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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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wurde er das Gefühl nicht los, an Boden verloren zu haben.
    »Haben Sie gehört, Tyekanik?«
    »Ich höre noch, Prinzessin.«
    »Ich verlange von Ihnen, daß Sie sich mit der Religion des Muad'dib abfinden«, forderte sie.
    »Prinzessin, ich würde für Sie durchs Feuer gehen, aber dies ...«
    »Das ist ein Befehl!«
    Tyekanik schluckte und starrte auf den Bildschirm. Die Laza-Tiger hatten inzwischen ihr grausiges Mahl beendet, sich in den Sand gelegt und reinigten sich. Ihre langen Zungen leckten über die Pfoten.
    »Ein Befehl, Tyekanik – haben Sie das verstanden?«
    »Ich nehme ihn zur Kenntnis und gehorche, Prinzessin.« Er sagte das, ohne die Tonlage zu verändern.
    Die Prinzessin seufzte. »Oh, lebte doch mein Vater noch ...«
    »Ja, Prinzessin.«
    »Verhöhnen Sie mich nicht, Tyekanik. Ich weiß, wie unschicklich das für Sie ist. Aber wenn Sie ein Beispiel geben ...«
    »Er würde ihm nicht folgen, Prinzessin.«
    »Er würde ihm folgen.« Sie deutete auf den Schirm. »Aber mir scheint, daß der Levenbrech dort draußen sich für uns als Problem erweisen könnte.«
    »Zu einem Problem? Wieso?«
    »Wieviele Leute sind über die Tiger informiert?«
    »Der Levenbrech, der sie trainiert hat ... ein Transportpilot ... Sie – und natürlich ...« Er deutete auf seine Brust.
    »Und die Einkäufer?«
    »Die wissen nichts. Vor was fürchten Sie sich, Prinzessin?«
    »Mein Sohn ist, nun, sehr empfindlich.«
    »Sardaukar verraten keine Geheimnisse«, sagte Tyekanik.
    »Tote auch nicht.« Die Prinzessin streckte einen Arm aus und bediente unterhalb des Bildschirms eine rote Taste.
    Wie auf Kommando hoben die Laza-Tiger die Köpfe, sprangen auf und musterten mit erhobenen Köpfen den Levenbrech auf dem Hügel. Dann begannen sie beide gleichzeitig, den Abhang zu erklimmen.
    Ohne sich auch nur im geringsten beeindruckt zu zeigen, bediente der Levenbrech die Tastatur seiner Schaltkonsole. Seine Bewegungen waren lässig, aber je näher ihm die Tiere kamen, desto stärker nahmen seine Zweifel zu. Er drückte den Knopf fester und fester. Dann schien er zu begreifen. Seine Hand zuckte zu dem an der Hüfte baumelnden Arbeitsmesser. Aber es war zu spät. Eine mörderische Klaue traf seine Brust und warf ihn um. Als er zu Boden fiel, schnappte der andere Tiger nach seiner Kehle, bohrte die riesigen Fänge in sein Fleisch und schüttelte ihn hin und her. Seine Wirbelsäule brach.
    »Achten Sie auf die Feinheiten«, sagte die Prinzessin. Sie wandte sich um und erstarrte, als sie sah, daß Tyekanik sein Messer zog. Aber er reichte es ihr lediglich, mit dem Griff zuerst.
    »Vielleicht wäre es angebracht, mein eigenes Messer dazu zu verwenden, um ein anderes Detail zu erledigen«, sagte er.
    »Stecken Sie das Messer weg, und benehmen Sie sich nicht wie ein Idiot!« fauchte die Prinzessin. »Manchmal, Tyekanik, bringen Sie mich wirklich ...«
    »Der Mann dort war einer meiner besten Leute, Prinzessin.«
    »Er war einer meiner Besten«, korrigierte sie ihn.
    Tyekanik sog bebend die Luft ein und steckte das Messer wieder in die Scheide zurück.
    »Und was wird aus meinem Transportpiloten?«
    »Wir werden die Sache als einen Unfall hinstellen«, erklärte sie. »Sagen Sie dem Mann, er soll besonders vorsichtig sein, wenn er die Tiere zurückbringt. Und wenn er unsere Kätzchen Jarvids Leuten übergeben hat ...« Sie warf einen Blick auf sein Messer.
    »Ist das ein Befehl, Prinzessin?«
    »Es ist ein Befehl.«
    »Werde ich dann irgendwann in mein eigenes Messer fallen, oder werden Sie sich noch ein anderes ... ah ... Detail aussuchen?«
    Die Kühle in ihrer Stimme war nicht echt, als sie erwiderte: »Tyekanik – wenn ich nicht sicher wäre, daß Sie auf meinen Befehl hin freiwillig in ihr Messer fielen, stünden Sie jetzt nicht bewaffnet neben mir.«
    Er schluckte und schaute erneut auf den Bildschirm. Die Tiger waren wieder mit einem blutigen Mahl beschäftigt.
    Die Prinzessin vermied es, seinem Blick zu folgen. Sie starrte ihn an und sagte: »Außerdem werden Sie unseren Einkäufern zu verstehen geben, daß wir ab jetzt keine Kinder mehr benötigen. Wir haben es nun oft genug ausprobiert und können sicher sein. Die Kätzchen funktionieren.«
    »Wie Sie befehlen, Prinzessin.«
    »Und gewöhnen Sie sich einen anderen Ton an, wenn Sie mit mir sprechen, Tyekanik.«
    »Ja, Prinzessin.«
    Ihre Lippen wurden zu einem schmalen Strich. Dann sagte sie: »Wieviele dieser aufeinander abgestimmten Kostüme haben wir noch?«
    »Sechs Exemplare

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