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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Tonfall: »Das Sein bestimmt das Bewußtsein, Muad'dib. Draußen in der Wüste haben wir die Städter immer für verweichlicht gehalten.«
    Paul sah, daß Gurney Stilgar eingehend musterte. »Erzähle uns, warum die Sardaukar die Städter aus ihren Häusern vertrieben haben, Gurney.«
    »Ein alter Trick, mein Herzog. Sie beabsichtigten, uns mit Flüchtlingen zu überschwemmen.«
    »Der letzte Guerillakrieg liegt bereits so lange zurück, daß sie nicht einmal mehr wissen, wem ein solches Unterfangen nützt«, sagte Paul. »Die Sardaukar haben uns dadurch sogar noch in die Hände gespielt. Sie sind über die Frauen der Städter hergefallen, haben sie mißhandelt und vergewaltigt und diejenigen Männer, die sich dagegen zur Wehr setzten, umgebracht. Und damit haben sie sogar die Leute gegen sich aufgebracht, die sich bei einer normalen Auseinandersetzung abwartend verhalten hätten. Die Sardaukar sind wirklich die besten Werber für unsere Sache, Gurney.«
    »Die Städter scheinen wirklich ziemlich bei der Sache zu sein«, gab Stilgar kleinlaut zu.
    »Der Haß, den sie gegen die Harkonnens empfinden, ist eben erst erweckt worden«, sagte Paul. »Deswegen werden wir sie auch als Stoßtruppen einsetzen.«
    »Eine Menge von ihnen werden dabei sterben«, gab Gurney zu bedenken.
    Stilgar nickte zustimmend.
    »Wir haben sie über nichts im unklaren gelassen«, führte Paul aus. »Sie wissen genau, daß jeder Sardaukar, den sie niedermachen, ein Gegner weniger für uns ist. Ihr seht, meine Herren, daß es etwas gibt, wofür sie bereit sind zu sterben. Sie haben herausgefunden, daß sie ein Volk sind. Sie sind endlich aufgewacht.«
    Der Posten mit dem Fernglas stieß einen leisen Warnruf aus. Paul ging zu seinem Standort an der Felsspalte hinüber und fragte: »Ist etwas?«
    »Es gibt eine ziemlich große Aufregung dort unten beim Metallzelt«, zischte der Posten. »Ein Wagen traf soeben vom westlichen Randwall ein. Er hat ziemliches Aufsehen erregt.«
    »Unsere Gefangenen sind also jetzt angekommen«, stellte Paul befriedigt fest.
    »Sie haben einen Schild um das gesamte Landefeld gelegt«, sagte der Posten. »Man kann es am Tanzen der Luft erkennen, dort drüben, bei den Gewürzlagerschuppen.«
    »Jetzt wissen sie, gegen wen sie kämpfen«, bemerkte Gurney. »Ich hoffe, sie werden das zitternd zu würdigen wissen.«
    Paul sagte zu dem Posten:
    »Achte auf den Flaggenmast auf dem Schiff des Imperators. Wenn meine Flagge dort weht ...«
    »Dazu wird es nicht kommen«, warf Gurney ein.
    Paul sah Stilgars gerunzelte Stirn und fuhr fort. »Wenn der Imperator meinen Anspruch anerkennt, wird er das dadurch zu erkennen geben, daß er die Flagge der Atreides hissen läßt. In diesem Fall gehen wir zu unserem zweiten Plan über und richten uns ausschließlich gegen die Harkonnens. Dann werden sich auch die Sardaukar heraushalten.«
    »Ich habe, was diese Außenweltgeschäfte angeht, keinerlei Erfahrung«, gab Stilgar zu. »Zwar habe ich von ihnen gehört, aber es scheint mir unwahrscheinlich, daß ...«
    »Um sich auszurechnen, was sie tun, braucht man keine Erfahrung«, warf Gurney ein.
    »Sie ziehen jetzt eine neue Flagge an dem großen Schiff auf«, meldete der Posten. »Sie ist gelb, mit schwarzen und roten Kreisen in der Mitte.«
    »Das ist ja etwas völlig Neues«, gab Paul zu. »Die Flagge der MAFEA-Gesellschaft.«
    »Es ist die gleiche wie auf allen anderen Schiffen«, sagte der Posten.
    »Ich verstehe das nicht«, sagte Stilgar.
    »Das ist in der Tat ungewöhnlich«, gab auch Gurney zu. »Hätte der Imperator das Banner der Atreides hissen lassen, hätte er sich auch danach richten müssen. Aber es sind zu viele Beobachter in der Gegend. Er hätte auch die Harkonnen-Flagge aufziehen lassen können. Aber nein – er nimmt die der MAFEA. Und er sagt den Leuten dort oben damit ...« – Gurney zeigte auf den Himmel –, »... wo der Profit zu machen ist. Er deutet damit an, daß es ihm egal ist, ob sich hier ein Atreides befindet oder nicht.«
    »Wie lange dauert es noch, bis der Sturm den Schildwall erreicht?« fragte Paul.
    Stilgar wandte sich ab, stellte dem Fedaykin an den Geräten eine Frage und kehrte zurück. »Es dauert nicht mehr lange, Muad'dib. Er nähert sich schneller, als wir zuerst angenommen haben, er wird schreckliche Ausmaße haben, vielleicht größere, als wir uns wünschten.«
    »Es ist mein Sturm«, sagte Paul und sah die Spannung auf den Gesichtern der ihn umgebenden Kämpfer. »Und selbst wenn er die

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