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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Generationen zurückliegenden Vorfahren stammten, hatten sie gedrängt, weiterzuleben und andere zu inspirieren.
    Mit der Kerze in der Hand atmete Jessica tief die Nachtluft ein, um den Augenblick in seiner Gänze zu erleben. Die Zeremonie war als Zeit der Rückschau und Kontemplation gedacht, als Gelegenheit, das weite, sich entfaltende Muster zu erkennen, das der Einfluss der Bene Gesserit hinterließ.
    Sie blickte vom Abhang aus in die Ferne, wie Raquella es getan hat, wobei sie näher an der Kante stand als die anderen Akoluthen und Ehrwürdigen Mütter. Einen Moment lang fühlte sie sich stark mit dem Herzen der Schwesternschaft verbunden, mit dem ursprünglichen Zweck, der so viele mächtige Frauen zusammengeführt hatte, und nicht mit den korrupten, selbstsüchtigen Interessen, die den Orden später so weit vom Weg hatten abkommen lassen.
    Eine neue Mutter Oberin konnte das alles ändern ... vielleicht war es dieses Gefühl, das Harishka in ihr erzeugen wollte, eine weitere Versuchung durch den Ruhm der Schwestern und ihre Eigenschaft als Hüterinnen des Laufs der Geschichte. Doch trotz der von den Bene Gesserit geprägten Gefühle, die in ihr angeregt worden waren, würde Jessica sich nicht umentscheiden.
    Eine Gruppe von Schwestern beendete ihre Meditation und ging davon, um Platz für die nächste zu machen. Diejenigen, die Zweifel oder andere Sorgen hatten, brauchten länger. Andere erlangten schneller Gewissheit und gaben ihren Platz frei.
    Ein Schatten trat neben sie, eine weitere schwarzgewandete Ehrwürdige Mutter. Mohiam. »Ich bin froh, dass du zur Nachtwache geblieben bist, Jessica. Mit Sicherheit spürst du es.« Ihre Stimme war brüchig wie ein trockener Wind auf Arrakis. »Jede Schwester muss an dieser Sache teilnehmen, um ihre Gedanken und ihr Herz zu reinigen.«
    »Es erinnert mich an die einstmals ehrenwerten Ziele der Schwesternschaft ... im Gegensatz zu ihren späteren Taktiken ... zu dem, was jetzt geschieht.«
    Mohiam zog im schwachen Licht ihrer Kerze eine verärgerte Miene. »Die Mutter Oberin Harishka hat dir ein großzügiges Angebot gemacht. Ich weiß, dass du deine Einwände und deine Kritik an unserer Schwesternschaft hast, aber jetzt kannst du all das in Ordnung bringen, und im Gegenzug verlangen wir nicht viel.« Die alte Frau blickte auf die im Dunkel verschwommene Landschaft hinaus. »Von hier aus reicht dein Blick weit in die Zukunft ... und deine Entscheidung sollte klar sein.«
    »Klar? Ihr bittet mich darum, meinen Sohn zu töten.« Langsam verlor Jessica die Geduld. Der Rand des Abgrunds schien symbolisch für die Entscheidung zu stehen, die man von ihr verlangte. Nimm an oder spring. Aber gab es eine andere Möglichkeit?
    »Einen Sohn, den du niemals hättest gebären sollen.«
    Jessica wandte sich ab und ging den unebenen Pfad hinunter, wobei sie sich ihren Weg sorgfältig suchte. Sie wurde nicht langsamer, als die alte Frau ihr hastig folgte. »Wir werden Muad'dib zu Fall bringen, auf die eine oder andere Art. Wir werden seine eigene Gewalt gegen ihn richten.« Als die erstaunlich agile Frau Jessica einholte, blitzten ihre dunklen Augen im Kerzenlicht. »Du musst von diesen Dingen wissen, wenn du unsere neue Mutter Oberin werden sollst. Du musst wissen, dass wir Erfolg haben werden. Halt dich an uns.«
    Die alte Frau an ihrer Seite dämpfte die Stimme, doch ihr Tonfall transportierte einen erregten Unterton. »Bereits jetzt haben Bene-Gesserit-Agentinnen Vorbereitungen getroffen, um vereinzelte Revolten im Imperium zu starten. Auf Caladan wird der erste Funke geschlagen. Es gibt nichts, was du dagegen unternehmen kannst. Wenn der Planet Feuer fängt, werden sich über hundert weitere Welten auf einmal erheben und ihre Unabhängigkeit erklären.
    Der Imperator wird seine Armeen von anderen Schlachten abziehen müssen, damit sie sich um diese unerwarteten Probleme kümmern, und wenn seine Fanatiker sich so verhalten wie immer, wird die Brutalität ihres Durchgreifens eine weitere Kette von Revolten auslösen, echte Revolten, die wir nicht weiter antreiben müssen.
    Landsraads-Repräsentanten werden sofortige Reparationszahlungen verlangen und einstimmig Gesetze durchdrücken, die Zurückhaltung gebieten. Falls Muad'dib sie ignoriert oder ein Veto einlegt, wird er die Unterstützung all der Adligen verlieren, die sich auf seine Seite gestellt haben. Seine Regierung wird nicht dazu in der Lage sein, sie alle unter Kontrolle zu halten. Verstehst du, Jessica? Wir werden mit

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