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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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solchen Dingen zu verwenden«, sagte Idaho. Er schaute sie von der Seite an. »O ja – und unterlassen Sie es, die Kraft Ihrer Stimme an mir auszuprobieren. Ich habe, seit Sie mich auf diese Art steuern konnten, eine Menge dazugelernt.« Er konzentrierte sich wieder auf die Kontrollen und fügte hinzu: »Ich habe es den Tleilaxu zu verdanken, daß ich nun gegen solche Angriffe immun bin.«
    »Sie arbeiten also für Alia«, sagte Jessica, »und sie ...«
    »Nicht für Alia«, erwiderte Idaho. »Wir erfüllen das Gebot des Predigers. Er möchte, daß Sie Farad'n in der gleichen Weise unterrichten, wie einst ... Paul.«
    Jessica saß in frostigem Schweigen da und erinnerte sich daran, daß Leto gesagt hatte, sie würde bald einem interessanten Schüler vorgestellt werden. Plötzlich sagte sie: »Dieser Prediger – ist er mein Sohn?«
    Idahos Stimme schien aus großer Entfernung zu ihr durchzudringen. »Ich wünschte selbst, ich wüßte es.«

26
     
Das Universum ist einfach da; das ist die einzige Art, in der ein Fedaykin es betrachten kann, wenn er der Herr seiner Sinne bleiben will. Das Universum bedroht uns weder, noch verspricht es uns etwas. Es hält Dinge bereit, auf die wir keinen Einfluß haben: den Fall eines Meteors, die Explosion einer Gewürzblase, das Altwerden und Sterben. Das sind die Realitäten dieses Universums, die man hinnehmen muß, egal, welches Gefühl man dabei hat. Man kann sie nicht mit Worten abwehren. Eines Tages werden sie zu euch kommen, und dann werdet ihr verstehen, was mit ›Leben und Tod‹ gemeint ist. Und das Verstehen wird euch mit Freude erfüllen.
Muad'dib zu seinen Fedaykin
     
     
    »Und das sind die Dinge, die wir in Bewegung gesetzt haben«, sagte Wensicia. »Wir taten es für dich .«
    Farad'n, der seiner Mutter in ihrem Frühstückszimmer gegenübersaß, schwieg. Die Sonne, die ihr goldenes Licht durch ein hinter ihm liegendes Fenster in den Raum warf, zeichnete seinen Schatten auf dem Fußboden nach. Die Lichtreflexe, die die Wand hinter dem Rücken seiner Mutter zurückwarf, erzeugten beinahe einen Heiligenschein um ihren Kopf. Sie trug ihre übliche weiße Robe, die mit Gold abgesetzt war. Erinnerungen an alte Zeiten. Ihr herzförmiges Gesicht strahlte Gelassenheit aus, aber Farad'n wußte genau, daß sie ihn angespannt beobachtete und jede seiner Reaktionen genauestens studierte. Obwohl er gerade erst gefrühstückt hatte, fühlte sich sein Magen leer an.
    »Du billigst das nicht?« fragte Wensicia.
    »Gibt es daran etwas zu mißbilligen?« gab Farad'n zurück.
    »Nun ... Immerhin haben wir das alles bis jetzt vor dir geheimgehalten.«
    »Ach, das.« Er musterte seine Mutter und versuchte sich über seine komplexe Position in dieser Angelegenheit klarzuwerden. Bereits seit längerer Zeit war ihm aufgefallen, daß Tyekanik sie nicht mehr mit ›Meine Prinzessin‹ ansprach. Wie nannte er sie wohl jetzt? Königin-Mutter?
    Warum habe ich das Gefühl der Verlorenheit? fragte Farad'n sich. Verliere ich denn etwas? Die Antwort war offensichtlich: Er war im Begriff, die sorglosen Tage zu verlieren, die Zeit zur Verfolgung all jener Gedanken, die ihn beschäftigten. Wenn die Verschwörung, die seine Mutter angezettelt hatte, erfolgreich war, würde er keine Zeit mehr dazu haben, seinen eigenen Gedanken nachzuhängen. Diese Zeiten waren dann unwiderruflich vorbei. Er stellte fest, daß er sie vermissen würde. Wie kamen sie überhaupt dazu, in dieser Weise über seine Zeit zu verfügen? Sie hatten ihn nicht einmal um seine Meinung gebeten!
    »Sprich es ruhig aus«, sagte seine Mutter. »Irgend etwas gefällt dir doch nicht.«
    »Was ist, wenn der Plan nicht funktioniert?« fragte er und sprach damit das erste aus, was ihm einfiel.
    »Warum sollte er nicht funktionieren?«
    »Ich weiß es nicht ... Jeder Plan kann danebengehen. Und wie habt ihr Idaho in dieser Sache eingesetzt?«
    »Idaho? Was interessiert dich denn ... Oh, ja – dieser geheimnisvolle Mystiker, den Tyek hierherbrachte, ohne mich zu fragen. Das war falsch von ihm. Der Mystiker sprach von Idaho, nicht wahr?« Was sie aussprach, war eine billige Lüge. Farad'n starrte seine Mutter plötzlich verwundert an. Sie hatte die ganze Zeit über gewußt, daß der Prediger hiergewesen war!
    »Ich frage nur, weil ich bis jetzt noch nie einen Ghola gesehen habe«, sagte er.
    Wensicia gab sich damit zufrieden und erwiderte: »Wir haben uns Idaho für eine wichtige Aktion aufgespart.«
    Farad'n kaute schweigend auf seiner

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