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Duftspur

Duftspur

Titel: Duftspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sinje Beck
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du im Garten gerangelt hast?«
    »Alfons.«
    »Wer ist im Haus verbrannt?«
    » Michael«, gibt Reimann kund, der sich überlegt haben muss, dass es für seine Operation günstig sein könnte, hier und jetzt keine Verhaftungswelle auszulösen, um die Kerle zu erwischen, die den Amber heute Abend kaufen wollen. Reimann dreht sich zu uns herum, Kurt bleibt vor der Tür aufgebaut. Draußen klingen die Schwerter. Reimann erzählt uns, dass man anhand des Gebisses den Toten aus dem Haus identifiziert habe. Der Leichnam habe zusammengekauert in einem Koffer gelegen. Kurt schwankt unmerklich. Die genaue Todesursache würde noch ermittelt. Fest stehe, dass er bereits mehrere Stunden tot gewesen sei. Ich erwähne, dass ich Udo dabei beobachten konnte, wie er jenen Koffer verladen hätte. Das ist Reimann neu, doch scheint für ihn in dem Moment einen Sinn zu ergeben, als ich von dem berichte, was ich am Sonntag zu sehen gemeint habe. Mir sei ein Mann aufgefallen, der einer an der Burgmauer hängenden Person auf die Finger geschlagen habe. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass Alfons der Schläger und Michael der Hänger gewesen sei. Man habe Alfons gesehen und ich hätte Udo gesehen, der am gleichen Abend unterhalb der Bastion den Pfad gesäubert hätte. Reimann nickt zu alledem.
    »Udo und Alfons sind alte Freunde. Bisher hat Alfons ihm immer aus der Patsche geholfen. Könnte sein, dass es diesmal umgekehrt war«, mutmaßt er.
    Udo und Alfons sollen Freunde sein, wundre ich mich. Zwei Männer, wie sie meiner Einschätzung nach unterschiedlicher kaum sein könnten.
    »Doch warum?« Meine Frage bezieht sich in erster Linie auf den Mord an Michael.
    Sicher ist mir nicht entgangen, dass Alfons seine Distanz zu einer Person verloren hat, die er lediglich als Bewährungshelfer zu betreuen hatte, doch deshalb bringt man doch nicht gleich jemanden um die Ecke.
    »Ich soll aussteigen, hat er gesagt, sonst geschehe ein Unglück«, überlegt Luca laut und wirkt auf merkwürdige Weise gefasst.
    »Jetzt verstehe ich. Er sagte, es wäre schon genug passiert und es soll nicht alles umsonst gewesen sein«, murmelt sie gedankenverloren.
    »Nehmen wir an, es war Alfons auf der Bastion im Streit mit Michael. Nehmen wir weiter an, er ist für dessen Tod verantwortlich. Wer hat aber am nächsten Morgen im Burgbüro angerufen?«, denke ich laut nach. So viele Fragen, so wenig Antworten. Immerhin ist noch etwas Kühlgel in der Tube, aus der ich das Letzte rausquetsche.
    »Wie gesagt, die Obduktion ist noch nicht abgeschlossen. Bis jetzt wissen wir nur, dass der Tote die Finger beider Hände gebrochen hatte. Das ist jedoch als Todesursache nicht ausreichend.« Wir wissen also, dass wir nichts wissen, philosophiert der Advokat.
    »Welche Rolle spielt Udo eigentlich in der Angelegenheit?« Reimann, der sich auf die Pritsche mir gegenüber gesetzt hat, während ich die Fragen stelle und meinen Zeh behandle, atmet rasselnd ein.
    »Udo ist eine Art Provider. Er kümmert sich um Speicherplätze, stellt die nötigen Verbindungen her, sorgt für die Informationsweiterleitung. Bei ihm läuft alles zusammen. Doch er ist nicht der Kopf. Dem kommen wir ein Stück näher, wenn der Deal heute Abend wie geplant über die Bühne geht.« Reimann schaut Luca fest in die Augen. Die blaue Lady starrt wie durch einen Schleier auf den Beamten. Sie blinzelt nicht mal.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit dem Geschisse eines Wales reich werden kann«, werde ich los, was mich schon geraume Zeit beschäftigt.
    Es gehe nicht nur um Amber, erklärt Reimann. Es gehe auch um andere illegal gehandelten Güter. Das finge bei Amber an, ginge über Elfenbein sowie Moschus und ende bei Zuchtperlen oder Zobel. Von toten Reliquien bis zu lebenden Exoten, für alles gäbe es einen Markt. Der Sammlerleidenschaft wären keine Grenzen gesetzt, das hätten ihn seine Ermittlungen gelehrt. Dass der Polizist Luca im gleichen Atemzug mit Tierdieben und Grabschändern nennt, passt ihr nicht. Mit so etwas habe sie nie zu tun gehabt, geht sie in die Verteidigung.
    Reimann guckt ungläubig und frischt ihr Gedächtnis auf: »Erinnere dich doch an den seltsamen Vogel, der Michael in Wien nach Gebeinen von Mozart gefragt hat? Oder an die zwei abgedrehten Typen in Dux, die sich darüber stritten, wer von ihnen die Originallocken Casanovas unter Glas hatte? Und was ist mit dem Amber ...?« Luca starrt ein Loch in den Boden zwischen ihren Füßen. Verstehe ich das jetzt richtig, fragt

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