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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Land.«
    »Wußtest du, daß einige von uns durch einen Unfall Wasser aus ihren Fangtaschen verloren, so daß sie große Schwierigkeiten haben werden, Tabr in dieser Nacht zu erreichen?«
    »Woher sollte ich das wissen?« fragte Jessica kopfschüttelnd. »Wenn sie Wasser benötigen, sollen sie es sich aus unserem Gepäck nehmen.«
    »Hattest du das mit deinem Reichtum vor?« fragte Stilgar.
    »Ich hatte vor, damit Leben zu retten«, erwiderte Jessica.
    »Dann nehmen wir deinen Segen dankend an, Sayyadina.«
    »Wir lassen uns mit diesem Wasser nicht kaufen«, knurrte Jamis. »Und ich werde mich auch nicht gegen dich aufbringen lassen, Stilgar. Ich weiß sehr gut, daß du beabsichtigst, meinen Zorn auf dich zu lenken, bevor ich meine Worte bewiesen habe.«
    Stilgar warf ihm einen Blick zu und meinte: »Du zögerst also nicht, einen Kampf gegen ein Kind zu führen, Jamis?«
    »Jemand muß für sie kämpfen.«
    »Auch da sie unter meinem Schutz steht?«
    »Ich bestehe auf der Amtal-Regel«, erwiderte Jamis. »Und ich verlange mein Recht.«
    Stilgar nickte. »Gut. Falls der Junge es nicht schaffen sollte, dich zu besiegen, wirst du anschließend im Angesicht meines Messers deine Antworten geben müssen. Und diesmal werde ich nicht wie beim erstenmal zögern, dich zu töten.«
    »Du kannst das nicht zulassen«, protestierte Jessica. »Paul ist doch erst ...«
    »Mische dich nicht ein, Sayyadina«, gab Stilgar zurück. »Ich weiß, daß du mich bezwingen kannst – und deswegen jeden aus unseren Reihen. Aber du kannst nicht gegen alle von uns auf einmal kämpfen. Dies hier muß sein; es ist die Amtal-Regel.«
    Jessica schwieg und starrte ihn im Schein der grünen Leuchtgloben an. Ein dämonischer Zug hatte sich auf Stilgars Gesicht gelegt, während Jamis die Mundwinkel mürrisch verzog.
    Ich hätte das voraussehen sollen, dachte sie. Er brütet vor sich hin. Er zählt zu jenen Leuten, deren innere Spannung sich in Gewalttätigkeiten äußert. Ich hätte darauf vorbereitet sein sollen.
    »Wenn du meinen Sohn verletzt«, sagte sie zu Jamis, »bekommst du es mit mir zu tun. Dann fordere ich dich heraus. Und dann werde ich dir zeigen, wie ...«
    »Mutter!« Paul kam auf sie zu und berührte ihren Arm. »Vielleicht sollte ich Jamis erklären, wie ...«
    »Erklären«, schnaubte Jamis verächtlich.
    Paul verfiel in Schweigen und sah sich den Mann genauer an. Er hatte keinerlei Angst vor ihm. Der Mann hatte sich so tolpatschig bewegt und war beinahe von allein umgefallen, als sie sich in der Nacht zwischen den Felsen begegnet waren. Und trotzdem ... Ihm fiel die Vision wieder ein, die ihm seinen eigenen Körper gezeigt hatte: getötet von den Stichen eines Messers. Und es gab nicht viele Wege, der Realität dieser Vision zu entgehen ...
    Stilgar sagte: »Sayyadina, du solltest dich besser hier heraushalten ...«
    »Hör endlich auf, sie ständig Sayyadina zu nennen«, fauchte Jamis. »Das muß sie erst beweisen. Auch wenn sie unsere Gebete kennt: das besagt noch gar nichts. Gebete kennen sogar unsere Kinder!«
    Er hat jetzt genug geredet, dachte Jessica. Ich könnte ihn jetzt mit einem Wort lähmen. Sie zögerte. Aber ich kann sie nicht alle festnageln.
    »Du wirst also gegen mich bestehen müssen«, sagte sie in einem seltsamen Tonfall, der den Mann verunsichern mußte.
    Jamis starrte sie an. Die plötzliche Furcht in seinem Gesicht war unübersehbar.
    »Ich werde dir Schmerz zufügen«, fuhr Jessica fort, »gegen den das Gom Jabbar ein Kinderspielzeug ist, verstehst du? Ich werde dafür sorgen, daß dein ganzer Körper sich anfühlt, als seien tausend glühende Nadeln am Werk, ihn ...«
    »Sie versucht mich mit einem Bann zu belegen«, keuchte Jamis und preßte die rechte Hand gegen sein Ohr. »Ich verlange, daß sie auf der Stelle schweigt!«
    »So sei es«, fiel Stilgar ein. Er warf Jessica einen warnenden Blick zu. »Wenn du noch einmal sprichst, Sayyadina, werden wir alle wissen, daß du eine Zauberkraft benutzt, um Jamis kampfunfähig zu machen.« Er nickte ihr zu und gab ihr damit das Zeichen, zurückzutreten.
    Jessica spürte, daß mehrere Hände sie zurückzogen, aber sie spürte auch, daß diese Geste keinesfalls unfreundlich gemeint war. Paul wurde von der Gruppe abgetrennt, und Chani flüsterte, während sie in die Richtung Jamis' nickte, ihm etwas ins Ohr.
    Die Fremen traten zurück, bis ein großer Kreis entstand; einige rasch herangebrachte Leuchtgloben beleuchteten die Szenerie. Jamis trat in den Ring, stieg aus

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