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Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten

Titel: Dune 05: Die Ketzer des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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gefährlich«, sagte Delnay. Er ging den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    Kurz darauf ging Teg ebenfalls zurück und suchte sich einen Weg zum Kamin. Ganze Gruppen von Männern drehten sich plötzlich um und schwiegen, als sie ihn erkannten. Gemurmelte Kommentare gingen durch den Raum. »Der alte Bashar höchstpersönlich.« – »O ja, es ist Teg. Ich habe unter ihm gedient, habe ich wirklich. Ich würde diese Gestalt und das Gesicht immer wiedererkennen.«
    Die Gäste hatten sich um die atavistische Wärme der Feuerstelle versammelt. Es roch nach nasser Kleidung und alkoholgeschwängertem Atem.
    Das Unwetter hatte die Menge also in die Bar getrieben? Teg sah sich die ihn umgebenden kampferprobten Gesichter an und dachte, daß dies kein zufälliges Treffen sein konnte, was immer Delnay auch behauptete. Die Anwesenden kannten einander jedoch, und jeder hatte vom anderen erwartet, ihn zu diesem Zeitpunkt an diesem Ort zu treffen.
    Delnay saß auf einer der Kaminbänke und hielt ein Glas mit einer bernsteingelben Flüssigkeit in der Hand.
    »Sie haben's rumgehen lassen, daß wir uns heute hier treffen«, sagte Teg.
    »War es das nicht, was Sie wollten, Bashar?«
    »Wer sind Sie, Delnay?«
    »Mir gehört eine Winterfarm, ein paar Steinwürfe südlich von hier, und ich habe ein paar Bankiersfreunde, die mir gelegentlich ein Bodenfahrzeug leihen. Wenn Sie möchten, daß ich genauer werde: Ich bin wie der Rest der Leute in diesem Raum: Jemand, der die Geehrten Matres vom Hals haben will.«
    Ein Mann hinter Teg fragte: »Stimmt es, daß Sie heute hundert von ihnen den Garaus gemacht haben, Bashar?«
    Teg sagte trocken und ohne sich umzudrehen: »Die Zahl ist stark übertrieben. Könnte ich bitte was zu trinken haben?«
    Da er größer war als die anderen, konnte er den Raum einer Prüfung unterziehen, während jemand ihm ein Glas besorgte. Als es ihm in die Hand gedrückt wurde, war es – wie er erwartet hatte – das tiefe Blau des danischen Marinete. Diese alten Soldaten kannten seine Vorlieben.
    Die Anwesenden tranken weiter, aber langsamer als zuvor. Sie warteten darauf, daß er ihnen sagte, was er wollte.
    Stürmische Nächte dieser Art, dachte Teg, verliehen der Natur des geselligen Menschen einen natürlichen Aufschwung. Sammelt euch hinter dem Feuer am Höhleneingang, Stammesgenossen! Nichts Gefährliches kommt dann an uns vorbei, besonders dann nicht, wenn das Ungeheuer unser Feuer sieht. Wie viele Versammlungen dieser Art mochte es in einer solchen Nacht auf Gammu geben? Teg stellte sich diese Frage, während er an seinem Glas nippte. Schlechtes Wetter konnte Bewegungen tarnen, die die versammelten Genossen unbeobachtet wissen wollten. Und vielleicht führte das Wetter sogar dazu, daß gewisse Leute daheim blieben, von denen man es sonst nicht erwarten konnte.
    Teg erkannte ein paar Gesichter aus der Vergangenheit wieder – Offiziere und gemeine Soldaten. Ein gemischter Haufen. An einige der Männer hatte er gute Erinnerungen: verläßliche Burschen. Einige von ihnen würden heute nacht sterben.
    Der Geräuschpegel nahm zu, als die Leute sich in seiner Gegenwart entspannten. Niemand drängte auf eine Erklärung. Auch das wußten sie über ihn: Teg hatte seinen eigenen Zeitplan.
    Die von den Gesprächen und dem Gelächter hervorgerufenen Geräusche waren von einer Art, wie sie derartige Versammlungen schon seit Anbeginn der Zeit begleitet hatten. Stets dann, wenn man sich zum gegenseitigen Schutz zusammentat. Gegenseitiges Zutrinken, ein plötzlicher Ausbruch von Gelächter. Nur wenige grinsten still vor sich hin. Es würden die sein, die sich ihrer persönlichen Kraft bewußter waren. Ein verhaltenes Grinsen sagte aus, daß man zwar amüsiert war, daß aber kein Grund vorlag, einen brüllend lachenden Tölpel aus sich zu machen. Delnay gehörte zu denen, die lieber still waren.
    Teg schaute auf und stellte fest, daß die gewölbte Decke ziemlich niedrig war. Sie machte den ummauerten Raum auf der Stelle größer und heimeliger. Hier hatte man der menschlichen Psyche sorgfältig Aufmerksamkeit geschenkt. Dieser Tatsache war er auf diesem Planeten schon des öfteren begegnet. Man bemühte sich, unerwünschten Lauschern eine Abfuhr zu erteilen. Die Gäste sollten sich bequem und sicher fühlen. Sicher waren sie natürlich nicht, aber man mußte ja nicht direkt darauf hingewiesen werden.
    Eine ganze Weile sah Teg dem geschickt hantierenden Bedienungspersonal zu, das die Gäste mit Getränken versorgte: dunkles,

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