kritik stellte, die es zu verteilen galt.
Das

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