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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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dreihundertdreißig Standardtage auf Arrakis zehn Milliarden Solaris Gewinn gemacht.«
    Ein Raunen lief durch das Konferenzzimmer. Selbst die Adjutanten, die bislang in relativer Langeweile zugehört hatten, zeigten nun Interesse.
    Halleck murmelte: »Und sie werden den Überfluß des Meeres genießen und den unter dem Sand vergrabenen Schatz.«
    »Sie sehen also, meine Herren«, fuhr der Herzog fort, »daß keiner von uns so naiv sein darf, zu glauben, daß die Harkonnens ohne zu murren ihre Sachen packen, nur weil ein kaiserlicher Befehl ihnen das vorschreibt.«
    Allgemeines Kopfschütteln. Die Männer murmelten Zustimmung.
    »Wir werden uns diesen Planeten erkämpfen müssen«, sagte Leto. Zu Hawat gewandt, sagte er: »Und damit kämen wir zu einem wichtigen Punkt: unsere Ausrüstung. Wie viele Sandkriecher, Gewürzfabriken und Hilfsgeräte haben wir?«
    »Eine volle Grundausstattung, das behauptet wenigstens das Verzeichnis der Anlagegüter, bei dessen Aufstellung der Schiedsmann als Zeuge anwesend war, Mylord«, gab Hawat bekannt. Er verlangte nach einem Stück Papier, das er vor sich auf dem Tisch ausbreitete. »Natürlich vergaß man zu erwähnen, daß weniger als die Hälfte aller Kriecher benutzbar sind, daß nur ein Drittel über Carryalls verfügen, um sie in die Gewürzgebiete zu fliegen, und daß alles, was die Harkonnens uns zurückließen, sich im Zustand des Verfalls befindet. Wir können also von Glück reden, wenn es uns gelingen sollte, die Hälfte aller Maschinen zum Arbeiten zu kriegen, und ein Drittel davon länger funktioniert als sechs Monate, von heute an gerechnet.«
    »Genau wie wir erwartet haben«, sagte Leto. »Wie viele Maschinen sind sofort betriebsbereit?«
    Hawat schaute auf seine Liste. »Etwa neunhundertdreißig Erntefabriken, wenn wir noch ein paar Tage mit ihrer Inspektion verbringen. Etwa sechstausendzweihundert Ornithopter für die Erkundung, Beobachtung und Wetterbeobachtung ... etwas weniger als tausend Carryalls.«
    »Würde es nicht billiger sein, mit der Gilde Verhandlungen aufzunehmen, daß sie uns erlaubt, eine Fregatte als Wettersatellit einzusetzen?« warf Halleck ein.
    Der Herzog musterte Hawat. »Auf diesem Gebiet nichts Neues, was, Thufir?«
    »Wir müssen uns vorläufig mit anderen Möglichkeiten zufriedengeben«, erklärte Hawat. »Der Vertreter der Gilde erweckte in mir nicht gerade den Eindruck, als verhandele er wirklich mit uns. Er hat mir durch die Blume – sozusagen von einem Mentaten zum anderen – erklärt, daß uns dies eine Summe kosten würde, die wir uns nicht mal im Traum vorstellen könnten. Wir können nichts anderes tun, als etwas zu improvisieren, ehe wir uns der Gilde mit Haut und Haaren ausliefern.«
    Einer von Hallecks Adjutanten fauchte: »Das ist eine verdammte Ungerechtigkeit!«
    »Wer«, warf Leto ein, den Mann ansehend, »verlangt nach Gerechtigkeit? Wir haben unsere eigenen Gesetze zu machen. Für uns geht es hier auf Arrakis jetzt nur um eins: gewinnen oder sterben. Bedauern Sie es schon, daß Sie Ihr Schicksal mit dem unseren verknüpft haben, Sir?«
    Der Mann starrte Leto an und erwiderte dann: »Nein, Sire. Es ist mir klar, daß Sie überhaupt keine andere Wahl hatten, als Arrakis zu übernehmen. Und ich konnte nichts anderes tun, als Ihnen zu folgen. Vergeben Sie mir bitte meinen Gefühlsausbruch, aber ...« Er zuckte mit den Achseln, »... manchmal fühlen wir uns eben alle verbittert.«
    »Dafür habe ich Verständnis«, erwiderte der Herzog. »Aber laßt uns nicht über Gerechtigkeit debattieren, solange wir noch über Waffen verfügen – und die Freiheit, sie einzusetzen. Fühlt sich noch jemand aus Ihren Reihen verbittert? Wenn dem so ist, sprechen Sie darüber. Dies hier ist eine Versammlung unter Freunden, bei der jeder sagen kann, was ihn bedrückt.«
    Halleck hob den Kopf und meinte: »Was ich bedenklich finde, Sire, ist, daß uns die anderen Hohen Häuser nicht mit Freiwilligen unterstützen. Sie nennen Sie ›Leto, den Gerechten‹, versprechen Ihnen ewige Freundschaft – aber wenn es darauf ankommt, dafür etwas zu bezahlen, ziehen sie sich zurück.«
    »Das tun sie, weil sie noch daran zweifeln, wer aus diesem Kampf als Sieger hervorgehen wird. Die meisten Häuser sind nur deshalb so groß geworden, weil sie zu keiner Zeit Risiken auf sich nahmen. Man kann sie deswegen nicht tadeln, sondern nur verachten.« Er wandte sich wieder Hawat zu. »Bleiben wir noch bei unserer Ausrüstung. Könntest du anhand einiger

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