Dumm gelaufen, Darling
trat vor. „Vielleicht wollte Paul euch beide umbringen“, spekulierte sie.
„Doch Derek und ich tauchten rechtzeitig auf, um ihn zu stoppen“, sagte Ty.
Lacey fühlte sich schwindlig und benommen. „Das erklärt noch immer nicht, warum Onkel Marc an jenem Tag zu mir kam.“
Ty zuckte die Achseln. „Einige Fragen muss er uns noch beantworten, aber in der Zwischenzeit …“ Er zog sein Handy heraus und wählte. „Chief? Hier ist Ty Benson.“
Zehn Minuten später tauchte der Polizeichef gemeinsam mit dem Bezirksstaatsanwalt bei Anna Marie auf. Sie hörten zu, als die weinende, aber nun doch gefasstere Frau ihnen die Wahrheit über den Wagen sagte, in dem der Schütze gesessen hatte.
Der Chief und der Bezirksstaatsanwalt entschieden, dass sie genug Beweise hatten, um Paul Dunne wegen mehrerer Vergehen zu verhaften, einschließlich des versuchten Mordes und der Irreführung der Justiz; schließlich hatte er seine Schwester gebeten, wegen des Wagens zu lügen. Sie schrieben die Fahndung nach Paul Dunne aus.
Zusätzlich fuhr der Bezirksstaatsanwalt zum Gericht, um einen Durchsuchungsbefehl für seine Garage zu erwirken, in der man Anna Maries Wagen vermutete, und einen weiteren Durchsuchungsbefehl für Pauls Haus und sein Büro, um in die Akten des Treuhandfonds Einsicht zu nehmen. Wenn Dunne sich an Laceys Vermögen bedient hatte, um seine Wettschulden zu begleichen, dann war sein Motiv für die Schießerei und auch für die vorherige Brandstiftung klar.
Was Anna Marie anging, so verzichtete man auf jede Anklage, da sie sich freiwillig gemeldet hatte. Wenn man berücksichtigte, wie sehr sie ihren Bruder liebte, war dessen Verhaftung Strafe genug für sie. Sie hatte ohne böse Absicht gelogen.
Doch bis Paul Dunne verhaftet wäre und er und Onkel Marc Rechenschaft über ihre Motive und Handlungen abgelegt hätten, würde Lacey weiterhin im Dunkeln tappen.
Auch was ihr Leben und ihre Zukunft anging.
16. KAPITEL
Marc beendete seine Zeugenaussage gegenüber der Polizei. Er hatte nichts ausgelassen und war einverstanden gewesen, dass alle beteiligten Personen bei der Befragung anwesend waren. Er hatte nichts mehr zu verbergen.
Während ein Stenograf alles aufzeichnete, gestand er alles, was schließlich zu der Schießerei geführt hatte. Angefangen von dem Tag, an dem er sich in Rhona verliebt, sie dann an seinen so viel glücklicheren Bruder verloren hatte und er schließlich der Vormund ihrer Tochter Lilly geworden war.
Er berichtete von seinem Plan mit der Pflegschaft und wie er gehofft hatte, Lilly so zu verängstigen, dass sie gehorsam sein würde und ihm ihren Treuhandfonds überschriebe. Seit er trocken war, hatte er natürlich erkannt, dass sie ihm vermutlich gar nichts hätte überschreiben können, bis sie mit siebenundzwanzig offiziell ihr Erbe antrat, doch der Alkohol hatte seinen Verstand umnebelt, und er hatte damals von viel Geld geträumt. Er erklärte auch, woher er von Paul Dunnes Veruntreuung wusste, auch wenn er sie nicht hatte nachweisen können.
Und er gab zu, dass er Geld aus dem Fonds an Flo gegeben hatte, damit sie Lilly bei sich aufnahm und sie als Pflegekind ausgab. Bei dieser Nachricht entfuhr Lacey ein scharfes Keuchen, und Tyler Benson stöhnte auf. Aber natürlich freuten sich Tyler und Hunter über Marcs Eingeständnis, dass er Hunter nach Lillys Tod aus dem Benson-Haus hatte entfernen lassen. Marc wollte keine Einzelheiten darüber hören, wie sie Lillys Tod vorgetäuscht hatten, denn schließlich hatte ihr angeblicher Tod ihm in all den Jahren genug Schmerz verursacht. Viele hatten angenommen, dass sie fortgelaufen war, und genau das hatte sie getan. Hut ab.
Zu Marcs Antialkoholiker-Programm gehörte es, sich zu entschuldigen und Verantwortung zu übernehmen. Das schien er heute ausgiebig zu tun. Er erzählte der Polizei, dass Paul Dunne sowohl hinter dem Mordanschlag mit dem Auto als auch hinter der Brandstiftung steckte. Er berichtete von Pauls Plan, dass Marc seine schmutzige Arbeit erledigen solle, und ließ auch die Erpressung nicht aus. Am Tag der Schießerei hatte er Paul angerufen, um ihm zu sagen, dass er dennoch nicht nachgeben würde.
Er berichtete, wie er stattdessen zu Lacey gefahren sei, um ihr die Wahrheit zu sagen. Doch Dunne hatte Angst gehabt, dass Marc auch seine Unterschlagungen enthüllen würde. Die Furcht, seinen Status als respektabler Anwalt und Mitglied einer geachteten Familie zu verlieren, hatte ihn übermannt. Und während Marc alles
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