Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Duestere Vorzeichen

Duestere Vorzeichen

Titel: Duestere Vorzeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
Vom Netzwerk:
halsbrecherischen Geschwindigkeit auf die Lydia zu.
»Eine Identifizierung wäre mir jetzt sehr willkommen, Mr. Ivanov«, fauchte Vincent seinen taktischen Offizier an. »Ihre zwei Minuten sind längst um. Also womit haben wir es zu tun?«
»Ich … ich bin mir nicht sicher, Captain.« Der taktische Offizier tippte in seine Konsole einige Befehle ein. Aber alles in allem machte er auf Vincent einen recht hilflosen Eindruck. Als hätte er keine Ahnung, was er da eigentlich gerade tat oder was er genau tun musste, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Vincent wechselte einen schnellen Blick mit seinem Ersten Offizier, der den Wink verstand und sich neben Ivanov auf den Boden kniete, um seine Anzeigen überblicken zu können. Hassan betätigte mehrere Knöpfe über Ivanovs Schulter hinweg und sah schließlich auf.
»Die vier kleineren Objekte sind Schwere Kreuzer der Typ-8-Klasse. Der große Brocken ein Schlachtträger der Tartarus-Klasse.«
Ruulanische Schiffstypen! Hassan kehrte zu seiner Station zurück. Aber nicht, ohne vorher noch Ivanov einen vernichtenden Blick zuzuwerfen. Der taktische Offizier blickte trotzig zurück, hatte aber wenigstens den Anstand, rot anzulaufen. Das würde noch ein Nachspiel haben. Später.
Seine Gedanken kehrten zu dem dringlicheren Problem zurück. Der ruulanischen Flottille, die sich ihnen näherte. Mit den vier Kreuzern konnte die Lydia locker fertig werden. Selbst wenn sie mithilfe gestohlener Technologie umgebaut waren und nun ebenfalls über Schilde und Torpedos verfügten, war die Lydia ihnen immer noch an Feuerkraft überlegen. Das große Kampfschiff hingegen stand auf einem ganz anderen Blatt. Nicht mehr lange und zumindest der Schlachtträger würde in Schussweite sein. Aber vorher würde er …
»Der Schlachtträger schleust seine Jäger aus«, meldete Hargrove.
Bingo!, dachte Vincent und knirschte vor Frustration mit den Zähnen. Genau das hätte ich an deren Stelle jetzt auch getan. »Alarmrotte starten und danach im Abstand von fünf Minuten jeweils eine Sturmschwadron.«
»Aye, Skipper.«
»Torpedoabschuss«, meldete Ivanov. »Ich orte sechsundzwanzig, wiederhole zwo sechs Vögel unterwegs. Vermutlicher Trefferzeitpunkt: 4,8 Minuten und kommen näher.«
»Alle Gegenmaßnahmen einleiten. Anflugvektoren an Flakbatterien weiterleiten und Sperrfeuer setzen. Abfangjäger zur Unterstützung der Flaks einsetzen.«
»Sir«, meldete sich Hargroves drängende Stimme zu Wort. »Probleme auf beiden Startdecks. Wir können derzeit keine Jäger ausschleusen.«
»Was? Wieso nicht?«
»Technische Probleme. Die Deckcrews arbeiten daran, aber sie können nicht sagen, wann die Startdecks wieder funktionieren.«
»Na großartig!«, kommentierte Vincent. »Lieutenant Mendez, halten Sie frontal auf den Gegner zu. Commander Ivanov, alle Fronttorpedorohre laden und Mündungsklappen öffnen.«
»Torpedorohre werden geladen. Aye-aye.«
Inzwischen wurden die Besatzungen der Flaks mit den Vektoren der anfliegenden Torpedos versorgt. Die doppelläufigen Geschützrohre richteten sich – für Vincents Geschmack viel zu langsam – auf die sich nähernde Gefahr aus.
»Trefferzeitpunkt: 3,5 Minuten.«
Die Flakbatterien erwachten röhrend zum Leben und sandten einen Strom von Explosivgranaten gegen die ruulanischen Torpedos. Vincent knirschte wütend mit den Zähnen. Was eigentlich als Sperrfeuer gedacht war, erwies sich als in etwa so dicht wie ein Schweizer Käse … und genauso effektiv.
In der Abwehr klafften gewaltige Löcher, durch die mehrere Torpedos schlüpften. Fast die Hälfte der Flugkörper schafften es, bis zur Lydia durchzubrechen. Eine inakzeptabel hohe Anzahl. Das Schiff schüttelte sich unter den gegnerischen Treffern. Mehrere Besatzungsmitglieder wankten. Einige stürzten sogar. Dann stabilisierte sich das schlingernde Schiff aber wieder.
»Schilde bei etwa vierundfünfzig Prozent«, gab Hassan bekannt. »Keine nennenswerten Schäden.«
Noch nicht, dachte Vincent. Noch nicht. »Was machen die Torpedorohre, Commander Ivanov?«, fragte er drängend. »Ich brauche die Waffen sofort.«
»Torpedorohre werden noch geladen, Sir«, erwiderte der taktische Offizier. Er zögerte kurz, während er einige Daten auf seinem Display auswertete. Schließlich sah er auf. »Neuer Abschuss. Sechsundzwanzig Torpedos unterwegs.«
Scheiße! »Die Flugabwehr soll ihr Feuer besser koordinieren«, befahl Vincent lauter als beabsichtigt. »Diese Löcher müssen gestopft werden. Mr. Ivanov, Sie sorgen

Weitere Kostenlose Bücher