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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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lang dem Volk von Caladan gedient, und ich hätte nie gedacht, dass es zu so etwas kommen würde. Unser Widerstand wird weitergehen. Eines Tages werden wir uns glücklich schätzen, Paul wie einen verlorenen Sohn willkommen zu heißen, doch nur, wenn er sich daran erinnert, wer er ist ... und wer wir sind.«
    Gurney seufzte. »Andere würden das als Blasphemie gegen Muad'dib bezeichnen. Sie Narr, geben Sie mir eine Möglichkeit, Ihre Freilassung anzuordnen, und nicht einen Grund, Ihre Hinrichtung zu befehlen!«
    Der Bürgermeister starrte ihn finster an, schwieg jedoch.
     
    Zwei Tage später traf eine Antwort von Arrakis ein, ein trockener Brief, der Gurney dazu gratulierte, dass er seine Aufgabe gut erfüllt und die Ehre des Imperators verteidigt hatte. Die Unterschrift schien von Paul zu sein, obwohl die Worte wahrscheinlich von irgendeinem Beamten stammten. Der Briefkopf auf dem Filmpapier trug das Siegel des »Büros der Djihad-Administration«. Gurney fragte sich, ob Paul seinen Bericht überhaupt gelesen hatte.
    Mit einem resignierten Seufzer gab Gurney den sofortigen Befehl, alle festgenommenen Demonstranten ohne weitere Erklärungen freizulassen, einschließlich der Anführer.

61
     
    Nach welchem Maßstab sollen wir die geistige Gesundheit eines Menschen beurteilen? Wenn der Betreffende als wahnsinnig eingestuft und zu Fall gebracht wird, wer profitiert dann davon?
    Prinzessin Irulan:
    Das Leben des Muad'dib, Band 3
     
     
    An ihrem letzten Abend auf Wallach IX erklärte Jessica sich bereit, an der Nachtwache teilzunehmen. Gemäß der Tradition hatten sie und die anderen Schwestern an der Mütterschule den Tag allein verbracht und über das Leben und die Mühen von Raquella Berto-Anirul nachgesonnen, die den Orden vor vielen Tausenden von Jahren auf den Trümmern der Menschheit gegründet hatte, die Butlers Djihad hinterlassen hatte.
    Jessica konnte es kaum erwarten, sich der stillen Überzeugungsarbeit der Bene Gesserit zu entziehen. Sie hatten versucht, sie mit der Position der Mutter Oberin zu bestechen – welche Bene Gesserit strebte nicht ein solches Ziel an? Sie hatte es vermieden, eine Antwort zu geben, was die Schwestern schon an sich zutiefst misstrauisch machte. Und nachdem sie nun wusste, was Tessia wegen ihrer Weigerung hatte erdulden müssen, hatte Jessica das Gefühl, sich in ernsthafter Gefahr zu befinden.
    Als die Nacht hereinbrach, reihte sich Jessica, die nach wie vor wenig Interesse an Gesprächen hatte, in eine lange Prozession schwarzgewandeter Frauen ein, die mit Kerzen in den Händen den Hang des Campo de Raquella hinaufgingen, eines auffälligen Hügels in der Nähe der Mütterschulen-Anlage. Während sie den steinigen Pfad hochstiegen, sah die gewundene Kette von Lichtern aus wie eine Reihe leuchtender Augen in der sternendurchsetzten Dunkelheit. Eine weitere Reihe flackernder Flammen kam den Hügel auf einem parallel verlaufenden Pfad herab.
    Die Schwestern stiegen zur weiten, runden Spitze mit dem Steinhügel hinauf, der sich immer noch an der geheiligten Stelle befand, an der Raquella vor so langer Zeit gestanden hatte und wo ihr Leben beinahe vorzeitig ein Ende gefunden hätte. Eine kühle Brise kam auf, als Jessica den Gipfel erreichte. Sie blickte zu den diamanten funkelnden Lichtern der weitläufigen Schulanlage herab und dachte über die Geschichte der Schwesternschaft nach, über die Jahrtausende der Macht und die Entscheidungen, die sie in dieser Zeit getroffen hatte.
    Anders als die meisten der indoktrinierten Akoluthen wusste Jessica allerdings, dass einige dieser Entscheidungen falsch gewesen waren. Grundfalsch.
    Zwei Frauen standen in ihrer Nähe am Rande des steilen Abhangs an der anderen Seite des Hügels, der die Stelle markierte, an der Raquella einst hatte hinunterspringen wollen. Damals war sie völlig mutlos gewesen, weil es ihr nicht gelungen war, die verschiedenen Fraktionen ihrer Organisation zusammenzuhalten, unfähig zu erkennen, wie sie sie auf einem gemeinsamen Weg in die Zukunft der Menschheit führen sollte. Sie hatte gehofft, ihr persönliches Opfer würde die anderen zur Zusammenarbeit zwingen.
    Doch es war eben diese Stelle, an der die inneren Stimmen von Raquellas weiblichen Vorfahren zum ersten Mal zu ihr gesprochen hatten. Sie hatte an jenem Tag eine große Dosis der Rossak-Droge zu sich genommen, doch bei den geheimnisvollen Inneren Stimmen handelte es sich nicht um eine drogeninduzierte Halluzination. Die Stimmen, die von ihren viele

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