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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Gefahr für mich darstellt?« Er kehrte wieder zu seinem seidenweichen Tonfall zurück.
    Nefud leckte sich die Lippen. Die Wirkung der Semuta-Droge schien jetzt ein wenig von ihm abzufallen. »Feyd-Rautha hält sich im Sklavenquartier auf, Mylord.«
    »Also wieder bei Weibern, wie?« Der Baron zitterte vor Wut.
    »Sire, es könnte sein, daß er ...«
    »Ruhe!«
    Der Baron machte einen weiteren Schritt in den Raum hinein und registrierte, wie die Männer zurückwichen und um Nefud herum einen offenen Raum ließen, als wollten sie einen großen Abstand zwischen sich und das Objekt des Zorns bringen.
    »Habe ich Ihnen nicht ausdrücklich befohlen, ständig darüber informiert zu sein, wo sich der na-Baron aufhält?« fragte der Baron. Er kam einen Schritt näher. »Und habe ich nicht weiterhin befohlen, daß Sie genauestens darüber informiert sind, was er spricht – und zu wem?« Noch ein Schritt. »Habe ich Ihnen nicht befohlen, mir sofort davon Mitteilung zu machen, wenn er die Räume der weiblichen Sklaven betritt?«
    Wieder schluckte Nefud. Auf seiner Stirn bildeten sich die ersten Schweißtropfen.
    Mit flacher Stimme, die dennoch keinerlei Nachdruck verloren hatte, fragte der Baron: »Habe ich Ihnen das nicht befohlen?«
    Nefud nickte.
    »Und habe ich Ihnen nicht außerdem befohlen, alle Sklavenjungen, die Sie zu mir bringen, zu überprüfen, und zwar persönlich? «
    Wieder nickte Nefud.
    »Und haben Sie möglicherweise übersehen, daß der, den Sie mir heute abend brachten, einen Leberfleck auf der Hüfte hatte?« fuhr der Baron fort. »Ist es möglich, daß Sie ...«
    »Onkel.«
    Der Baron wirbelte herum und sah seinen Neffen Feyd-Rautha auf der Schwelle stehen. Seine plötzliche Anwesenheit sowie die nicht zu verbergende Tatsache, daß er sich in offensichtlicher Eile befand, bewiesen, daß er sein eigenes Spitzelsystem aufgebaut hatte, um den Baron im Auge zu behalten.
    »In meinen Räumen befindet sich ein Junge, den ich nicht haben will«, sagte der Baron zornig und legte eine Hand auf die unter seiner Robe versteckte Projektilwaffe. Zum Glück war sein Schild einer der besten.
    Feyd-Rautha warf den beiden Wachen, die an der rechten Wand standen, einen Blick zu und nickte. Die beiden setzten sich sofort in Bewegung, eilten aus der Tür und machten sich auf den Weg zu den Räumen des Barons.
    Diese beiden also, wie? dachte der Baron. Oh, dieses kleine Ungeheuer hat noch viel zu lernen, bevor es die Konspiration perfekt beherrscht!
    »Ich nehme an, du hast das Sklavenquartier nicht in Aufregung versetzt, Feyd«, sagte der Baron.
    »Ich habe mit dem Sklavenmeister Cheops gespielt«, erwiderte Feyd-Rautha und dachte: Was ist schiefgegangen? Der Junge, den wir ihm geschickt haben, ist offensichtlich umgebracht worden. Und das, obwohl er wie kein anderer für diese Aufgabe prädestiniert war. Selbst Hawat hätte keine bessere Wahl treffen können. Der Junge war perfekt!
    »Du hast also Pyramidenschach gespielt«, sagte der Baron. »Wie hübsch. Hast du gewonnen?«
    »Ich ... äh, ja, Onkel.« Er bemühte sich, ruhig zu bleiben.
    Der Baron schnappte mit den Fingern. »Nefud, sind Sie daran interessiert, meine Gunst zurückzugewinnen?«
    »Sire«, stammelte Nefud, »was habe ich getan?«
    »Das ist jetzt unwichtig«, entgegnete der Baron. »Feyd hat den Sklavenmeister beim Cheops-Spiel geschlagen. Haben Sie das mitbekommen?«
    »Jawohl ... Sire.«
    »Ich wünsche, daß Sie sich drei Männer nehmen und mit ihnen zum Sklavenmeister gehen. Sie stecken ihn in die Garotte und bringen mir seine Leiche, damit ich sehen kann, ob Sie es auch richtig gemacht haben. Wir können solche unfähigen Schachspieler an unserem Hof nicht dulden.«
    Feyd-Rautha, plötzlich erblassend, tat einen Schritt nach vorn. »Aber, Onkel ... ich ...«
    »Später, Feyd«, erwiderte der Baron und winkte ab. »Später.«
    Die beiden Wächter, die die Räume des Barons aufgesucht hatten, um den Leichnam des Sklavenjungen zu entfernen, kehrten nun zurück. Sie gingen am Freizeitraum vorbei und trugen den toten Jungen zwischen sich. Seine Arme baumelten herab. Der Baron schaute den Wächtern nach, bis sie sich außer Sichtweite befanden.
    Nefud stellte sich neben seinen Herrn und fragte: »Sie wünschen, daß ich den Sklavenmeister auf der Stelle umbringe, Mylord?«
    »Genau das«, bekräftigte der Baron. »Und wenn Sie damit fertig sind, geschieht das gleiche mit den beiden Männern, die gerade an uns vorbeigegangen sind. Ich mag die Art nicht, in

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