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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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ins Gedächtnis, die in den Sietchs geherrscht hatten, bevor die Technokratie Arrakis erreicht hatte. Sein Bewußtsein setzte sich in der gleichen Weise in Bewegung wie Stilgars Träume. Vor den Leuchtgloben und Lasern, vor den Ornithoptern und Sandkriechern hatte es eine andere Art Leben gegeben: Braunhäutige Mütter, die ihre Babies auf den Hüften trugen; Lampen, die man mit Öl entzündete und deren Flammen nach Zimt rochen; und Naibs, die ihren Leuten ein Beispiel gaben, weil man mit Zwang nichts erreichen konnte. Es hatte wimmelndes Leben gegeben zwischen den felsigen Erdhöhlen ...
    Ein schrecklicher Handschuh wird das Gleichgewicht wieder herstellen, dachte Leto.
    Dann war er eingeschlafen.

32
     
Ich habe sein Blut gesehen sowie ein Stück seiner Kleidung, das von scharfen Krallen zerfetzt worden war. Seine Schwester berichtete mit aller Deutlichkeit von den Tigern und ihrem Angriff Wir haben einen der Verschwörer verhört. Die anderen sind entweder tot oder befinden sich in sicherem Gewahrsam. Alles deutet auf eine Aktion der Corrinos hin. Eine Wahrsagerin hat diese Vermutung bestätigt.
Stilgars Aussage vor der
Kommission des Landsraads
     
     
    Farad'n musterte Duncan Idaho durch eine Beobachtungsanlage und versuchte zu einer Entscheidung zu kommen, warum der Mann sich so seltsam benahm. Mittag war gerade vorüber, und Idaho wartete vor dem Quartier, das man Lady Jessica zugewiesen hatte, weil er mit ihr sprechen wollte. Ob er auch ihn sah? Natürlich rechneten beide damit, daß man sie beobachtete, aber die Frage war: Konnten sie ihn sehen, während er sie beobachtete?
    Farad'n befand sich in dem Raum, in dem Tyekanik die Ausbildung der Laza-Tiger in Angriff genommen hatte. Der Raum war illegal, ohne Zweifel – und zudem angefüllt mit Instrumenten, die von den Tleilaxu und Ixianern stammten und ebenso außerhalb der Legalität standen. Farad'n brauchte lediglich einen Schalter unterhalb seiner rechten Hand zu betätigen, dann konnte er Idaho aus sechs verschiedenen Blickwinkeln sehen. Ebenso einfach war es, die Anlage umzustellen und in die Räume hinüberzuwechseln, in denen sich Lady Jessica aufhielt.
    Es waren Idahos Augen, die Farad'n am meisten störten. Die runden Metallkugeln, mit dem die Tleilaxu ihren Ghola nach seiner Behandlung in ihren Regenerationstanks ausgestattet hatten, unterschieden ihn von allen anderen Menschen. Farad'n berührte seine Lider und fühlte die harten Oberflächen der Kontaktlinsen, die verbargen, daß auch seine Augen in Wahrheit das absolute Blau der Gewürzabhängigen zeigten. Idahos Augen mußten das Universum völlig anders aufnehmen. Anders war es gar nicht möglich. Es reizte Farad'n geradezu, Kontakt mit den Tleilaxu-Chirurgen aufzunehmen und sie selbst zu fragen.
    Warum hat Idaho versucht, sich umzubringen?
    Hat er das überhaupt versucht? Er mußte doch damit rechnen, daß wir das nicht zulassen würden.
    Idaho ist ein einziges, großes Fragezeichen.
    Tyekanik wollte ihn entweder für immer auf Salusa behalten oder ihn töten. Vielleicht war das das beste.
    Farad'n betrachtete ihn von vorne. Idaho saß auf einer harten Bank außerhalb der Räume Lady Jessicas, einem fensterlosen Foyer, dessen Wände mit Holz verkleidet und mit Zierlanzen dekoriert waren. Obwohl der Mann bereits seit über einer Stunde dort saß, erweckte er den Eindruck, durchaus bereit zu sein, eine Ewigkeit auf der Bank auszuharren. Farad'n beugte sich näher über den Bildschirm. Dem loyalen Schwertmeister der Atreides und Lehrer Paul Muad'dibs hatten die langen harten Jahre auf Arrakis offensichtlich in keiner Weise geschadet. Schon bei seiner Ankunft hatte er jugendlich gewirkt. Natürlich lag das auch an der fortwährenden Gewürzdiät. Und der rätselhaften metabolischen Balance, mit dem die Tleilaxu ihn ausgestattet hatten. Ob Idaho sich wirklich an jene Zeit erinnerte, die vor seinem Tod gewesen war? Es hieß, daß diese Erinnerung bisher keinem Geschöpf der Tleilaxu gelungen war. Welch rätselhafter Mensch dieser Idaho war!
    Die Bibliothek enthielt Berichte über seinen Tod. Die Sardaukar, denen es endlich gelungen war, ihn zu erschlagen, gestanden, daß er neunzehn Mann getötet hatte, bevor er selbst zu Boden gegangen war. Neunzehn Sardaukar! Kein Wunder, daß man ihn für würdig befunden hatte, ins Leben zurückgerufen zu werden. Aber die Tleilaxu hatten einen Mentaten aus ihm gemacht. Eine fremdartige Kreatur in einem neugewachsenen Körper. Was mußte es für ein Gefühl

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