Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
dieser Roben, einschließlich der dazugehörigen Destillanzüge und Sandstiefel. Alle tragen die Insignien der Atreides.«
    »Und die Qualität ist genau die gleiche, wie die, die das letzte Paar trug?« fragte die Prinzessin und deutete auf den Schirm.
    »Jawohl, Prinzessin.«
    »Achten Sie auf die Details«, wiederholte sie. »Die Gewänder werden als Geschenke für unsere königlichen Verwandten nach Arrakis gesandt. Sie werden als Geschenke von mir und meinem Sohn deklariert, verstehen Sie, Tyekanik?«
    »Ich verstehe vollkommen, Prinzessin.«
    »Sorgen Sie dafür, daß er ein paar Zeilen dazu schreibt. Sie sollten ungefähr so lauten, daß er diese Dinge als Ausdruck seiner Verehrung für das Haus Atreides sendet. Irgend etwas in dieser Art.«
    »Zu welchem Ereignis?«
    »Zu irgendeinem Geburts- oder Feiertag. Ich überlasse das Ihnen, Tyekanik, denn ich vertraue Ihnen, mein Freund.«
    Schweigend starrte er sie an.
    Ihr Gesicht verhärtete sich. »Wußten Sie das etwa nicht? Wem anders sollte ich denn nach dem Tode meines Mannes noch trauen können?«
    Tyekanik zuckte die Achseln und dachte daran, wie sehr sie plötzlich einer eifrigen Spinne glich. Es würde wahrscheinlich ein Fehler sein, sich mit ihr auf ein allzu privates Verhältnis einzulassen. Möglicherweise – und die Idee kam ihm ganz plötzlich – hatte das der nun tote Levenbrech getan.
    »Und Tyekanik«, fügte sie hinzu, »es ist noch etwas zu beachten.«
    »Ja, Prinzessin?«
    »Mein Sohn ist zum Herrschen ausgebildet worden. Irgendwann wird die Zeit kommen, in der er selbst zum Schwert greifen muß. Sie werden wissen, wann es soweit ist. Und ich wünsche, daß Sie mich dann sofort informieren.«
    »Wie Sie befehlen, Prinzessin.«
    Sie lehnte sich zurück und schaute ihn wissend an. »Ich weiß, daß Sie mit meinen Plänen nicht einverstanden sind. Aber solange Sie sich daran erinnern, was mit dem Levenbrech geschah, wird das für mich nicht zum Problem werden.«
    »Er konnte sehr gut mit Tieren umgehen und stand auch sonst zu allem willig zur Verfügung. Ja, Prinzessin.«
    »Das meinte ich nicht!«
    »Nicht? Dann ... verstehe ich wohl doch nicht.«
    »Eine Armee«, sagte sie, »setzt sich aus willigen, jedoch absolut ersetzbaren Elementen zusammen. Das war es, was Sie aus dem Schicksal des Levenbrech lernen sollten.«
    »Ersetzbare Elemente«, wiederholte Tyekanik. »Gilt das auch für Angehörige des Oberkommandos?«
    »Ohne Oberkommando besteht selten die Notwendigkeit für eine Armee, Tyekanik. Das ist auch der Grund, weswegen Sie sofort die Religion dieses Mahdi annehmen und auf meinen Sohn einwirken werden, es Ihnen gleichzutun.«
    »Sofort, Prinzessin. Ich nehme an, daß Sie nicht gleichzeitig die Absicht haben, daß ich seine Ausbildung in den Kriegskünsten im gleichen Maße zugunsten dieser ... äh ... Religion vernachlässige?«
    Die Prinzessin sprang auf, ging um ihn herum und blieb an der Tür stehen. Ohne sich umzudrehen, sagte sie: »Eines Tages werden Sie meine Geduld überstrapazieren, Tyekanik.« Ohne ein weiteres Wort ging sie hinaus.

10
     
Entweder verwerfen wir die Relativitätstheorie, oder wir lassen davon ab, zu glauben, daß es eine Möglichkeit der genauen Vorhersage der Zukunft gibt. Das Wissen um die Zukunft wirft in der Tat eine Reihe von Fragen auf, die man mit konventionellen Annahmen nicht beantworten kann, außer man nimmt erstens die Existenz eines sich außerhalb der Zeit aufhaltenden Beobachters an und zweitens, das Fehlen jeglicher Bewegung. Wenn man die Relativitätstheorie akzeptiert, kann man darlegen, daß die Zeit und der Beobachter in einem festen Verhältnis zueinander stehen müssen, da sonst Ungenauigkeiten bei der Voraussage aufträten. Wie also erklären wir die fortwährende Suche respektierter Wissenschaftler nach diesem visionären Ziel? Und – wie erklären wir Muad'dib?
›Vorlesungen über die Vorhersehung‹,
von Harq al-Ada
     
     
    »Ich muß dir etwas erzählen«, sagte Jessica. »Selbst wenn mir klar ist, daß es dich an viele Erfahrungen unseres gemeinsamen Vergangenheitsbewußtseins erinnern wird – und es für dich ein Wagnis darstellt.«
    Sie machte eine Pause und fragte sich, wie Ghanima diese Worte aufnahm.
    Sie waren allein und saßen auf niedrigen Polstern in einem Raum des Sietch Tabr. Es war nicht einfach gewesen, dieses Treffen zu arrangieren, und Jessica zweifelte sogar daran, daß sie wirklich unbeobachtet waren. Ghanima jedenfalls schien erwartungsvoll zu sein und

Weitere Kostenlose Bücher