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Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten

Titel: Dune 04: Der Gottkaiser des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Letos Reaktion auf ihren einzigen Versuch, die Zellstruktur und die Psyche des Originals zu verändern, noch immer sehr zurückhaltend.
    Wir empfingen kürzlich einen Kurier der Tleilaxu, der neuerlich den Vorschlag machte, unsere Kräfte mit dem Ziel zu vereinigen, die Produktion einer ausschließlich weiblichen Gesellschaft aufzunehmen, die keinerlei Bedarf nach dem männlichen Geschlecht hat. Aus verständlichen Gründen einschließlich dem, daß wir allem mißtrauen, was die Tleilaxu vorschlagen – fiel unsere Antwort natürlich freundlich-negativ aus. Unsere Botschaft wird Lord Leto am Tage seines Jahrzehntfestes lückenlos über diese Angelegenheit informieren.
Mit allem Respekt aufgesetzt von
den Ehrwürdigen Müttern
Syaksa, Yitob, Mamulut, Eknekosk und Akeli.

10
     
So seltsam es auch erscheinen mag: Ein großer Widerstreit wie jener, der in meinen Tagebüchern aufscheint, ist für die Beteiligten nicht immer wahrnehmbar. Viel hängt von dem ab, was die Menschen in der Verborgenheit ihres Herzens träumen. Ich habe mich stets gleichermaßen mit dem äußeren Erscheinungsbild von Träumen wie von Handlungen befaßt. Mein Widerstreit mit dem, wie die Menschheit sich selbst sieht, findet sich zwischen den Zeilen meiner Tagebücher: ein schweißtreibender Wettkampf auf einem Gebiet, in dem man sich plötzlich den finstersten Motiven unserer schwärzesten Vergangenheit gegenübersieht, die zu Ereignissen werden können, mit denen wir nicht nur leben, sondern gegen die wir uns auch behaupten müssen. Es ist das Ungeheuer mit dem Kopf der Hydra, das immer aus der Richtung angreift, in die man gerade nicht schaut. Deswegen bete ich darum, daß ihr, wenn ihr meinen Teil des Goldenen Pfades hinter euch gebracht habt, nicht mehr die unschuldigen Kinder seid, die zu einer Musik tanzen, die sie nicht hören können.
Die gestohlenen Journale
     
     
    Nayla bewegte sich in einem gleichbleibenden, schwerfälligen Tempo, als sie die Stufen der Wendeltreppe zum Audienzzimmer des Gott-Kaisers im Südturm der Zitadelle erklomm. Jedesmal wenn sie an der südwestlichen Turmbiegung vorbeikam, beleuchteten die engen, schlitzartigen Fenster ihren Weg mit goldenen Sonnenstrahlen. Sie wußte, daß die Hauptmauer neben ihr mit einem Aufzug ixianischer Machart versehen war, dessen Kapazität ausreichte, um den Leib ihres Herrn in die obere Kammer zu befördern. Gewiß hätten sich auch keine Probleme ergeben, ihren viel leichteren Leib dort hinaufzutragen, aber daß man ihr zumutete, die Treppe zu benutzen, störte sie nicht im geringsten.
    Die durch die Fensterschlitze hereinwehende Brise trug den feuersteinähnlichen Geruch des Flugsandes mit sich. Die niedrigstehende Sonne entzündete das Licht roter Mineralienansammlungen auf der Innenwand. Es sah aus, als würden Streichholzköpfe aufleuchten. Hin und wieder erhaschte sie durch die Schlitzfenster einen Blick auf die Dünen, aber sie hielt nicht einmal an, um die sie umgebenden Dinge zu bewundern.
    »Du hast eine heldenhafte Geduld, Nayla«, hatte der Herr einst zu ihr gesagt.
    Die Erinnerung an diese Worte wärmte Nayla innerlich auf.
     
    Im Innern des Turms verfolgte Leto Naylas Fortschritte auf der langen, um die ixianische Röhre herumgebauten Wendeltreppe. Ihr Näherkommen wurde von einer ixianischen Apparatur zu ihm herein übertragen, die ihr Abbild in einem Viertel ihrer Größe auf einen dreidimensionalen Brennpunkt direkt vor seinen Augen projizierte.
    Wie präzise sie sich bewegt, dachte er.
    Diese Präzision, wußte Leto, war auf übergroße Einfalt zurückzuführen.
    Nayla trug ihr Fischrednerblau und einen Kapuzenumhang ohne Falkenemblem. Nachdem sie die Wachstation am Fuße des Turms hinter sich gebracht hatte, hatte sie die schwarze Cibus-Maske, die sie bei solchen Gelegenheiten trug, abgelegt. Ihr eckiger, muskulöser Körper ähnelte denen vieler seiner sonstigen Wachen, aber kam in seiner Erinnerung nur einmal vor. Ihr Gesicht war fast viereckig und mit einem Mund versehen, der so breit war, als würde er bis zu ihren Ohren reichen. Aber das war eine Illusion, die von den tiefen Falten neben ihren Mundwinkeln hervorgerufen wurde. Ihre Augen waren blaßgrün und ihr kurzgeschnittenes Haar altem Elfenbein nicht unähnlich. Ihre Stirn verstärkte das quadratische Erscheinungsbild ihres Gesichts noch mehr: Sie war beinahe flach und mit blassen Augenbrauen versehen, die man meistens wegen ihrer verlockenden Augen nicht einmal wahrnahm. Ihre Nase bildete eine gerade,

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