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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Hüllen, was aber nicht bedeutete, daß sie dann ungefährlicher waren.
    »Al-Fali schickte uns, um Sie vorzubereiten«, sagte einer der jungen Männer.
    Jessica fühlte, wie sich ihre Brust spontan verengte, und fragte mit einer Stimme, der man nicht die geringste Unsicherheit anmerkte: »Vorbereiten? Worauf?«
    »Stilgar hat Duncan Idaho als seinen Kurier gesandt.«
    Jessica zog die Kapuze ihrer Aba über den Kopf, ohne sich dessen bewußt zu sein. Duncan? Aber – er war doch Alias Werkzeug!
    Der Fremen, der zu ihr gesprochen hatte, machte einen halben Schritt vorwärts. »Idaho sagt, er sei gekommen, um Sie in Sicherheit zu bringen, aber al-Fali versteht nicht, wie er das machen will.«
    »Es sieht seltsam aus, in der Tat«, gab Jessica zurück. »Aber in unserem Universum geschehen noch seltsamere Dinge. Laßt ihn herein.«
    Die beiden jungen Männer blickten einander kurz an, dann gehorchten sie und verließen den kleinen Raum mit einer solch heftigen gemeinsamen Bewegung, daß sie ein weiteres Loch in den Vorhang rissen.
    Idaho betrat die Kammer. Die beiden Fremen und al-Fali folgten ihm. Sie hielten die Hände auf ihren Messern. Idaho schien gelassen zu sein. Er trug die Kleidung eines Leibwächters der Atreides; eine Uniform, die sich seit mehr als vierzehn Jahrhunderten nicht geändert hatte. Lediglich der Planet Arrakis hatte dafür gesorgt, daß man das früher übliche Plastahlschwert durch ein Crysmesser ersetzt hatte. Aber dies war auch die einzige kleine Änderung.
    »Man sagt mir, daß Sie mir helfen wollen«, sagte Jessica.
    »So verrückt sich das auch anhören mag«, erwiderte Idaho und nickte.
    »Aber hat Alia nicht den Plan gehabt, daß Sie mich entführen sollen?« fragte Jessica.
    Das Anheben seiner Augenbrauen war das einzige Anzeichen seiner Überraschung. Die facettenartigen Tleilaxu-Augen sahen sie fortgesetzt und intensiv an. »So lautete mein Befehl«, erwiderte Idaho.
    Die Knöchel der Hand, die al-Falis Messer umklammert hielten, wurden weiß. Aber er zog nicht.
    »Ich habe einen Großteil der letzten Nacht damit verbracht, darüber nachzudenken, welche Fehler ich an meiner Tochter begangen habe«, sagte Jessica.
    »Es waren viele«, bestätigte Idaho. »Und es gibt sogar eine ganze Reihe, die ich begangen habe.«
    Sie sah plötzlich, daß seine Kinnmuskeln zitterten.
    »Es war leicht, die Punkte herauszufinden, die uns beide in die Irre trieben«, sagte Jessica. »Ich wollte diesen Planeten verlassen ... Sie ... Sie wollten ein Mädchen, in dem Sie hauptsächlich eine jüngere Version von mir erblickten.«
    Er nahm es hin, ohne etwas zu sagen.
    »Wo sind meine Enkelkinder?« fragte Jessica plötzlich mit rauher Stimme.
    Idaho schwieg. Schließlich sagte er: »Stilgar ist der Ansicht, daß sie sich in der Wüste ... versteckt haben. Möglicherweise haben sie diese Krise vorausgesehen.«
    Jessica blickte kurz al-Fali an, der nickend anerkannte, daß sie recht gehabt hatte mit ihrer Vermutung.
    »Was tut Alia derzeit?« fragte sie Idaho.
    »Sie legt es auf einen Bürgerkrieg an.«
    »Glauben Sie, daß es soweit kommen wird?«
    Idaho zuckte die Achseln. »Möglicherweise nicht. Die Zeiten haben sich geändert, sie sind weniger hart. Es gibt immer mehr Leute, die bereit sind, sich einen munteren Streit anzuhören.«
    »Einverstanden«, sagte Jessica. »Aber was wird aus meinen Enkelkindern?«
    »Stilgar wird sie finden – falls ...«
    »Ja, ich verstehe.« Die Sache mußte also schnellstens von Gurney Halleck in die Hand genommen werden. Jessica wandte sich um und warf einen Blick auf die Felswand zu ihrer Linken. »Alia greift also zur Macht.« Sie sah Idaho an. »Verstehen Sie? Man benutzt die Macht, indem man sie sich einfach nimmt. Wer zu hart die Finger nach ihr ausstreckt, wird von ihr übernommen und so zu ihrem Opfer.«
    »Wie mein Herzog zu sagen beliebte«, erwiderte Idaho.
    Irgendwie wußte Jessica, daß er ihren Leto meinte, nicht Paul. Sie fragte: »Wohin soll ich gebracht werden – nach der Entführung?«
    Idaho schaute auf sie herab, als versuche er mit seinem Blick die Schatten zu durchdringen, die die Kapuze auf ihr Gesicht warf.
    Al-Fali drängte sich nach vorne. »Mylady, Sie werden doch nicht ernsthaft daran denken ...«
    »Ist es nicht mein Recht, mir mein Schicksal selbst zu wählen?« fragte Jessica.
    »Aber ... dieser ...« Al-Falis Kopf deutete auf Idaho.
    »Bevor Alia geboren wurde, war dieser Mann mein loyaler Leibwächter«, sagte Jessica. »Bevor er starb,

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