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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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Anruf erwartet?“
    Es ist nur eine unschuldige Frage, mahnte er sich. Ahnte sie etwas? „Nein, warum?“
    Sie zuckte die Achseln. „Weil du etwas angespannt wirkst. Als ob du auf etwas wartest.“
    Tyler mied ihren Blick und zwinkerte stattdessen seinen Töchtern zu. „Ja, darauf, dass meine drei Engel ihre Süßigkeiten einheimsen. Es ist schon dunkel, vielleicht solltet ihr losziehen.“
    Versuchte er, sie loszuwerden? Die unbestimmten Zweifel, die sie glaubte, überwunden zu haben, meldeten sich wieder. „Wolltest du nicht ein Foto machen?“
    Mit seinen Gedanken ganz woanders, fragte er: „Was?“
    „Ein Foto.“ Brooke deutete auf die Drillinge. „Du wolltest deine Kamera holen, schon vergessen?“
    Er gab sich Mühe, nicht auf die Uhr zu blicken. Viel zu verdächtig. Doch Carla würde jeden Moment wieder anrufen, das wusste er. Vielleicht schaffte er es vorher noch, den Fotoapparat zu holen. „Ach ja, richtig. Eine Sekunde.“
    Als das Telefon wieder klingelte, blieb er unschlüssig stehen, während er versuchte, eine Lösung zu finden. „Na ja, vielleicht solltet ihr doch besser gehen.“ Schnell küsste er die Drillinge auf die Stirn. „Ich mache ein Foto, wenn ihr zurückkommt.“
    Brooke deutete aufs Telefon. „Soll ich rangehen?“
    „Nein!“ Ärgerlich über seine heftige Reaktion, sprach er leiser weiter: „Ich nehme im Büro ab. Einer meiner Kollegen sagte, dass er anrufen würde.“
    Hatte er nicht gerade behauptet, dass er keinen Anruf erwartete? Verwirrt blickte sie ihm nach. Warum nahm er nicht einfach hier ab und schaltete dann auf den Apparat im Büro um, statt wie gehetzt davonzurennen?
    „Lass uns gehen!“ drängte Tiffany. „Sonst ist Halloween vorbei, bevor wir draußen sind!“
    „Nur, wenn wir ganz langsam gehen“, versicherte Brooke. Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, auf das Display des Telefons zu schauen. Die Nummer, die dort angezeigt wurde, hatte eine New Yorker Vorwahl. Genau wie die Anruferin, die falsch verbunden gewesen war. Sie schloss die Augen und rief sich die erste Nummer ins Gedächtnis zurück. Sie waren identisch.
    Aber wieso hängte Tyler dann nicht einfach wieder auf? Das rote Licht, das ein Gespräch anzeigte, leuchtete noch immer. Wieso sprach er mit der Frau, wenn er sie doch gar nicht kannte?
    Oder war sie vielleicht doch nicht so falsch verbunden, wie Brooke geglaubt hatte?
    Wenn eine Frau abnimmt, leg wieder auf – war das nicht die Verhaltensweise der typischen Geliebten?
    Tausend Fragen gingen ihr durch den Kopf, und jede einzelne verstärkte ihre Zweifel.
    „Brooke, können wir jetzt gehen?“ fragte Stephany schüchtern.
    Die Drillinge blickten sie bittend an. Sei zwang sich zu einem Lächeln. „Also gut, Engelchen, dann wollen wir mal die Nachbarschaft unsicher machen.“
    Drei Gesichter strahlten sie an, und Brooke schmolz dahin. Sie versuchte, ihre Zweifel über den Vater zurückzustellen und sich auf den Spaß mit den Töchtern zu konzentrieren.
    Die Nummer gehörte zu einer Telefonzelle. In der Nacht hatte Brooke einen langen Kampf mit ihrem Gewissen ausgefochten. Sie hatte die Mädchen heimgebracht, Tylers Angebot für einen Kaffee abgelehnt und war nach Hause gefahren, nur um sich dann schlaflos im Bett zu wälzen. Am nächsten Morgen hatte sie schließlich zögernd die Nummer gewählt, an die sie sich erinnerte, ängstlich darauf wartend, wer sich melden würde.
    Doch das Telefon klingelte endlos, ohne dass jemand abnahm. Sie hatte es mehrmals versucht, und schließlich hatte eine ärgerliche Stimme am anderen Ende sie gefragt, was sie damit bezwecke, ein öffentliches Telefon anzurufen. Er sagte, er sei ein Snackbudenbesitzer, und das endlose Geklingel vertreibe seine Kundschaft.
    Als sie auflegte, hatte sie mehr Fragen als vorher. Ein Anruf spätabends, von einer Telefonzelle mitten in Manhattan? Von einer Frau, die auflegte, als sie Brookes Stimme hörte, nur um dann ein paar Minuten später wieder anzurufen?
    Sie rührte lustlos in ihrem Kaffee und überlegte, wie sie mehr darüber herausfinden konnte, ohne ihn zu fragen. Doch das würde bedeuten, dass sie ihm nachspionierte. Im umgekehrten Fall wäre sie wütend und verletzt, wenn er ihr gegenüber so misstrauisch wäre.
    Andererseits gab es keinen umgekehrten Fall, weil sie keine Geheimnisse vor ihm hatte.
    Ach ja, und was ist mit Marc? meldete sich eine innere Stimme.
    Sie hatte vor, Tyler von ihm zu erzählen. Bisher war das Thema nicht aufgetaucht, doch das war

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