Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Gesserit-Lehre wiedererkannte.
    Macht zieht die Korrumpierbaren an. Absolute Macht zieht absolut Korrumpierbare an. Dieser Gefahr ist eine untertänige Bevölkerung angesichts einer festverwurzelten Bürokratie ausgesetzt. Da ist selbst die Vetternwirtschaft wünschenswerter, weil die Toleranzebene dort niedriger liegt und die Korrupten periodisch ausgesondert werden. Festverwurzelte Bürokratien kann man nur selten von der Anwendung von Gewalt abhalten. Vorsicht, wenn Beamtenschaft und Militär gemeinsame Sache machen!
    Die Schule der Geehrten Matres.
    Macht um ihrer selbst willen – eine Aristokratie, die aus einem ungleichgewichtigen Stamm entstanden war.
    Wer waren diese Leute, die er sah? Stark genug, um die Geehrten Matres zu vertreiben. Er wußte es auf der Grundlage einer Hochrechnung.
    Idaho empfand diese Vorstellung als zutiefst verwirrend. Die Geehrten Matres als Flüchtlinge! Barbarisch, aber unwissend, wie alle Plünderer, die es vor den Vandalen gegeben hatte. Von impulsiver Gier ebenso gesteuert wie von jeder anderen Antriebskraft. »Nehmt das Gold Roms!« Ihr Bewußtsein filterte jegliche Ablenkung. Es war eine verblüffende Unwissenheit, die nur dann ins Straucheln geriet, wenn die höher entwickeltere Zivilisation ein geschicktes Manöver ausführte, und sich ...
    Plötzlich wurde ihm klar, was Odrade vorhatte.
    Götter der Tiefe! Welch subtiler Plan!
    Er preßte die Handflächen gegen seine Schläfen und zwang sich dazu, vor Qual nicht aufzuschreien. Sollen sie annehmen, ich sei müde. Aber die Erkenntnis, Odrades Plan durchschaut zu haben, sagte ihm auch, daß er Murbella verlieren würde – so oder so.

37
     
Wann kann man den Hexen trauen? Niemals! Die finstere Seite des magischen Universums gehört den Bene Gesserit, und wir müssen sie zurückweisen.
Tylwyth Waff
Der Meister der Meister
     
     
    Der große Gemeinschaftsraum des Zentrums mit seinen Etagensitzreihen und der sich davor ausbreitenden Plattform war voller Bene Gesserit-Schwestern – und zwar mit mehr, als sich je zuvor hier versammelt hatten. An diesem Nachmittag war in der Ordensburg beinahe alles andere zum Stillstand gekommen, weil nur wenige ihre Stellvertreterinnen schicken wollten, und wichtige Entscheidungen der Service-Truppe nicht überlassen werden konnten. Ehrwürdige Mütter in schwarzen Roben dominierten auf der Zusammenkunft. Sie saßen in Gruppen in der Nähe des Podiums, aber es wimmelte auch von Akoluthen in weißpaspelierten Umhängen. Man hatte sogar die Neuen mitgebracht. Gruppen mit weißen Roben waren Jung-Akoluthen. Man fand sie da und dort verteilt, wo sie sich zusammengefunden hatten, um beieinander zu sein. Alle anderen waren von den Synoden-Prokuratorinnen ausgeschlossen worden.
    Die Luft wirkte abgestanden und war schwer vom Melange-Atem der Anwesenden. Gerüche genossener Speisen mit viel Knoblauch schoben sich durch diese Atmosphäre wie Eindringlinge. All dies und die Geschichten, die durch den Raum geisterten, machten die Spannung unerträglich.
    Die meisten Anwesenden richteten ihre Aufmerksamkeit auf das Podium und die Seitentür, durch die die Mutter Oberin eintreten würde. Selbst während man mit seinen Nachbarn redete oder umherging, konzentrierte man sich auf diese Stelle, wo, wie man wußte, bald jemand erscheinen und grundlegende Veränderungen im Leben aller hervorrufen würde. Die Mutter Oberin hätte sie keinesfalls mit dem Versprechen wichtiger Bekanntmachungen in den großen Gemeinschaftsraum gerufen, wenn es nicht um etwas gegangen wäre, das die Bene Gesserit in ihren Grundfesten erschüttert hätte.
    Bellonda ging Odrade in den Raum vor. Sie bewegte sich mit jenem charakteristischen Watscheln auf das Podium zu, das sie selbst noch aus der Ferne erkennbar machte. Odrade ging fünf Schritte entfernt hinter ihr her. Dann kamen die Senior-Ratsmitglieder und Adjutanten, und unter ihnen befand sich, in schwarzer Robe, Murbella (die aufgrund der vor erst zwei Wochen stattgefundenen Agonie noch immer etwas abwesend wirkte). Dortujla humpelte dicht hinter ihr her; Tam und Sheeana begleiteten sie. Am Ende dieser Prozession kam Streggi, die Teg auf ihren Schultern trug. Aufgeregtes Gemurmel erklang, als er erschien. Männer waren bei einer Versammlung nur selten zugegen, aber auf diesem Planeten wußte jeder, daß es sich bei ihm um den Ghola ihres Bashar-Mentaten handelte, der nun mit allem, was noch von der militärischen Streitmacht der Bene Gesserit übrig war, zusammenlebte.
    Als

Weitere Kostenlose Bücher