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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Abbild der Erntefabrik wurde durch ein riesiges, geflügeltes Fluggerät ersetzt. Die danebenstehenden Menschen wirkten wie Zwerge. »Hierbei handelt es sich um einen Carryall, auch Tragschrauber genannt«, erklärte Hawat. »Es ist im Grunde nichts anderes als ein überdimensionaler Ornithopter. Seine Aufgabe besteht darin, die gesamte Fabrik durch die Luft zu einem Gewürzabbaugebiet zu transportieren und wieder aufzunehmen, sobald sich ein Sandwurm ihr nähert. Und die nähern sich nach einer gewissen Zeit immer. Die Abernte des Gewürzes besteht hauptsächlich darin, soviel wie nur möglich an Bord zu kriegen und dann schnellstens das Land zu verlassen.«
    »Was eigentlich hundertprozentig dem Charakter der Harkonnens entspricht«, warf Leto ein.
    Donnerndes Gelächter setzte ein; es war jedoch ein wenig zu abrupt und laut, um echte Freude zu beinhalten.
    Nun wurde der Carryall gegen das Bild eines Ornithopters ausgetauscht.
    »Diese Thopter wirken ziemlich konventionell, Triebwerk und Steuerung sind gegen den Sand abgekapselt. Natürlich werden sie frisiert und besitzen einen größeren Aktionsradius als vergleichbare andere Maschinen. Lediglich ein Drittel der Thopter verfügen über Möglichkeiten zur Abschirmung. Möglicherweise verhindert das Gewicht der Schildgeneratoren eine größere Reichweite.«
    »Dieses Außerachtlassen von Schilden gefällt mir nicht«, murmelte der Herzog. Er dachte: Ist dies das Geheimnis der Harkonnens? Bedeutet das, daß wir nicht einmal mit abgeschirmten Fregatten fliegen können, wenn sich alles gegen uns wendet?
    Er schüttelte heftig den Kopf, als könne er damit diese bösen Gedanken vertreiben. Laut sagte er: »Reden wir von unserer Arbeitseffektivität. Wie hoch werden unsere Profite sein?«
    Hawat blätterte in seinem Notizbuch. »Um genügend Spielraum für Unvorhergesehenes zu haben, haben wir die zu erwartenden Betriebs- und Reparaturkosten einmal sehr hoch veranschlagt.« In der nur Mentaten eigenen Weise schloß er die Augen wie in Halbtrance und sagte dann: »Unter dem Regime der Harkonnens betrugen die betrieblichen Unkosten vierzehn Prozent. Wir können glücklich sein, wenn wir am Anfang mit dreißig auskommen. Dazu kommen aber noch die Ausgaben für Neuinvestitionen, Lizenzgebühren an die MAFEA und Militärausgaben. Unsere Gewinnspanne dürfte sechs bis sieben Prozent betragen, jedenfalls so lange, bis wir das fehlerhafte und schrottreife Gerät ausgewechselt haben. Später sollten dann zwölf bis vierzehn Prozent Gewinn erzielbar sein.« Er öffnete die Augen wieder. »Außer Mylord ringt sich dazu durch, die gleichen Methoden anzuwenden wie seine Vorgänger.«
    »Unser Ziel ist eine ständige und sichere planetarische Basis«, erwiderte Leto. »Und das setzt voraus, daß sich durch unsere Ankunft das Leben einer ganzen Reihe von Menschen zum Guten hin verändert. Speziell das Leben der Fremen.«
    »Hauptsächlich das der Fremen«, bekräftigte Hawat.
    »Unsere Herrschaft über Caladan«, führte der Herzog aus, »basierte auf unseren See- und Luftstreitkräften. Auf Arrakis wird uns nichts anderes übrigbleiben, als eine Wüstenstreitmacht aufzubauen, die möglicherweise eine Luftstreitmacht beinhalten kann, aber nicht muß. Ich erinnere nur daran, daß die Thopter hier über so gut wie keine Abwehrschilde verfügen.« Er schüttelte den Kopf. »Unsere Vorgänger gingen nach dem Schema zu Werke, daß die Ausfälle in den Reihen ihrer Leute jederzeit durch neu zu engagierende Freiwillige von anderen Planeten aufgefüllt werden konnten. Das kommt für uns gar nicht in Frage, denn ich bin sicher, daß sich in jeder Gruppe von neuen Leuten ihre Agenten befinden würden.«
    »Unter diesen Umständen müssen wir natürlich mit einer reduzierten Ernte und einem kleineren Gewinn rechnen«, meinte Hawat. »Unsere Ausbeute dürfte sowieso nur weniger als ein Drittel in den ersten beiden Ernteperioden betragen.«
    »Das«, sagte der Herzog, »ist genau das, was wir erwartet haben. Was die Fremen angeht, so dürfen wir keine Minute verlieren. Bevor der erste Prüfer der MAFEA auf Arrakis erscheint, müssen wir fünf komplette Fremen-Bataillone aufgestellt haben.«
    »Das wird ein wenig knapp, Sire«, meinte Hawat.
    »Wir haben für nichts genug Zeit, das weißt du selbst. Sie werden so schnell, wie sie es schaffen, mit den Sardaukar in Harkonnen-Uniform hier hereinbrechen. Mit wie vielen sollten wir rechnen, Thufir?«
    »Ich nehme an, vier oder fünf Bataillone, Sire,

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