Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
den Harkonnens beherrschten Forts und Dörfer, die jenseits des Schildwalls lagen, befanden sich bereits in den Händen der Fremen oder waren von der Außenwelt abgeschnitten. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis auch das letzte von ihnen fallen würde. Der Gegner beherrschte nur noch die Stadt Arrakeen und dieses vor ihnen liegende Becken.
    »Vielleicht riskieren sie mit ihren Thoptern einen Ausfall«, meinte Stilgar. »Falls sie uns entdecken.«
    »Das sollen sie nur probieren«, nickte Paul. »Es würde ihnen nicht gut bekommen. Außerdem kommt ein Sturm auf.«
    Er schwenkte das Fernglas nun auf das Landefeld der Stadt Arrakeen, wo die Fregatten der Harkonnens in einer Linie unter dem Banner der MAFEA-Gesellschaft standen. Er dachte daran, daß die Gilde nur diesen beiden Kampfgruppen eine Landeerlaubnis erteilt hatte, während die anderen Schiffe als Reserveeinheiten noch immer in einer Kreisbahn warteten. Dieses Verhalten erinnerte ihn an einen Mann, der die Temperatur des Sandes mit dem Zeh prüft, ehe er sich dazu entschließt, sein Zelt aufzubauen.
    »Es gibt hier doch nichts mehr zu sehen außer dem, was wir schon wissen«, bemerkte Gurney. »Wir sollten uns jetzt wieder zurückziehen. Der Sturm kommt näher.«
    Paul schenkte seine Aufmerksamkeit jetzt wieder der seltsamen Konstruktion, die das Sternenschiff umgab. »Sie haben sogar ihre Frauen mitgebracht«, meinte er. »Und Lakaien und Bedienstete. Seine Majestät scheint wirklich recht zuversichtlich zu sein.«
    »Es kommen Männer über den geheimen Weg«, meldete Stilgar plötzlich. »Ich glaube, es sind Otheym und Korba.«
    »In Ordnung, Stil«, nickte Paul. »Gehen wir also zurück.«
    Er blickte noch einmal auf das, was vor ihnen lag, studierte die Ebene mit all ihren Schiffen, die glitzernden Metallverstrebungen, die schweigend daliegende Stadt und die Fregatten der Harkonnen-Söldner. Dann kroch er rückwärts zurück zwischen die schützenden Felswände, und einer der Fedaykin übernahm Pauls Platz als Beobachter.
    Er erreichte eine leichte Vertiefung in der Oberfläche des Schildwalls, die etwa dreißig Meter durchmaß und mehr als drei Meter tief war. Man hatte diesen Ort so gut getarnt, daß er von oben her nicht einzusehen war: ein in der Farbe den Felsen angepaßtes Kunststoffzelt überdachte das Lager völlig und verbarg es vor neugierigen Blicken. In einer kleineren Nische hatte man die Kommunikationsausrüstung untergebracht. Überall standen Fedaykin herum, die nur darauf warteten, daß Paul den Befehl zum Angriff gab.
    Zwei Männer erschienen aus der Kommunikationsnische und sprachen mit den Wachen.
    Paul nickte Stilgar zu und deutete mit dem Kopf auf die beiden Ankömmlinge. »Sie sollen dir berichten, Stil.«
    Stilgar setzte sich gehorsam in Bewegung.
    Paul setzte sich mit dem Rücken gegen eine Felswand, reckte und streckte sich. Er sah zu, wie Stilgar die beiden Männer in ein dunkles Felsenloch schickte, und dachte an den dahinterliegenden Gang, der gerade groß genug war, um einen Mann hindurchzulassen, der in die Ebene hinabwollte.
    Stilgar kehrte zurück.
    »Was war an ihrem Bericht so wichtig, daß sie es nicht wagten, einen Cielago mit der Botschaft zu betrauen?« wollte Paul wissen.
    »Sie sparen sich ihre Vögel für die Schlacht auf«, erwiderte Stilgar. Er warf einen Blick auf die Funkgeräte, dann auf Paul. »Selbst ein gebündelter Strahl ist nicht so zuverlässig wie eine persönliche Nachrichtenübergabe. Es ist nicht gut, solche Geräte zu benutzen, Muad'dib. Wenn man sie zu lange einsetzt, kann man auch sie aufspüren.«
    »Sie werden sehr bald zu beschäftigt sein, um überhaupt noch an mich zu denken«, entgegnete Paul. »Was hatten die Männer zu berichten?«
    »Die beiden gefangenen Sardaukar sind am Fuße des Hügels freigelassen worden und befinden sich jetzt auf dem Weg zu ihrem Herrn. Die Raketenabschußbasen wurden verteilt. Die Männer warten nur noch auf ihren Einsatzbefehl. Alles ist in bester Ordnung.«
    Paul warf einen Blick auf seine Männer, die sich im Halbdunkel der Zeltbespannung wie leise Schatten bewegten. Die Zeit verging zu langsam.
    »Unsere beiden Sardaukar werden eine ganze Weile marschieren müssen, ehe sie sich bemerkbar machen können«, meinte Paul. »Sie werden doch beobachtet?«
    »Sie werden beobachtet«, nickte Stilgar.
    Gurney Halleck, der neben Paul auftauchte, räusperte sich. »Sollten wir uns nicht an einen sichereren Platz zurückziehen?«
    »Einen solchen gibt es nicht«,

Weitere Kostenlose Bücher