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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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anzunehmen, Lady Jessica, aber Duncan Idaho sollte wieder in die Arme seines geliebten Weibes zurückgeführt werden.«
    Schmerzen sind eine Nervenfunktion, erinnerte sich Idaho. Sie kommen wie das Licht in die Augen. Die Versuchung unterliegt den Muskeln, nicht den Nerven. Es war eine alte Mentatenweisheit, und er redete sie sich ein während eines einzigen Atemzugs, indem er versuchte, die Arterie gegen den Shigadraht zu schützen.
    Tyekanik bewegte sich auf den Sessel zu, öffnete das Schloß, das die Fäden zusammenhielt, und rief nach medizinischer Betreuung. Ein Schwarm dienstbereiter Mediziner ergoß sich durch Geheimtüren in den Raum.
    Es war immer etwas Närrisches in Duncan Idaho, dachte Jessica.
    Während die Mediziner sich um Idaho kümmerten, studierte Farad'n Jessica eindringlich. »Ich sagte nicht, daß ich bereit sei, dieses Angebot zu akzeptieren.«
    »Deswegen hat er sich nicht das Handgelenk aufgeschnitten«, erklärte Jessica.
    »Oh? Ich dachte, er habe sich selbst aus dem Weg räumen wollen.«
    »Stellen Sie sich nicht dumm«, sagte Jessica. »Und hören Sie damit auf, sich zu verstellen.«
    Er lächelte. »Ich bin mir ziemlich darüber im Klaren, daß Alia mich vernichten würde. Nicht einmal die Bene Gesserit könnten mich dazu bringen, sie als meine Frau zu akzeptieren.«
    Jessica schoß ihm einen abwägenden Blick entgegen. Was war mit diesem Corrino-Sprößling los? Wenn er den Trottel spielen wollte, tat er dies jedenfalls nicht sonderlich gut. Erneut fiel ihr ein, daß Leto gesagt hatte, sie würde einen interessanten Schüler finden. Und der gleichen Meinung war auch der Prediger gewesen, hatte Idaho gesagt. Sie wünschte sich, sie hätte den Prediger jemals getroffen.
    »Werden Sie Wensicia in die Verbannung schicken?« fragte sie ihn.
    »Es scheint mir ein akzeptabler Handel zu sein«, meinte Farad'n.
    Jessica sah zu Idaho hinüber. Die Mediziner waren jetzt fertig mit ihm. Weniger gefährliche Fesseln hielten ihn nun in seinem Sitz.
    »Mentaten sollten sich vor absoluten Schlüssen hüten«, sagte sie.
    »Ich bin müde«, erwiderte Idaho. »Sie haben gar keine Vorstellung davon, wie müde ich bin.«
    »Wenn man sie zu stark in Anspruch nimmt«, bemerkte Farad'n, »fließt eines Tages auch die Loyalität dahin.«
    Erneut maß Jessica ihn mit einem abschätzenden Blick.
    Farad'n, der das sehr wohl bemerkte, dachte: Bald wird sie mich durch und durch kennen, und daraus könnte mir ein Wert erwachsen. Eine abtrünnige Bene Gesserit für mich allein! Es ist das einzige, was ich nicht besitze, ihr Sohn aber hatte. Sie soll heute lediglich einen Eindruck von mir gewinnen. Der Rest kommt dann später.
    »Ein fairer Tausch«, sagte Farad'n. »Ich nehme Ihr Angebot zu Ihren Bedingungen an.« Er winkte dem immer noch an der Wand stehenden Wächter zu und schnippte mit den Fingern. Der Mann nickte. Farad'n beugte sich über die Sesselkontrollen und befreite Jessica.
    Tyekanik fragte: »Sind sie sicher, Mylord?«
    »Haben wir uns darüber nicht unterhalten?« fragte Farad'n.
    »Ja, aber ...«
    Farad'n grinste und sah Jessica an. »Tyek mißtraut meinen Quellen. Aber aus Büchern und Spiralen lernt man nur, daß man gewisse Dinge tun kann. Ob sie wirklich durchführbar sind, erfährt man erst, wenn man sie versucht.«
    Während sie sich aus dem Sessel erhob, grübelte Jessica darüber nach. Sie erinnerte sich an Farad'ns Handsignale. Er besaß also auch eine der Atreides-Kampfsprache ähnliche Möglichkeit der Verständigung! Das deutete darauf hin, daß er tiefgreifende Analysen vorgenommen hatte. Irgend jemand hier versuchte mit vollem Bewußtsein, die Atreides zu kopieren.
    »Natürlich«, sagte Jessica, »wünschen Sie von mir in der gleichen Weise unterrichtet zu werden wie die Bene Gesserit.«
    Farad'n strahlte sie an. »Das ist das einzige Angebot, dem ich nicht widerstehen kann«, erwiderte er.

31
     
Die Parole wurde mir von einem Mann verraten, der in den Kerkern von Arrakeen starb. Verstehst du, deswegen trage ich diesen schildkrötenförmigen Ring. In den Suks, außerhalb der Stadt, verbargen mich die Rebellen. Die Parole? Oh, sie hat sich seit dieser Zeit mehrfach verändert. Damals hieß sie ›Beharrlichkeit‹. Und man erwiderte darauf: ›Schildkröte‹. Sie hat mich dort lebend herausgebracht. Und deswegen habe ich mir auch diesen Ring gekauft: Zur Erinnerung.
Tagir Mohandis:
›Konversationen mit einem Freund.‹
     
     
    Leto war bereits weit in der Wüste, als er hinter sich

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