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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Intrigen und Komplotte ... weitere Möglichkeiten. Paul hätte es so gewollt.
    »Danke, Duncan«, sagte sie unterhalb der Hörschwelle. »Danke, dass du mir vertraust.«
    Er antwortete nicht. So viel ging hinter den Kulissen vor, so viele geheime Beweggründe ...
    Während des Aufschreis, der auf Bronsos Festnahme auf dem Dach in Carthag gefolgt war, nachdem das militärische Einsatzkommando im Triumph nach Arrakeen zurückgeeilt war, hatte Jessica sich auf dem lauten und geschäftigen Landefeld am Rand der Zitadelle mit Gurney und Duncan getroffen. Thopter stiegen auf und landeten, und Bodenpersonal rannte umher. Den fest verschnürten und geknebelten Bronso hatte man bereits in den Hochsicherheitsbereich gebracht, der die Todeszellen enthielt. Der Gefangene hatte keinen Widerstand geleistet. Er hatte seine Aufgabe erfüllt und würde nicht weiterkämpfen.
    An dem Gesichtsausdruck der beiden erkannte Jessica sofort, dass zwischen Gurney und Duncan etwas vorgefallen war, und sie fragte sich, ob der Ghola sie auf dem Dach erkannt hatte. Als sie den beiden Männern auf dem Landefeld gegenübertrat, zog sich die angespannte Stille in die Länge, bis Jessica sie schließlich brach. Gurney kannte die Antworten bereits, aber nun hatte es den Anschein, dass Duncan ihr Schicksal in der Hand hielt.
    Sie beschloss, ein weiteres Risiko einzugehen, in der Hoffnung, dass er mehr als ein Tleilaxu-Ghola war. »Duncan, wenn du der echte Duncan Idaho bist, dann hör mich an. Paul hat mich darum gebeten, Bronso so weit wie möglich zu helfen, unter absoluter Geheimhaltung.« Sie hätte die Stimme einsetzen können, um ihn zu manipulieren, aber es war nötig, dass Duncan seine eigene ehrliche Entscheidung traf. »Ich kann dir Pauls Beweggründe erklären, es dir beweisen. Oder reicht dir mein Wort?«
    Sie sah, wie er sich darum bemühte, die Fragen zu bändigen, die seinen Mentatenverstand bestürmten. Eine ganze Weile betrachtete er sie mit seinen Metallaugen. »Ihr Wort genügt, Mylady.« Er verbeugte sich mit einer eleganten Armbewegung. Als er sich wieder aufrichtete und sie mit offener und klar deutbarer Miene ansah, war sie überzeugt, dass es sich um den echten Duncan Idaho handelte, der in seiner Loyalität niemals nachlassen würde ...
    Als sie nun auf dem Weg durch die Gefängnisebenen war, konzentrierte sich Jessica darauf, das zu Ende zu bringen, was sie zu tun hatte. Sie tippte die richtigen Zahlen in die Tastatur an der verschlossenen Tür ein, und eine schwere Barriere fuhr auf einer Schiene beiseite und schloss sich hinter ihr, nachdem sie eingetreten war.
    Sie war schon einmal hier gewesen, um Irulan aus ihrer Todeszelle zu holen. Auch Mohiam war an einem solchen Ort festgehalten worden, bevor Stilgar sie exekutiert hatte. Die Ebene, auf der man Bronso eingekerkert hatte, war sogar noch besser gesichert.
    Duncans Stimme führte sie zum entsprechenden Haftbereich, doch auch so verrieten ihr die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen, dass es sich um Bronsos Zelle handelte. Sie ließ ihr Tuch herabsinken, streifte die Kapuze zurück, so dass ihr bronzefarbenes Haar mit den grauen Strähnen zum Vorschein kam, und nahm all ihr Charisma und ihre Erhabenheit zusammen, als wäre sie eine Jongleur-Schauspielerin. Ich bin Lady Jessica, die Mutter Muad'dibs.
    Die Amazonenwachen und die zornig dreinschauenden Qizaras sahen sie, erkannten sie und nahmen sofort Haltung an. »Mylady!«
    Diesmal brachte sie die Stimme zum Einsatz und nötigte die Wachen und Priester durch ihren Tonfall und ihre herrschaftliche Körperhaltung zur Kooperation. »Ich werde mit diesem Mann sprechen, der meinen Sohn beleidigt hat. Er hat sich der Blasphemie gegen Muad'dib schuldig gemacht, und es gibt viel, wofür er sich erklären muss. Das soll er mir gegenüber tun.«
    Die Priester schienen gegen die Stimme resistent zu sein, denn sie schlossen die Reihen und versperrten ihr den Weg. Einer sagte: »Wir haben strenge Befehle, dass der Gefangene vor seiner Hinrichtung keine Besucher empfangen darf. Keine Nahrung, kein Wasser. Absolut nichts.«
    Jessica deutete mit ihrem wütenden Auftreten an, dass sie die Hinrichtung aller vier Priester anordnen würde, wenn sie weiter ihr Missfallen erregten. »Soll ich vielleicht warten und nach seiner Hinrichtung mit ihm reden?« Die Männer sahen aus, als würden sie im nächsten Moment tot umfallen. »Ich verlange einen Moment unter vier Augen mit diesem Bronso von Ix. Ich berufe mich auf die Traditionen der Wüste.

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