Duett der Liebe
Mädchen.
Tiffany riss die Augen auf. „So alt ist er schon?“
„Alles über zehn kommt ihr uralt vor“, sagte Tyler entschuldigend zu Brooke.
Sie lachte nur. „Ja, das weiß ich noch.“ Einem Impuls folgend, trat sie hinter dem Tresen hervor und begleitete Tyler und die Drillinge zum Ausgang. „Schauen Sie jederzeit gern wieder vorbei, Mr. Breckinridge.“
Die Mädchen gingen sofort darauf ein und bestürmten ihn erneut. Brooke fragte sich, auf welche Seite seine Frau sich normalerweise schlug. „Können wir morgen wieder herkommen, bitte, bitte?“
„Wir werden sehen“, antwortete er, obwohl er bereits ahnte, dass er kaum darum herumkommen würde. Außerdem war die Besitzerin wirklich nett zu seinen Töchtern, was man nicht von allen Ladenbesitzern sagen konnte. Er lächelte ihr über die Schulter zu. „Danke noch mal für Ihre Hilfe.“
Brooke neigte den Kopf. „Jederzeit gern.“ Dabei übersah sie völlig ihre Schwester, die aus der anderen Richtung kam, und stieß beinahe mit ihr zusammen, als sie den Laden betrat.
Heather war ebenso abgelenkt, denn sie blickte den vier abziehenden Kunden nach. „Wow. Das ist doch mal ein Mann, der sogar von hinten gut aussieht.“
Kopfschüttelnd
folgte
Brooke
ihr
hinein.
Heather
studierte
offiziell
Kinderpsychologie, doch heimlich war Brooke davon überzeugt, dass das Hauptfach ihrer kleinen Schwester Männer waren. Jedenfalls hatte sie einen ziemlich hohen Verschleiß.
„Guten Morgen, Heather, wie schön, dass du endlich hergefunden hast.“
Heather stellte ihre Tasche hinter dem Tresen ab und zog eine Schnute. „Nun werd nicht gleich zickig. Mein Wecker hat nicht geklingelt.“
„War das, bevor oder nachdem du ihn an die Wand geworfen hast?“
Heather nahm einen Schluck von dem Kaffee, den sie ebenfalls in dem Stehbistro gekauft hatte. „Das war nur einmal, als ich einen Riesenkater hatte. Seitdem bin ich immer nett zu meinem Wecker. Aber mal was ganz anderes“, wechselte sie geschickt das Thema. „Wie genau hast du diesem Prachtexemplar von Mann geholfen, und was meintest du mit jederzeit gern?“
Das war typisch Heather, immer auf der Suche nach Doppelbedeutungen. „Eine seiner Töchter hatte sich in den Laden verirrt, und ich habe die Familie wieder zusammengebracht, das ist alles.“
„Wofür er dir ewig dankbar sein wird“, bemerkte Heather. „Das ist doch schon mal ein guter Anfang.“
Brooke wusste genau, worauf sie abzielte, und schritt gleich ein. „Falls du es nicht bemerkt hast, Schwesterherz, der Mann hat drei Kinder.“
„Ja und?“
„Ja und?“ Brooke hob die Augen zur Decke. „Das bedeutet normalerweise, dass er auch irgendwo eine Frau hat.“
Unverzagt nahm Heather nun einen großen Schluck Kaffee. „Oder hatte.“ Sie folgte Brooke, die begonnen hatte, Tiffanys Bücher wieder in die Regale zu sortieren. „Vielleicht ist er ja auch geschieden und hat das Sorgerecht.“
Brooke wandte sich zu ihr um und wischte ihr mit dem Daumen den Milchschnurrbart von der Oberlippe. „Und was veranlasst dich zu dieser Spekulation?“
„Die meisten Väter gehen nicht mitten in der Woche mit ihren Kindern ins Einkaufszentrum, wenn sie verheiratet sind. Das ist was fürs Wochenende, wenn überhaupt.“
Brooke schüttelte den Kopf. „Vielleicht brauchte seine Frau eine Pause. Er sagte, dass er erst vor kurzem hergezogen ist. Vielleicht ist sie zu Hause beim Auspacken und wollte ein paar Stunden Ruhe.“
Seufzend trank Heather den Rest ihres Kaffees. „Warum siehst du immer nur die düstere Seite? Ich erinnere mich an eine Zeit, wo du niemals so pessimistisch gedacht hättest.“
„Ja, ich auch, aber seitdem bin ich erwachsen geworden. Und von was für einer düsteren Seite redest du eigentlich? Immerhin spekulieren wir hier nur über einen Kunden.“
„Du spekulierst über einen Kunden, ich rede von einem möglichen Prachtexemplar.“ Schwungvoll warf Heather ihren leeren Becher in den Abfallkorb. „Ich meine, dass er ein Prachtexemplar ist, steht bereits fest, fragt sich also nur, ob noch zu haben.“
„Das ist mir persönlich völlig schnuppe“, gab Brooke zurück.
Frustriert hob Heather die Hände. „Und genau deswegen mache ich mir Sorgen um dich. Wann ziehst du endlich einen Schlussstrich?“
„Unter was?“ fragte Brooke scharf. Keine Ahnung, warum sie plötzlich so gereizt war. „Meine Ehe mit Marc? Das habe ich getan, als ich die Scheidungspapiere unterschrieben habe.“
„Du weißt genau, was
Weitere Kostenlose Bücher