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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Familienlebens unvermindert fort. Die Ausnahmen sind ganz die erwarteten: die Gilde, die Fischredner, die Empfänger kaiserlicher Courtagen, die ihr Aussehen wechselnden Gesichtstänzer der Tleilaxu (die trotz all ihrer Anstrengungen, diesen Umstand zu ändern, immer noch unfruchtbar sind) – und natürlich wir.
    Es ist zu bemerken, daß die familiären Existenzbedingungen einander ungeachtet der Heimatwelt immer ähnlicher werden, und dies ist ein Umstand, der nicht dem puren Zufall zugeschrieben werden kann. Wir fangen an, die ersten Auswirkungen von Lord Letos großem Plan zu spüren. Obwohl sogar die ärmsten Familien sichtlich wohlgenährt sind, werden die Bedingungen des täglichen Lebens zunehmend statischer.
    Wir erinnern an ein Statement Lord Letos, das er Berichten zufolge vor acht Generationen abgegeben hat:
    »Ich bin der einzige ungewöhnliche Anblick, der im ganzen Imperium zurückgeblieben ist.«
    Die Ehrwürdige Mutter Syaksa hat eine theoretische Erklärung für diesen Trend geäußert, eine Theorie, die viele von uns zu glauben beginnen. EM Syaksa schreibt Lord Leto ein Motiv zu, das auf dem Prinzip des hydraulischen Despotismus basiert. Wie allgemein bekannt, ist der hydraulische Despotismus nur dann durchführbar, wenn ein Stoff oder ein Umstand, von dem das allgemeine Leben absolut abhängig ist, von einer relativ kleinen und zentralisierten Kraft kontrolliert werden kann. Das Prinzip des hydraulischen Despotismus wird hervorgerufen, wenn der Strom einer Bewässerungsanlage die Zahl der örtlichen Ansiedler dermaßen anschwellen läßt, daß sie von dieser Quelle völlig abhängig werden. Wenn man sie zum Versiegen bringt, kommt es zu einem Massensterben.
    Dieses Phänomen hat sich im Laufe der menschlichen Geschichte mehrfach wiederholt – und das nicht nur in bezug auf Wasser, sondern auch im Bereich der Kohlenwasserstoff-Energieträger wie Benzin und Kohle, die man mittels Rohrleitungen und anderer Vertriebswege kontrollierte. Und dann, als die Verteilung elektrischer Energie nur mit Hilfe komplizierter Netzleitungen möglich war, die sich quer durch die Landschaften zogen, fiel sogar dieser Energiequelle die Rolle eines hydraulisch-despotistischen Elements zu.
    EM Syaksa äußert die Ansicht, daß Lord Leto im Begriff sei, das Imperium noch stärker von der Melange abhängig werden zu lassen. Es ist anzumerken, daß man den Alterungsprozeß eine Krankheit nennen kann, die man zwar mit Melange behandeln, aber nicht kurieren kann. EM Syaksa betont, daß Lord Leto möglicherweise so weit gehen könnte, eine neue Krankheit einzuführen, die man ausschließlich mit Melange unterdrücken kann. Obwohl dies vielleicht weit hergeholt klingt, ist es nicht völlig von der Hand zu weisen. Es sind schon seltsamere Dinge passiert, und wir sollten über die Rolle, die die Syphilis in der frühen Menschheitsgeschichte gespielt hat, nicht leichtfertig hinwegsehen.
     
    DAS TRANSPORTWESEN/DIE GILDE
    Das einst völlig auf Arrakis abgestimmte dreistufige Transportsystem, das daraus bestand, daß man sich auf dem Boden zu Fuß bewegte und schwere Lasten von suspensorgesteuerten Scheiben tragen ließ; sich mit Ornithoptern durch die Luft bewegte und sich außerhalb des Planeten von Gildentransportern befördern ließ, dominiert auf den anderen Planeten des Imperiums mehr und mehr. Ix ist die wichtigste Ausnahme.
    Wir schreiben diese Entwicklung teilweise dem Verfall und den statischen Lebensbedingungen zu, aber teilweise ist dies auch darauf zurückzuführen, daß man das Vorbild Arrakis kopiert. Der allgemeine Abscheu, den man vor den von Ixianern produzierten Gerätschaften hat, trägt diesen Trend sicher nicht unbeträchtlich mit. Außerdem sehen wir uns mit der Tatsache konfrontiert, daß die Fischredner dieses Vorbild propagieren, um ihre Instandhaltungsarbeit reduzieren zu können.
    Was die Rolle der Gilde innerhalb dieser Entwicklung anbetrifft, so sind ihre Navigatoren völlig von der Melange abhängig. Aus diesem Grund beobachten wir genauestens die vereinten Bemühungen der Gilde und der Ixianer, mechanische Stellvertreter für die hellseherischen Gaben der Gildennavigatoren zu entwickeln. Ohne Melange oder eine vergleichbare Einrichtung, die den Kurs eines Heighliners projizieren kann, würde sogar die kleinste Schiffseinheit der Gilde Katastrophen riskieren. Obwohl wir, was das von der Gilde und Ix vorangetriebene Projekt angeht, nicht sonderlich zuversichtlich sind, ist ein Erfolg nicht

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