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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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leuchteten die Rangabzeichen eines Levenbrech. Über der Schulter des Mannes hing ein Riemen, an dem eine Schaltkonsole befestigt war.
    Vor dem Bildschirm stand ein Suspensorsessel, in dem eine hellhaarige Frau unbestimmbaren Alters saß. Sie hatte ein herzförmiges Gesicht und schlanke Hände, mit denen sie die Armlehnen des Sessels umkrallte, während sie gebannt dem Schauspiel auf dem Schirm zuschaute. Eine weiße Robe, mit Gold abgesetzt, betonte ihre Figur. Einen Schritt neben ihr – zu ihrer Rechten – stand ein vierschrötiger Mann in der bronze- und goldfarbenen Uniform der alten imperialen Sardaukar-Truppen. Sein angegrautes Haar war kurz, und seine Miene zeigte keinerlei Emotionen.
    Die Frau hüstelte und sagte: »Genau wie Sie vorausgesagt haben, Tyekanik.«
    »Es war zu erwarten, Prinzessin«, sagte der Bashar mit heiserer Stimme.
    Sie lächelte über die Spannung, die in seiner Stimme offenbar wurde und fragte: »Was glauben Sie, Tyekanik – wird meinem Sohn die Anrede ›Imperator Farad'n I.‹ gefallen?«
    »Der Titel wird ihn kleiden, Prinzessin.«
    »Danach habe ich nicht gefragt.«
    »Einige der Dinge, die wir tun müssen, um ihm diesen ... äh ... Titel zu sichern, würde er gewiß nicht loben.«
    »Also noch einmal ...« Sie wandte sich um und musterte den Mann durch das Halbdunkel. »Sie haben meinem Vater treu gedient. Es war nicht Ihr Fehler, daß er den Thron an die Atreides verlor. Aber dennoch sollte Sie der Verlust ebenso treffen, wie jeden, der ...«
    »Hat die Prinzessin Wensicia noch einen speziellen Auftrag für mich?« fragte Tyekanik. Noch immer war seine Stimme heiser, aber sie kam nun in einem etwas schärferen Tonfall.
    »Es ist eine Ihrer schlechten Angewohnheiten, mich ständig zu unterbrechen«, tadelte sie ihn.
    Tyekanik lächelte plötzlich. Seine großen Zähne leuchteten im Licht des Bildschirms. »Manchmal erinnern Sie mich an Ihren Vater«, meinte er. »Auch er redete ständig wie die Katze um den heißen Brei herum, bevor er mir einen äh ... delikaten ... Auftrag gab.«
    Um ihre ärgerliche Stimmung zu unterdrücken, wandte sie den Blick von ihm ab und fragte: »Glauben Sie wirklich, daß diese beiden Lazas meinen Sohn auf den Thron zurückbringen werden?«
    »Es ist nicht unmöglich, Prinzessin. Sie sollten berücksichtigen, daß die beiden Bastarde von Paul Atreides nicht mehr als ein kleiner Happen für diese beiden da draußen darstellen ... Und wenn die Zwillinge erst einmal von der Bildfläche verschwunden sind ...« Er zuckte die Achseln.
    »Dann wird der Enkel von Shaddam IV. logischerweise die Thronfolge antreten«, sagte die Prinzessin. »Das heißt, wenn es uns gelingt, die Zweifel der Fremen, des Landsraads und der MAFEA zu zerstreuen, daß wir etwas damit zu tun haben. Gar nicht zu reden von einem eventuell überlebenden Mitglied der Familie Atreides, das vielleicht ...«
    »Jarvid hat mir zugesichert, daß es für seine Leute eine Kleinigkeit darstellt, Alia rasch festzusetzen. Und Lady Jessica kann man als Atreides nicht zählen. Wer sollte also übrigbleiben?«
    »Der Landsraad und die MAFEA sind allemal auf der Seite derjenigen, die die Profite machen«, warf die Prinzessin ein. »Aber was wird mit den Fremen?«
    »Wir werden sie in der Religion ihres Muad'dib ersäufen!«
    »Das ist leichter gesagt als getan, mein lieber Tyekanik.«
    »Ich sehe«, sagte der Sardaukar, »daß wir schon wieder bei diesem alten Streitpunkt angelangt sind.«
    »Das Haus Corrino hat schon schlimmere Dinge getan, um an der Macht zu bleiben«, sagte sie.
    »Aber sich dieser ... dieser Religion anzunehmen!«
    »Mein Sohn respektiert Sie«, sagte die Prinzessin.
    »Ich warte auf den Tag, an dem das Haus Corrino wieder auf seinen rechtmäßigen Thron zurückkehrt und die Macht ausübt. Und darauf wartet jeder übriggebliebene Sardaukar hier auf Salusa. Aber wenn Sie jetzt ...«
    »Tyekanik! Dies hier ist der Planet Salusa Secundus. Verfallen Sie nicht auch in diesen Schlendrian, der sich mittlerweile in unserem Imperium breitgemacht hat. Wenn Sie also schon von dieser Welt reden, nennen Sie sie mit ihrem kompletten Namen und achten Sie auf jedes Detail. Es werden gerade diese Attribute sein, die den Lebenssaft der Atreides im Sand von Arrakis versickern lassen. Denken Sie an jedes Detail, Tyekanik!«
    Er wußte, was sie mit diesem Angriff beabsichtigte. Er war nichts anderes als eine Demonstration ihrer Cleverness, die sie von ihrer Schwester Irulan gelernt hatte. Dennoch

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