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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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geschlossen, aber er atmete gleichmäßig.
    Haben sie ihn unter Drogen gesetzt? fragte sie sich.
    Als die Soldaten Pauls Tragbahre anhoben, öffneten sich seine Augen zu schmalen Schlitzen und sahen sie an.
    Er darf jetzt nichts unternehmen, betete sie. Gegen den Tauben sind wir machtlos!
    Pauls Augen schlossen sich wieder.
    Er hatte die ganze Zeit über daran gearbeitet, seinen Atem einem gewissen Rhythmus zu unterwerfen, sein Bewußtsein sachlich arbeiten zu lassen und ihren Wächtern zuzuhören. Der Taube stellte ein Problem dar, das war ihm klar, aber er zwang sich, keinerlei Verzweiflung in sich aufkommen zu lassen. Die Ausbildung der Bene Gesserit, die ihm durch seine Mutter zuteil geworden war, befähigte ihn, geistig in jeder Beziehung kühl zu bleiben. Er war wachsam und auf alles vorbereitet. Er würde jede sich bietende Gelegenheit wahrnehmen.
    Paul gestattete sich einen weiteren kurzen Blick auf seine Mutter. Auch wenn sie geknebelt war: sie schien unverletzt.
    Er fragte sich, wem es gelungen war, sie zu überwältigen. Die Erklärung, wie man ihn geschnappt hatte, war einfach genug: Yueh hatte ihn mit einem Mittel versorgt, das ihn hatte tief einschlafen lassen. Als er aufgewacht war, hatten sie ihn bereits auf die Tragbahre gebunden. Vielleicht war es ihr ähnlich ergangen. Die reine Logik deutete darauf hin, daß Yueh der Verräter gewesen war, aber dennoch behielt Paul sich eine endgültige Entscheidung vor. Es war irgendwie unverständlich, daß ein Suk-Mediziner sich als Verräter entpuppen konnte.
    Die Bahre wankte leicht, als die Soldaten sie anhoben und durch eine Tür in die sternenbeschienene Nacht hinausmanövrierten. Dann liefen sie über Sand, der unter ihren Füßen knirschte. Über ihnen wurde ein verschwommener Thopter sichtbar. Die Männer setzten die Bahre ab. Langsam gewöhnten Pauls Augen sich an das matte Licht. Es war der Taube, der die Tür des Thopters öffnete und in die Maschine hineinlugte, in deren Innerem in sanftem Grün das Instrumentenbord leuchtete.
    »Ist das der Thopter, den wir nehmen sollen?« fragte er und drehte sich wieder um, um auf die Lippen seiner Begleiter zu sehen.
    »Der Verräter hat gesagt, dies sei die Maschine, die für den Wüsteneinsatz vorbereitet ist«, erwiderte der andere.
    Das Narbengesicht nickte. »Aber in dieser kleinen Kiste haben außer den beiden nur höchstens zwei von uns Platz.«
    »Das reicht doch«, erwiderte einer der Bahrenträger, ging etwas näher an den Tauben heran und ließ ihn von seinen Lippen lesen. »Wir schaffen das schon, Kinet.«
    »Aber der Baron hat mir befohlen, darauf zu achten, was mit ihnen geschieht«, meinte das Narbengesicht.
    »Machst du dir etwa Sorgen deswegen?« fragte der zweite Soldat.
    »Immerhin ist sie eine Bene-Gesserit-Hexe«, gab der Taube zu bedenken. »Sie verfügt über gewisse Kräfte.«
    »Ah«, grunzte der erste Soldat geringschätzig und zeigte eine seiner Fäuste. »Das ist nur eine von meinen Kräften ... Du weißt, was ich damit alles anfangen kann.«
    Der Mann hinter ihm knurrte. »Sie wird schon früh genug einem Wurm als Speise dienen. Ich glaube nicht, daß sie auch Macht über eines dieser Viecher ausüben kann. Was meinst du, Czigo?« Er zwinkerte seinem Kollegen zu.
    »Natürlich nicht«, erwiderte der andere. Er kehrte zu der Bahre zurück und packte Jessica bei den Schultern. »Komm her, Kinet, wenn du dabeisein willst, fliegst du halt mit.«
    »Nett von dir, mich einzuladen, Czigo«, erwiderte der Taube.
    Jessica fühlte, wie sie hochgehoben wurde. Hinter der Tragfläche des Thopters leuchteten die Sterne. Man packte sie im Heck des Thopters in einen Sitz und schnallte sie an. Wenig später wurde Paul neben sie geworfen und ebenfalls angeschnallt, wobei sie bemerkte, daß seine Fesselung aus simplen Stricken bestand.
    Das taube Narbengesicht, das auf den Namen Kinet hörte, nahm vor ihnen Platz. Der Bahrenträger namens Czigo übernahm den zweiten Sitz.
    Kinet schloß die Tür, die Maschine startete und steuerte auf den Schildwall zu. Czigo klopfte seinem Nebenmann auf die Schulter und sagte: »Warum gehst du nicht nach hinten und behältst die beiden im Auge?«
    »Weißt du genau, wo wir hinwollen?« fragte der Taube zurück.
    »Ich habe die Worte des Verräters genauso gehört wie du.«
    Kinet schwenkte seinen Sitz herum, so daß Jessica in einem Lichtstrahl der Sterne den Lauf seiner Lasgun sehen konnte. Obwohl das Licht des Armaturenbrettes den vorderen Teil des Thopters

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