Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
ungefährlich, das wissen wir, aber er bringt dem Haus Harkonnen eine größere Machtfülle, als jedes andere Hohe Haus besitzt.«
    »Du kannst dir gar nicht vorstellen, welches Vermögen uns damit zufällt, Feyd«, sagte der Baron. »Nicht einmal in deinen kühnsten Träumen. Um nur einen Vorteil zu nennen: Wir erhalten unwiderruflich die Leitung der MAFEA-Gesellschaft.«
    Feyd-Rautha nickte. Reichtum war die eine Seite. Und daß die MAFEA der Schlüssel zum Reichtum war, bewies die Tatsache, daß jedes Hohe Haus, das zeitweilig die Leitung innehatte, sein Vermögen beinahe ins Unermeßliche steigern konnte. Wer die Leitung der Gesellschaft übernahm, war von der politischen Macht des Imperiums nicht mehr ausgeschlossen. Damit bekam man eine Machtfülle in die Hand, die im Landsraad eine gewichtige Stimme gegen den Imperator und dessen Getreue darstellte.
    »Möglicherweise«, fuhr Piter fort, »wird Herzog Leto den Versuch unternehmen, sich zu den am Rande der Wüste lebenden Fremen durchzuschlagen. Oder er versucht zumindest, seine Familie in die Obhut dieser fragwürdigen Sicherheit zu bringen. Aber auch dieser Weg wird ihm versperrt sein, nämlich durch einen Agenten seiner Majestät, den planetaren Ökologen. Vielleicht kennen Sie ihn. Er heißt Kynes.«
    »Feyd kennt seinen Namen«, warf der Baron ein. »Weiter!«
    »Sie benehmen sich nicht gerade höflich, Baron«, beschwerte sich Piter.
    »Weiter, habe ich gesagt!« brüllte der Baron.
    Piter zuckte mit den Achseln. »Wenn alles so läuft, wie wir es geplant haben«, meinte er, »erhält das Haus Harkonnen Arrakis innerhalb eines Standardjahres als weiteres Lehen. Und Ihr Onkel kann darüber frei verfügen. Sein persönlicher Beauftragter wird über Arrakis herrschen.«
    »Was den Profit erhöht«, sagte Feyd-Rautha gierig.
    »Eben«, stimmte der Baron zu. Und dachte: Es ist nur recht und billig. Wir waren es, die Arrakis zähmten ... bis auf die paar Fremen, die sich in der Wüste verstecken. Und die gezähmten Schmuggler, die genau wie die anderen Eingeborenen mit diesem Planeten verbunden sind.
    »Die Hohen Häuser werden erfahren, daß es der Baron war, der die Familie Atreides zerstört hat«, bemerkte Piter. »Sie sollen es auch wissen.«
    »Sie sollen es wissen«, wiederholte der Baron.
    »Und das Schönste von allem ist«, fügte Piter hinzu, »daß der Herzog es ebenfalls erfahren wird. Er wird es jetzt schon erfahren haben. Er wird die Falle schon riechen können.«
    »Natürlich weiß er, was ihm blüht«, sagte der Baron mit einem traurigen Unterton. »Er muß sie einfach spüren. Und er kann nichts dagegen tun. Das macht es nur noch schlimmer für ihn.«
    Der Baron löste sich von dem Globus des Planeten Arrakis. Als er aus dem Schatten heraustrat, gewann seine Figur an Masse. Er war unglaublich fett. Unter seinem Gewand konnte man mehrere Ausbuchtungen erkennen, die anzeigten, daß sein Gewicht durch Suspensoren gemindert wurde. Obwohl er mehr als zweihundert Standardkilo wog, hatten seine Beine auf diese Weise nicht mehr als vielleicht fünfzig zu tragen.
    »Ich habe Hunger«, brummte er und fuhr sich mit der beringten Hand über die fleischigen Lippen. Durch die beinahe seine Augen verdeckenden Fettwülste sah er auf Feyd-Rautha hinab. »Laß das Essen auftragen, mein Liebling. Wir wollen tafeln, bevor wir uns für die Nacht zurückziehen.«

3
     
Und also sprach St. Alia-von-den-Messern: »Die Ehrwürdige Mutter war gezwungen, die verführerische Tücke einer Kurtisane mit der unantastbaren Würde einer jungfräulichen Göttin in Einklang zu bringen, und diese Attribute zum Einsatz zu bringen, solange sie in ihrer Jugend war. Später, als sie alterte und ihre Schönheit verblühte, sollte sie genügend Zeit haben, herauszufinden, daß nichts anderes als diese unter dem Druck der Spannung entstandene Synthese der Ausgangspunkt sowohl ihrer Gewitztheit wie auch ihres Hilfreichtums gewesen war.«
     
Aus ›Bemerkungen zur Familie des Muad'dib‹,
von Prinzessin Irulan
     
     
    »Nun, Jessica«, fragte die Ehrwürdige Mutter, »was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen?«
    Pauls Prüfung lag hinter ihnen, und die Sonne schickte sich an, unterzugehen. Während Paul in seinem schalldichten Meditationsraum verschwunden war, saßen die beiden Frauen allein in Jessicas Salon.
    Das heißt, die Ehrwürdige Mutter saß. Jessica stand an einem der Fenster und schaute, jedoch ohne das geringste draußen wahrzunehmen, über die Wiesen und den daran

Weitere Kostenlose Bücher