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Duett der Liebe

Duett der Liebe

Titel: Duett der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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ich meine“, erwiderte Heather. Sie stellte sich ihrer Schwester in den Weg, so dass sie ihr in die Augen blicken konnte. „Unter das, was Marc dir angetan hat. Nur, weil er fremdgegangen ist…“
    „Fremdgegangen?“ Brooke hob nun ein wenig die Stimme. „Fremdgehen ist, wenn ein Mann eine Nacht mit einer anderen Frau verbringt, nicht fast alle Nächte mit fast allen Frauen. Die Einzige, die ihn nicht im Bett hatte, war wahrscheinlich die Frau des Bürgermeisters, aber das lag nur daran, dass sie sich auf keinen Termin einigen konnten.“
    Heather kannte die ganze üble Geschichte, doch sie versuchte immer wieder, ihre Schwester dazu zu überreden, wieder mit Männern auszugehen. Ihrer Meinung nach musste man auch die schlechteste Erfahrung irgendwann hinter sich lassen. „Du hast einen echten Miesling erwischt, aber das heißt doch nicht, dass alle Männer so sind“, sagte sie.
    „Vielleicht nicht“, gab Brooke zu, „aber es gibt einem doch zu denken, meinst du nicht?“ Mit einem bitteren Lächeln fügte sie hinzu: „Vor allem darüber, wie naiv und blind man sein kann.“
    Heather legte einen Arm um ihre Schwester. Sie war fünf Jahre jünger, aber einen halben Kopf größer. „Du hast den Kerl nun mal geliebt und nur gesehen, was du sehen wolltest. Außerdem war er wirklich gerissen.“
    Das ließ Brooke nicht gelten. „Ich habe geglaubt, dass ich ihn kenne.“
    Damit kam sie bei Heather nicht durch. „Weil du früher immer das Beste in jedem gesehen hast.“
    „Ja, daran erinnere ich mich. Aber das war mein altes, naives Ich.“ Brooke straffte die Schultern und löste sich von ihrer Schwester. „Jetzt bin ich viel misstrauischer.“
    Nachdenklich blickte Heather sie an. Sie hätte viel dafür gegeben, die alte Brooke zurückzuhaben, die ohne Vorbehalt lachen und lieben konnte. „Aber glücklicher bist du jetzt auch nicht, oder?“ bemerkte sie trocken.
    Sie waren im Lagerraum angekommen, und Brooke zog die Versandliste aus der Bücherlieferung. „Deine Kinderpsychologie kannst du dir für jemand anderen aufrieben“, sagte sie. „Wir haben hier nämlich eine Menge Arbeit. Am besten, wir fangen gleich damit an.“
    Heather stand stramm und salutierte. „Aye, aye, Käpt’n.“
    „Sehr gut.“ Brooke nickte zufrieden. „So gefällt mir das. Und wo wir schon dabei sind, kannst du mir auch gleich erzählen, warum du letzte Nacht nur drei Stunden Schlaf bekommen hast.“
    Heather zuckte zusammen. „Vier. Aber woher weißt du das überhaupt?“
    Grinsend antwortete Brooke: „Weil wir im selben Haus wohnen, schon vergessen? Ich höre es, wenn die Haustür aufgeschlossen wird. Außerdem kenn ich dich doch, Schwesterherz.“ Mit einem liebevollen Lachen legte sie Heather einen Arm um die Schultern. „Also erzähl’s mir, in allen Einzelheiten.“
    Auf eigene Erfahrungen in dieser Richtung würde sie noch für lange Zeit nur allzu gern verzichten.

3. KAPITEL
    Mehr als todmüde ließ sich Tyler in einen Lehnstuhl sinken, der in Größe, Form und Farbe demjenigen ähnelte, den er hatte zurücklassen müssen. Es war das einzige Möbelstück, das er selbst ausgesucht hatte.
    Die Mädchen waren im Wohnzimmer mit ihren neuen Büchern beschäftigt. Sie hatten zu Abend gegessen, und irgendwann war es ihm auch gelungen, das Haus ein wenig aufzuräumen, wenn er auch nie so weit kam, wie er wollte.
    Müde blickte er auf die Uhr an der Wand. Musste er schon anfangen, sich Sorgen zu machen? Er strich sich über die Augen, überwältigt von dem Ansturm, dem er sich ständig ausgesetzt fand. Wie hatte Gina das nur alles geschafft?
    Bis vor neun Monaten hatte er keine Ahnung gehabt, wie anstrengend es war, drei Kinder großzuziehen. Gina hatte den größten Teil dieser Aufgabe übernommen und es aussehen lassen, als wäre es einfach. Immer lachend, ihre dunkelbraunen Augen strahlend, hatte sie ihn glauben lassen, dass das Ganze im wahrsten Sinne des Wortes ein Kinderspiel war.
    Weit gefehlt.
    Ungeduldig blickte er wieder auf die Uhr. Es war schon weit über die verabredete Stunde. Vielleicht würde Carla heute gar nicht anrufen. Der Gedanke gab ihm einen Stich. Es gab viele Gründe dafür. Sie hatten ausgemacht, dass sie ihn nie von zu Hause anrief. Das war ein zu großes Risiko, auch wenn bis jetzt alles ganz gut lief.
    Dennoch war er nicht bereit, das Leben seiner Schwester oder seiner Töchter durch Nachlässigkeit zu gefährden. Gina zu verlieren, war schon mehr, als er ertragen konnte.
    Als das Telefon

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