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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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auch nicht eifersüchtig sein, es stimmte, er gab mir wirklich keinen Grund dafür. Aber trotzdem würde ich mit dieser Tänzerin mal ein paar Takte reden.
    Als Nick gerade unter der Dusche stand, klingelte endlich mein Handy. »Alice, hier ist Bashkin. Dein Plan ist gut, aber ich habe gestern gleich gekündigt. Hab ihm gesagt, ich muss nach Albanien zu meiner kranken Mutter.«
    So ein Mist. »Was mache ich denn jetzt?«, flüsterte ich ins Handy.
    »Vielleicht hat er dich schon vergessen?«, schlug Bashkin vor. »Und wenn nicht, rede ich morgen mal mit ein paar Kumpels von mir. Wir passen auf dich auf, du gehörst zur Familie. Mach dir keine Sorgen, an meinen Kumpels kommt keiner vorbei.«
    Ich bedankte mich bei ihm und dachte nach.Was sollte mir eigentlich schon passieren? Ich würde einfach die nächste Zeit dunkle Gassen meiden und unter Leuten bleiben. Ein guter Plan.
    Am nächsten Morgen rief Bernie mich in sein Büro. Vielleicht sollte ich eine Gehaltserhöhung bekommen? Oder ich durfte die Gewinner-Tasse sogar zwei Wochen benutzen?
    »Alice, du bist jetzt seit fast fünf Monaten hier bei uns und hast dich gut gemacht, du tanzt mit uns im Takt. Nun wird es Zeit, die Bühne ein wenig mehr zu erobern. Ins Rampenlicht zu schreiten. Traust du dir das zu?«
    Rampenlicht war immer gut. »Ja, bitte, ich will ins Licht«, antwortete ich.
    »Gut. Denn nun wirst du der Dirigent sein, der das Orchester der Mieter stimmt, der General, der seine Truppen um sich sammelt.«
    »Okay, und was genau würde ich da tun?«
    Bernie guckte mich ungeduldig an. »Na, ist doch klar, du bekommst zu deinen Projekten noch eine Hausverwaltung dazu.«
    Oje. Hätte ich bloß gesagt, ich traue mir das nicht zu. Hausverwaltung war ungefähr so beliebt wie das öffentliche Wiegen bei den Weight Watchers. Ständig riefen Mieter an, um sich über irgendwas zu beschweren. Dann musste man auch noch aufpassen, ob die Mieten regelmäßig bezahlt wurden. War kein großer Spaß.
    »Äh, Bernie, bekomme ich auch noch eine Gehaltserhöhung dazu?« Das wäre wenigstens ein kleiner Ausgleich.
    »Man weiß es nicht. Mach einen guten Job, und dann reden wir da noch mal drüber.« Er drückte mir einen beängstigend dicken Ordner in die Hand und winkte mich aus seinem Büro.
    Ich ging erstmal mit Mimi einen Kaffee trinken und klagte ihr mein Leid. »Welches Haus hast du denn gekriegt?«, fragte sie.
    »Kenne ich nicht, ist in der Gropiusstraße.«
    »Oh«, machte Mimi.
    »Was oh? Was ist damit, kennst du das Haus?«
    »Also, ja, das hatte bisher nicht so den allerbesten Ruf, aber bestimmt wurde es in der letzten Zeit luxussaniert und jetzt ist die Verwaltung ein Spaziergang«, versuchte sie mich zu beruhigen. Na gut, könnte ja sein. Wir beschlossen, abends zusammen durch ein paar Clubs zu ziehen, was meine Laune beträchtlich steigerte.
    Kaum saß ich wieder an meinem Schreibtisch, rief Nick an.
    »Süße. Was hältst du davon, wenn wir heute Abend den Kinobesuch nachholen? Tim und Nicole wollen den Film auch sehen.«
    Tim war ein Kollege von Nick, den ich sehr gern mochte. Nicole war seine Frau, die ich nicht gern mochte.
    »Tut mir leid, ich hab mich gerade mit Mimi verabredet, wir wollen nachher mal ein bisschen auf die Piste.«
    Erstmal war Stille auf der anderen Seite. Ich musste grinsen. Nick sah es überhaupt nicht gern, wenn ich mit Freundinnen abends loszog. Und trotz seines Appells an mich, keine Eifersucht aufkommen zu lassen – das galt nicht für ihn.
    »Na ja, wenn du schon verabredet bist.« Wie beiläufig fragte er: »Wo wollt ihr denn hin?«
    »Du weißt, dass ich dir das nicht mehr sage. Beim letzten Mal waren wir gerade mal zehn Minuten im La Ola , als eine Razzia durchgeführt wurde und wir alle den Laden verlassen mussten.«
    »Da hatte ich überhaupt nichts mit zu tun«, behauptete Nick. »Aber müsst ihr denn ausgerechnet heute los? Kann sein, dass ich die nächsten Tage unterwegs bin, wer weiß, wann wir uns wiedersehen werden.« Aha, nun versuchte er eine neue Strategie.
    »Das Risiko gehe ich ein«, lachte ich. »Außerdem weißt du, dass ich verrückt nach dir bin und mich andere Männer überhaupt nicht interessieren.«
    »Aber andere Männer interessieren sich für dich. Na gut, dann pass auf dich auf, und ruf mich an, okay?«
    Das versprach ich ihm und nahm den Ordner Gropiusstraße in die Hand. Sofort flog da eine kleine Plastiktüte mit komischem Inhalt raus auf meinen Schreibtisch. Ich guckte zweimal und schrie dann laut:

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