Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
entgegnete Paul. »Was sagt der Wetterbericht?«
    »Der Sturm wird einer der schlimmsten sein, den wir je zu verzeichnen hatten«, sagte Stilgar. »Fühlst du es nicht, Muad'dib?«
    »Die Anzeichen sind deutlich genug«, erwiderte Paul. »Aber ich verlasse mich dennoch lieber auf die Augen geschulter Beobachter.«
    »In einer Stunde wird es losgehen«, meinte Stilgar. Er deutete durch einen Spalt des Zeltdaches auf das Landefeld hinunter. »Und die da unten wissen es auch. Sie haben ihre Thopter zurückgezogen und in Sicherheit gebracht. Zweifellos haben sie einen Wetterbericht von denen erhalten, die Arrakis noch umkreisen.«
    »Keine weiteren Ausfälle mehr?« fragte Paul.
    »Seit der Landung in der letzten Nacht nicht mehr«, schüttelte Stilgar den Kopf. »Sie wissen, daß wir hier sind. Ich nehme an, daß sie auf einen günstigen Zeitpunkt warten.«
    »Diesen Zeitpunkt bestimmen wir«, meinte Paul.
    Gurney wandte den Blick nach oben und brummte: »Falls sie uns lassen.«
    »Die Flotte wird im Raum bleiben«, versicherte ihm Paul.
    Gurney wiegte nachdenklich den Kopf.
    »Sie haben keine andere Wahl«, führte Paul aus. »Immerhin sind wir in der Lage, das Gewürz zu vernichten. Die Gilde kann ein solches Risiko nicht eingehen.«
    »Verzweifelte Menschen sind in der Regel am gefährlichsten«, warf Gurney ein.
    »Sind wir denn nicht verzweifelt?« fragte Stilgar.
    Gurney schaute ihn finster an.
    »Du hast keine Ahnung vom Traum der Fremen«, sagte Paul zu Gurney. »Stil denkt an all die Wassermengen, die wir gesammelt haben. Und an die Zeit, die bisher aufgewendet wurde, um Arrakis zum Blühen zu bringen. Er ist nicht ...«
    »Arrrgh«, brummte Gurney.
    »Warum ist er denn so geladen?« fragte Stilgar.
    »Das ist er immer vor einer Schlacht«, lächelte Paul. »Die einzige Art von Humor, die Gurney sich gestattet.«
    Ein langsames, beinahe wölfisches Grinsen schlich sich in Gurney Hallecks Züge; er fletschte grinsend die Zähne. »Es tut mir so leid um all die armen Harkonnens, die heute sterben werden, ohne ihre Heimat noch einmal zu sehen«, meinte er.
    Stilgar grinste ebenfalls. »Er redet jetzt wie ein Fedaykin.«
    »Gurney ist das geborene Todeskommando«, erklärte Paul und dachte: Ja, es ist besser, wenn sie noch einige Minuten in guter Stimmung verbringen, ehe wir gegen die Harkonnens zu Felde ziehen. Er schaute zu dem Loch, das als Ausgang aus der Mulde diente, hinüber und warf dann Gurney einen Blick zu. Der alte Kämpe schien dumpf vor sich hinzubrüten.
    »Überflüssige Besorgnis mindert die Kampfkraft«, murmelte er. »Das hast du mir einst gesagt, Gurney.«
    »Das Hauptproblem, über das ich mir Sorgen mache, mein Herzog«, gab Gurney zu, »sind die Atomwaffen. Wenn Sie sie einsetzen wollen, um den gesamten Schildwall in die Luft zu jagen ...«
    »Die Flotte, die Arrakis umkreist, wird auf jeden Fall auf Atomwaffen verzichten«, erklärte Paul. »Sie werden es nicht wagen ... weil sie auf jeden Fall verhindern wollen, daß wir das Gewürz vernichten.«
    »Aber die Bestimmungen verbieten ...«
    »Die Bestimmungen!« brüllte Paul. »Es ist die Furcht und nicht irgendeine Bestimmung, die die Hohen Häuser davon abhält, Atomwaffen einzusetzen. Die Regeln der Großen Konvention sind eindeutig: ›Wer es wagt, Atomwaffen gegen Menschen einzusetzen, hat mit der Vernichtung seines Planeten zu rechnen.‹ Wir aber werden den Schildwall sprengen, sonst nichts.«
    »Das ist in meinen Augen kein Unterschied«, sagte Gurney. »Die Haarspalter dort oben werden das aber als Unterschied anerkennen«, erwiderte Paul. »Und jetzt laßt uns von etwas anderem reden.«
    Er wünschte sich in diesem Augenblick, er könne seinen eigenen Worten Glauben schenken. Stilgar zugewandt, meinte er plötzlich: »Was ist mit den Leuten in der Stadt? Sind sie bereit?«
    »Ja«, murmelte Stilgar.
    Paul sah ihn an. »Was behagt dir daran nicht?«
    »Ich habe noch keinen Städter getroffen, dem man hundertprozentig trauen konnte«, gab Stilgar zu.
    »Ich war einst selbst ein Städter«, erwiderte Paul.
    Stilgars Gestalt straffte sich. Er war verlegen. »Muad'dib weiß, daß ich nicht ...«
    »Ich weiß, was du meintest, Stil. Aber jetzt entscheiden keine Vermutungen mehr, sondern handfeste Taten. Die Stadtleute haben das Blut der Fremen in sich. Alles, was sie von uns unterscheidet, ist, daß sie nicht in der Lage sind, sich selbst zu befreien. Aber wir werden ihnen das noch beibringen.«
    Stilgar nickte und sagte in reuevollem

Weitere Kostenlose Bücher