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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Richtung auf die Tür.
    »Komm her, Piter.«
    Obwohl sie den Mann, der sich jetzt neben den Baron stellte, noch nie getroffen hatte, war ihr sein Gesicht doch bekannt: Piter de Vries, der Mentat-Assassine. Jessica sah ihn sich genau an. Seine habichtähnlichen Züge und tiefblauen Augen deuteten darauf hin, daß er ein Bewohner von Arrakis war, aber seine Bewegungen sagten das Gegenteil. Zudem enthielt sein Körper für einen Fremen zuviel Wasser. Er war hochgewachsen und schlank und irgend etwas an ihm machte deutlich, daß er verweichlicht war.
    »Es ist wirklich schade, meine liebe Lady Jessica, daß wir keine Unterhaltung führen können«, wiederholte der Baron. »Aber Sie werden verstehen, daß ich mich vor Ihren Fähigkeiten schützen muß.« Er warf seinem Mentaten einen kurzen Blick zu. »Ist es nicht so, Piter?«
    »Wie Sie sagen, Baron«, erwiderte der Mann.
    Er hatte eine Tenorstimme, aber sie berührte ihren Geist mit einem Hauch von Kälte. Eine solch klirrende Stimme, sagte sie sich, kann nur einem gehören: einem Killer!
    »Ich habe eine Überraschung für dich, Piter«, sagte der Baron nun. »Er denkt nämlich«, fuhr er zu Jessica gewandt fort, »daß er hierhergekommen ist, um seine Belohnung in Empfang zu nehmen – Sie, Lady Jessica. Aber ich habe vor, ihm zu demonstrieren, daß er Sie in Wirklichkeit gar nicht will.«
    »Beabsichtigen Sie, mit mir zu spielen, Baron?« fragte Piter lächelnd.
    Jessica, die dieses Lächeln sah, fragte sich, wieso der Baron nicht davor zurückschreckte. Doch wie sollte er das, wenn er das Lächeln nicht einmal verstand? Schließlich hatte er ihre Ausbildung nicht genossen.
    »In gewisser Hinsicht«, sagte der Baron, »ist Piter wirklich naiv. Er ist sich zum Beispiel überhaupt nicht darüber klar, welch tödliche Kreatur Sie sind, Lady Jessica. Ich würde ihm das gerne zeigen, aber ich bin nicht Narr genug, um ein solches Risiko einzugehen.« Er lächelte Piter zu. Das Gesicht des Mannes war zu einer Maske erstarrt. »Ich weiß hingegen, was Piter wirklich will. Er will Macht.«
    »Sie haben mir versprochen, daß ich sie haben kann«, warf Piter ein. Seine Stimme schien etwas von ihrer Kälte verloren zu haben.
    Sich innerlich schüttelnd, dachte Jessica: Wie hat der Baron es nur geschafft, aus einem Mentaten ein solches Tier zu machen?
    »Ich lasse dir die Wahl, Piter«, sagte der Baron.
    »Welche Wahl?«
    Der Baron schnippte mit seinen feisten Fingern. »Die Wahl zwischen dieser Frau und einem Leben im Exil – oder dem Herzogtum der Atreides auf Arrakis, wo du in meinem Namen herrschen kannst.«
    Aufmerksam beobachtete Jessica, wie die Augen des Barons Piter ansahen. »Du könntest hier der Herzog sein«, wiederholte der Baron.
    Dann ist Leto also tot? Irgend etwas in ihr begann zu weinen.
    Der Baron ließ Piter nicht aus den Augen. »Du mußt das mit dir selbst ausmachen, Piter. Du willst sie doch nur, weil sie die Frau eines Herzogs war, ein Symbol der Macht, hübsch, nützlich und auf ihre Rolle wohlvorbereitet. Aber setze dagegen ein ganzes Herzogtum, Piter! Das ist mehr als ein Symbol; es ist die Realität. Wenn du ein Herzogtum hast, kannst du viele Frauen haben – und noch mehr.«
    »Und Sie scherzen nicht mit Piter?«
    Mit der Leichtigkeit, die seine Suspensoren ihm verliehen, drehte der Baron sich um. »Scherzen? Ich? Ich habe sogar den Jungen aufgegeben. Du hast doch gehört, was dieser Verräter über das Training gesagt hat, welchem er unterworfen war. Sie sind beide gleich, Mutter und Sohn: tödlich.« Er lächelte. »Ich muß jetzt gehen. Ich schicke die Wache herein, die ich habe bereitstellen lassen. Der Mann ist stocktaub. Ich habe ihm aufgetragen, dich auf der ersten Phase deiner Reise ins Exil zu begleiten. Er wird diese Frau in ihre Schranken verweisen, sobald er merkt, daß sie beginnt, dich unter ihre Kontrolle zu bringen. Er wird keinesfalls zulassen, daß du ihr den Knebel abnimmst, ehe ihr Arrakis nicht verlassen habt. Wenn du dich allerdings dazu entscheidest, nicht zu gehen ... lauten seine Anweisungen anders.«
    »Sie brauchen nicht hinauszugehen«, sagte Piter. »Ich habe mich entschieden.«
    »Aha!« grunzte der Baron. »Eine solch schnelle Entscheidung kann nur eines bedeuten.«
    »Ich nehme das Herzogtum«, sagte Piter.
    Und Jessica dachte: Merkt er denn nicht, daß der Baron ihn belügt? Aber wie sollte er? Er ist ein völlig verdrehter Geist.
    Der Baron schaute auf Jessica hinab und sagte: »Ist es nicht wundervoll, wie gut

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