Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
Vom Netzwerk:
Es ist mein Recht, ihm gegenüberzutreten.«
    Derselbe Priester sagte: »Er ist ein gefährlicher Gefangener, Mylady. Sie sollten sich wenigstens von zwei Wachen begleiten lassen ...«
    »Ich habe einst Stilgar persönlich besiegt.« Ihr Blick brachte den Priester zum Schweigen. »Von diesem jämmerlichen Mann habe ich nichts zu befürchten.«
    Auf ein Signal des Priesters hin entriegelte eine der Amazonenwachen die Tür und ließ sie ein. »Machen Sie zu! Ich brauche kein neugieriges Publikum von Klatschtanten.« Die Frau ließ sie mit Bronso allein in der Todeszelle.
    Obwohl der ausgemergelte Mann mit dem kupferfarbenen Haar sichtlich schwach und durstig war, nahm er eine so gerade Haltung an, als würde er auf dem Thron des Hauses Vernius sitzen. Plötzlich fiel ihr auf, welche tragische und einsame Gestalt Bronso war. Und doch lächelte er, als er sie erkannte. »Ich hatte gehofft, dass wir die Gelegenheit bekommen würden, uns vor dem Ende noch einmal zu unterhalten, Mylady.«
    Sie brachte ihn mit einem knappen Handzeichen zum Schweigen und griff dann unter ihr Gewand und holte ein kleines Gerät heraus, das sie einschaltete. Der Luftdruck in der Zelle schien sich zu verändern, und ein Brummen unterhalb der Hörschwelle ließ ihre Zahnwurzeln vibrieren. »Ein Abschirmfeld. Jetzt können wir uns absolut ungestört unterhalten.« Sie betrachtete lächelnd das Gerät. »Es stammt aus ixianischer Produktion. Alia hat viele ixianische Geräte, die noch nie getestet worden sind, und ich ... habe mir ein paar davon ausgeliehen.«
    »Ach, ich kenne dieses Gerät«, sagte er mit einem reuigen Lächeln und blickte aus rot geäderten Augen zu ihr auf. »Doch selbst mit solchen Vorsichtsmaßnahmen begeben Sie sich in große Gefahr, indem Sie zu mir kommen.«
    »Du hast im Laufe der Jahre weit mehr riskiert, Bronso. Aber mach dir keine Sorgen – ich habe einen legitimen Grund für meine Anwesenheit.«
    Bronso verstand. »Man glaubt, dass Sie gekommen sind, um mich anzuspucken?«
    »Auf dem Wüstenplaneten wäre das keine Beleidigung.«
    Er schüttelte nur den Kopf. »Es gibt nichts, was Sie für mich tun könnten. Ich will, dass Sie frei von jedem Verdacht bleiben. Sie müssen dafür sorgen, dass meine Mutter in Sicherheit ist.«
    »Das werde ich tun, Bronso. Ich verspreche es.«
    Er nickte. »Ich werde nichts über unsere Beziehung zueinander oder über Pauls Plan verraten, ganz gleich, wie sehr man mich foltert. Wenn diese Hinrichtung mich zum Märtyrer macht, dann werden eben noch mehr Menschen meine Abhandlungen lesen. Meine Schriften werden ein Eigenleben entwickeln ... und einige Leser werden meinen Worten Glauben schenken. Die Wahrheit ist eine mächtige Waffe.«
    Jessica trat einen Schritt näher an ihn heran. »Hat Alia dir schon gesagt, wie du hingerichtet wirst?«
    »In der Huanui-Todesdestille, bei lebendigem Leibe. Ich schätze, das wird nicht besonders angenehm.«
    Mit einer plötzlichen Bewegung hob Jessica eine Hand und zeigte ihm die silberne Nadel, die sie darin hielt. »Bronso, dies ist der selbstherrliche Feind, das Gom Jabbar. Ein Stich mit dieser vergifteten Spitze, und dein Leid hat ein Ende – schnell und schmerzlos.«
    Er blieb gelassen. »Also hat Alia Sie als meine Henkerin geschickt, wie sie zuvor Stilgar geschickt hat? Sie sollen es sein? Diese Nadel würde mich zweifellos zum Schweigen bringen. Sie müssten sich keine Sorgen mehr machen.«
    » Ich habe diese Entscheidung getroffen, Bronso, aus Güte und als Belohnung für deinen Mut. Die anderen werden es als die Tat einer erzürnten Mutter sehen. Nicht einmal Alia würde es wagen, mich dafür zu bestrafen.« Sie hielt die Nadel nur Zentimeter von seinem Hals entfernt.
    Obwohl Bronso offensichtlich keine Angst vor der Nadel hatte, schüttelte er den Kopf. »Ich danke Ihnen vom Grunde meines Herzens, aber das kann ich nicht zulassen – nicht nur Ihretwegen, sondern wegen meines eigenen Vermächtnisses. Denken Sie daran, dass ich bei den Jongleurs gearbeitet habe. Was wäre das denn für ein Finale – ein leiser und schmerzloser Tod, dem niemand außer Ihnen beiwohnt? Nein, ich bevorzuge es, meine Rolle bis zum Ende zu spielen. Lassen Sie mich diese Vorstellung beenden, damit das Publikum zufrieden ist. Das müssen Sie mir gestatten, Mylady – für die Atreides, für Paul .« Er schob ihre Hand weg, und sie ließ das Gom Jabbar sinken. »Geben Sie mir zumindest einen Moment der Würde und Geltung. Ich beschütze Pauls Vermächtnis so, wie

Weitere Kostenlose Bücher