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Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Dumm gelaufen: Roman (German Edition)

Titel: Dumm gelaufen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz Matthies
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und Giuseppe zufällig in St. Moritz begegnet«, stellt Phil fest. »Und Xaver sah den Moment gekommen, endlich mit seinem ehemaligen Kompagnon abzurechnen. Offenbar hat er nicht gedacht, dass der sogar zu einem Mord fähig sein könnte.«
    »Richtig. Jetzt müssen wir das nur noch beweisen«, konstatiert Rufus.
    »Wir haben die Leiche, das damalige Verbrechen und die Tatsache, dass Giuseppe seinen Namen geändert hat«, fasse ich zusammen.
    »Das reicht nicht«, erwidert Phil. »Es ist nicht strafbar, seinen Namen zu ändern. Giuseppe wird argumentieren, dass er irgendwo neu anfangen musste, weil es damals in der Schweiz keine Perspektive mehr für ihn gab.«
    »Und was ist mit der Leiche?«
    »Wir bräuchten auch die Mordwaffe«, sagt Rufus. »Jeder könnte Xaver ermordet und verscharrt haben. Es gibt zwar starke Indizien dafür, dass Giuseppe der Mörder ist, aber ohne irgendeinen Beweis wird man ihn nicht dafür belangen können.«
    »Heißt das, er kommt mit all seinen Schweinereien ungeschoren davon?«, rege ich mich auf. »Er beklaut nicht nur seinen Partner, sondern legt ihn auch noch um. Er sorgt dafür, dass ein gesundes Pferd im Schlachthof landet. Er riskiert das Leben eines unschuldigen Jockeys. Und wahrscheinlich kassiert er obendrein bald auch noch eine fette Versicherungsprämie. Sehe ich das richtig?«
    »Auch das ist richtig. Die Annahme, dass Giuseppe auf Stardust geschossen hat, basiert allerdings auch nur auf Indizien«, erwidert Rufus. »Dass das Geschoss in der Schweiz produziert wird und Giuseppe als Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma legal Zugang zu Waffen hatte, heißt leider noch nichts. Alles nur Vermutungen.«
    Ein kurzes Schweigen.
    »Und was machen wir jetzt?«, frage ich frustriert.
    »Wir könnten bluffen«, sagt Phil, ohne eine Miene zu verziehen.

Kapitel 17
    Auf dem Weg nach Nowehr telefoniert Phil mit Kliff Henger. Unser Plan sieht die Mitwirkung von Brandenburgs engagiertestem Polizisten vor. Leider ist es alles andere als einfach, ihn davon zu überzeugen, dass wir vom üblichen Verfahren abweichen müssen. Kliff Henger hat nämlich das große Handbuch der Verbrechensaufklärung ähnlich verinnerlicht wie Rufus seine diversen Ordnungssysteme. Und so wie es Rufus praktisch unmöglich ist, Unordnung zu ertragen, so hat Kliff gewaltige Probleme damit, vom vorgeschriebenen polizeilichen Dienstweg abzuweichen.
    Unser Plan basiert auf der Annahme, dass Giuseppe alias Luis in St. Moritz von Xaver zur Rede gestellt wurde. Giuseppe tischte seinem ehemaligen Kompagnon eine Lügengeschichte auf, versprach Xaver den ihm zustehenden Anteil und verabredete sich mit ihm auf dem Reiterhof. Ob der Versicherungsbetrug initiiert wurde, um mit der Prämie tatsächlich Xaver auszuzahlen, oder ob Giuseppe sich auch diesmal mit dem Geld aus dem Staub machen wollte, ist fraglich. Jedenfalls wurde Xaver von Giuseppe hingehalten, bis der geprellte Kompagnon irgendwann in Nowehr auftauchte. Die beiden verabredeten sich auf dem Hof, was Giuseppe genügend Zeit gab, den Mord an Xaver gründlich vorzubereiten. Der ebenso abgebrühte wie clevere Giuseppe dürfte deshalb alle Spuren der Tat so gründlich beseitigt haben, dass ihm nichts nachzuweisen ist – es sei denn, ein begabter Gerichtsmediziner findet bei Xaver zufällig doch noch einen Hinweis auf den Täter. Ein einzelnes Haar oder ein winziges Hautschüppchen könnten ausreichen, um Giuseppe lebenslang ins Gefängnis zu bringen. Und genau an dieser Stelle setzt Phils großer Bluff an.
    »Wenn ich richtig mitgezählt habe, dann würden wir mit der von Ihnen vorgeschlagenen Aktion gleich vier polizeiliche Vorschriften brechen«, höre ich Kliff Henger sagen. Phil hat die Freisprechfunktion seines Handys aktiviert und es vor sich auf die Ablage gelegt. Das Gespräch mit Kliff dauert nun schon eine ganze Weile, und ich glaube, Phil ist zwischendurch der Arm schwer geworden.
    »Wenn die Vorschriften einen Mörder und Betrüger schützen, dann ist es vielleicht richtiger, sie hin und wieder zu umgehen«, kontert Phil.
    »Schön und gut. Aber können Sie die Vorschriften nicht ohne meine Hilfe brechen?«, fragt Kliff. »Ich würde gern meinen Job behalten. Und ich kenne Leute, die schon für kleinere Vergehen ihre Polizeimütze an den Nagel hängen mussten.«
    »Wenn die Sache klappt, dann werden Sie nicht nur Ihren Job behalten, sondern einen Orden bekommen«, erwidert Phil. »Vielleicht winken Ihnen sogar eine Beförderung oder ein Posten in

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