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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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oder ohne deine Hilfe Erfolg haben.«
    Bürgermeister Horvus überraschende und naive Idee, Caladans Unabhängigkeit zu erklären, ergab mit einem Mal Sinn. Er war durch die Manipulation einer Bene-Gesserit-Agentin dazu verleitet worden. Jessica feuerte ihre Worte wie Geschosse auf Mohiam ab: »Wie könnt ihr es wagen, eine Revolte auf Caladan anzufachen! Auf meinem Caladan!«
    »Deine Schwesternschaft sollte dir mehr bedeuten als ein einfacher Planet. Wir möchten, dass du die Macht des Tyrannen brichst, der bereits mehr Menschen getötet hat als jeder andere Anführer in der bekannten Geschichte. Was ist die Liebe einer einzigen Mutter im Vergleich dazu?« Mohiam rümpfte die Nase, als wäre sie verärgert, dass sie Jessica überhaupt überzeugen musste. »Ganz gleich, welche Entscheidung du triffst, wir bringen ihn trotzdem zu Fall.«
    Jessica versuchte sie abzuschütteln, doch Mohiam hielt Schritt. Die Schwestern betrachteten Paul lediglich als gefährliche und zerstörerische Kraft ... aber sie kannte ihren Sohn als gütig, mitfühlend, intelligent und klug, voller Neugier und Liebe. Das war der echte Paul, und nicht irgendein gegensätzliches Bild, das im Kielwasser des Djihads aufgekommen war!
    Die beiden Frauen hielten gemeinsam inne und ließen die Prozession der übrigen Schwestern den Hügel hinab an ihnen vorbeiziehen. Jessica starrte in ihre brennende Kerze, roch den Rauch und rang darum, ihre Gefühle zu beherrschen.
    Mohiam packte sie mit überraschender Kraft am Arm und krächzte: »Du bist es der Schwesternschaft schuldig. Dein Leben gehört uns! Denk dran, dass wir dich in deiner Kindheit vor dem Ertrinken gerettet haben. Eine Frau ist für dich gestorben. Wie kannst du das vergessen haben? Erinnere dich .«
    Als hätte die Stimme der Ehrwürdigen Mutter eine lange unterdrückte Erinnerung ans Licht geholt, dachte Jessica plötzlich daran zurück, wie sie um ihr Leben kämpfte, während sie in einem rauschenden Fluss unterging. Überall um sie herum war die reißende Strömung, in ihrem Mund, in ihren Lungen ... und es war schrecklich kalt. Sie konnte nicht gegen die starke Strömung anschwimmen, und sie wusste noch, wie sie gegen einen großen Felsen geschwemmt worden war und sich den Kopf gestoßen hatte. Sie konnte sich nicht daran erinnern, wie sie in den Fluss gefallen war, nur dass sie damals noch ein Kind gewesen war, nicht älter als fünf oder sechs Jahre.
    Zwei mutige Schwestern waren in den tosenden Fluss gesprungen, um sie zu retten. Jessica erinnerte sich daran, wie man sie ans Ufer gezogen und wiederbelebt hatte. Später hatte sie erfahren, dass eine der Schwestern bei der Rettungsaktion ums Leben gekommen war. Mohiam hatte Recht. An jenem Tag wäre sie gestorben, wenn die Frauen ihr nicht geholfen hätten.
    Doch seltsamerweise konnte Jessica sich nicht an den Namen der Schwester erinnern, die gestorben war, und auch nicht daran, wo sich der Fluss befunden hatte. Als sie ihre Gedanken verlangsamte und die Erinnerungen an das Ereignis auskristallisieren ließ, erinnerte sie sich plötzlich deutlich an zwei Schwestern, die sie ans Ufer gezogen und sich dann abgewechselt hatten, das Wasser aus ihren Lungen zu pressen und sie durch den Mund zu beatmen.
    Zwei Schwestern? Wie konnte es dann sein, dass eine davon bei der Rettung gestorben war?
    Und warum waren alle anderen Einzelheiten so unscharf? Die Schwesternschaft überließ nichts dem Zufall. Irgendwie hatte man ihre Erinnerungen verändert.
    »Vielleicht schulde ich den Bene Gesserit mein Leben, vielleicht habt ihr mir diese Geschichte auch vor langer Zeit in den Kopf gepflanzt, um sie in genau solchen Momenten einsetzen zu können.«
    Jessica glaubte, im Aufflackern eines verschlagenen Ausdrucks auf dem Gesicht der alten Frau Bestätigung zu finden. Ihr Beinahe-Ertrinken hatte niemals stattgefunden! Welche Intrigen hatten diese alte Frau und ihre Komplizinnen vorbereitet, und welche Lügen verbargen sie?
    Jessica schaute von oben auf Mohiam herab und sagte: »Danke, dass du mir geholfen hast, mich zu entscheiden. Tatsächlich habe ich heute Abend Klarheit erlangt. Ich bin der Schwesternschaft nichts schuldig!«
    Mohiam packte Jessica am Ärmel. »Du wirst mir zuhören. Du wirst die richtige Wahl treffen.« Jessica hörte die befehlende Stimme, den eindringlichen Tonfall, dem zu widerstehen sie eigentlich nicht hätte fähig sein sollen. Weil sie Mohiam so gut kannte, bemerkte sie bereits die Andeutungen, die gefährlichen Untertöne,

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