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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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irgend etwas in Moneos Stimme verwirrte ihn. Er hatte Worte ausgesprochen, die einfach nicht übergangen werden konnten.
    »Ich bin nicht irgendein unreifes Kind, dem Sie ...«
    »Duncan!« So laut war der zurückhaltende Moneo bisher noch nie geworden. Überrascht blieb Idahos Hand über dem Messergriff in der Luft hängen, als Moneo fortfuhr: »Wenn der Körper nach Reife strebt, aber irgend etwas ihn im Stadium des Heranwachsenden hält, entwickelt man ziemlich abstoßende Verhaltensweisen. Vergessen Sie's!«
    »Bezichtigen ... Sie ... mich ... etwa ... der ...?«
    »Nein!« Moneo deutete in den Gang hinein. »Oh, ich weiß, was Sie dort drüben gesehen haben müssen, aber das ...«
    »Zwei sich leidenschaftlich küssende Frauen! Halten Sie das etwa nicht für ...?«
    »Es ist unwichtig. Die Jugend erforscht ihr Potential eben auf vielerlei Wegen.«
    Idaho balancierte nun am Rande einer Explosion und wippte auf und nieder. »Ich freue mich, etwas über Sie zu erfahren, Moneo.«
    »Nun, ich habe auch von Ihnen gelernt; mehrere Male.«
    Moneo beobachtete den Effekt seiner Worte, als sie in Idahos Bewußtsein drangen und sich dort festhakten. Die Gholas konnten sich nie der Faszination derjenigen entziehen, die vor ihnen dagewesen waren.
    Mit einem heiseren Flüstern sagte Idaho: »Was haben Sie gelernt?«
    »Sie haben mich viele wertvolle Dinge gelehrt«, sagte Moneo. »Wir alle versuchen uns zu entwickeln, aber wenn uns etwas davon zurückhält, können wir unser Potential in Schmerz umwandeln – indem wir ihn suchen oder verteilen. Heranwachsende sind besonders verletzlich.«
    Idaho beugte sich vor. »Ich rede über Sex.«
    »Natürlich tun Sie das.«
    »Werfen Sie mir etwa vor, Heranwachsende zu ...?«
    »Ganz recht.«
    »Ich sollte Ihnen den Hals um ...«
    »Ach, halten Sie doch die Schnauze!«
    Moneos Erwiderung hatte zwar nicht die Spur der Bene-Gesserit-Stimmkraft, aber immerhin hatte er sein ganzes Leben mit dem Erteilen von Befehlen verbracht. Etwas in Idaho konnte nur gehorchen.
    »Tut mir leid«, sagte Moneo. »Aber die Tatsache, daß meine einzige Tochter ... Ich bin etwas außer mir.« Er brach ab und zuckte die Achseln.
    Idaho holte zweimal tief Luft. »Ihr seid doch allesamt verrückt! Sie erzählen mir, daß Ihre Tochter möglicherweise sterben wird – und dabei ...«
    »Sie Narr!« brüllte Moneo. »Wissen Sie überhaupt, was ich von Ihren kleinkarierten Problemen halte? Ihre dummen Fragen und egoistischen ...« Er brach kopfschüttelnd ab.
    »Ich nehme zwar Rücksicht, weil Sie persönliche Probleme haben«, sagte Idaho, »aber wenn Sie ...«
    »Rücksicht? Sie nehmen Rücksicht?« Moneo holte bebend Luft. Das war zuviel!
    Idaho sagte förmlich: »Ich kann Ihnen nachsehen, daß ...«
    »Sie! Sie schwatzen über Sex, Nachsehen, Schmerz und ... Sie glauben, daß Sie und Hwi Noree ...«
    »Lassen Sie Hwi da raus!«
    »Oh, sicher. Lassen wir sie raus. Den Schmerz wollen wir uns doch ersparen. Sie teilen das Bett mit ihr und denken nicht im geringsten daran, einmal abtreten zu müssen. Sagen Sie mir, Sie Narr, wie können Sie sich noch im Spiegel ansehen?«
    Idaho holte tief Luft. Er verlor die Fassung. Er hätte niemals vermutet, daß in dem stillen Moneo eine derartige Leidenschaft brannte. Aber diese Attacke konnte wohl kaum ...
    »Sie halten mich für grausam?« fragte Moneo. »Ich bringe Sie nur dazu, über Dinge nachzudenken, denen Sie lieber aus dem Wege gehen würden. Hah! Man hat Lord Leto schon grausamere Dinge angetan – und bloß, um grausam zu sein!«
    »Sie verteidigen ihn? Sie ...«
    »Ich kenne ihn am besten!«
    »Er benutzt Sie!«
    »Und zu welchem Zweck?«
    »Sagen Sie's mir!«
    »Er ist unsere größte Hoffnung, das zu verewigen ...«
    »Perverse verewigen nichts!«
    Moneo antwortete in einem ruhigen Tonfall, aber seine Worte ließen Idaho erzittern. »Ich werde es Ihnen nur einmal sagen. Die Homosexuellen haben während unserer gesamten Geschichte zu den besten Kriegern gehört; wenn es darauf ankam, wurden sie zu Berserkern. Sie waren auch unter unseren besten Priestern und Priesterinnen. Der Zölibat hat sich nicht aus Zufall entwickelt. Es ist auch kein Zufall, daß Heranwachsende die besten Soldaten sind.«
    »Das ist doch abartig!«
    »Stimmt genau! Militärische Befehlshaber haben sich das Wissen, daß man Sex am besten durch Schmerz ersetzt, seit Jahrtausenden und Aberjahrtausenden zunutze gemacht.«
    »Ist es das, was der große Gott Leto tut?«
    Immer noch gefaßt sagte

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