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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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gewesen. Natürlich enthielt sie bestens ausgestattete Zimmer, auch wenn diese selten und nur für die hochwichtigsten Persönlichkeiten – hauptsächlich Gildeninspektoren – reserviert waren.
    Schon wieder hat Teg recht. Die Geehrten Matres erhalten existierende Gebäude und bauen sie nur minimal um. Ein Tower!
    Dann fiel ihr ein: Dies ist nicht nur eine andere Welt, sondern auch eine andere Kultur, die einen auf ihre Weise leimt. Zwar hatte sie durch das Teilen mit Murbella einiges erfahren, aber was die Geehrten Matres zusammenhielt, wußte sie noch immer nicht. Gewiß war es nicht nur die Lust an der Macht.
    »Wir werden zu Fuß gehen«, sagte sie und führte die anderen über den gepflasterten Weg auf das gewaltige Gebäude zu.
    Mach's gut, Clairby! Spreng dein Schiff so schnell in die Luft, wie du kannst! Es soll unsere erste große Überraschung für die Geehrten Matres sein.
    Je näher sie kamen, desto höher türmte sich das Gildengebäude vor ihnen auf.
    Immer wenn Odrade eine dieser funktionellen Konstruktionen sah, überraschte es sie am meisten, daß sie den Eindruck erweckten, man habe sich bei ihrer Planung die größte Mühe gegeben. Obwohl man manchmal sehr genau hinsehen mußte, wiesen sie beabsichtigte Unterschiede auf. Das Diktat der Baukosten reduzierte die Eigenheiten an vielen Stellen, und Haltbarkeit ging über den Luxus oder die Augenfreuden. Man traf Kompromisse, die wie die meisten Kompromisse niemanden zufriedenstellten. Die Gildenkontrolleure hatten sich zweifellos über den Preis mokiert, und die momentanen Bewohner mußten sich über gewisse Mängel gewiß heute noch ärgern. Egal. Das Ding war eine greifbare Substanz. Es war dazu da, um jetzt genutzt zu werden. Schon wieder ein Kompromiß.
    Die Eingangshalle war kleiner, als sie erwartet hatte. Ein paar Innenveränderungen. Sie war sechs Meter lang und etwa vier breit; der Empfang war rechts von ihnen. Odrade schickte Suipol aus, um ihre Gruppe einzutragen und gab den anderen zu verstehen, daß sie – ohne zu nahe beieinanderzustehen – in der Halle warten sollten. Man mußte immer noch mit Verrat rechnen.
    Dortujla erwartete ihn offensichtlich. Sie sah resigniert aus.
    Odrade inspizierte die Umgebung und gab Kommentare dazu ab. Es gab massenhaft Kom-Augen hier, und der Rest ...
    Jedesmal, wenn sie einen solchen Ort betrat, hatte sie das Gefühl, in einem Museum zu sein. Ihre Weitergehenden Erinnerungen sagten ihr, daß sich Wohnheime dieser Art seit Äonen nicht wesentlich verändert hatten. Sogar in der Frühzeit fand sie Ähnliches. Ein Blick in die Vergangenheit der Leuchten: gigantische, funkelnde Gebilde, die elektrische Anlagen nachahmten, aber mit Leuchtgloben bestückt waren. Zwei von ihnen nahmen die Decke wie imaginäre Raumschiffe ein, die fauchend aus der Leere kamen.
    Es gab hier mehr von der Vergangenheit zu erhaschen, als ein gewöhnliches Augenpaar dieser Zeit wahrnehmen würde. Der Aufbau der Rezeption hinter den Gitterschlitzen, der Warteraum mit seinen verschiedenartigen Sitzmöglichkeiten und seiner unzureichenden Beleuchtung; die Piktogramme, die einem sagten, wo einen welcher Service erwartete: Restaurants, Rauchzimmer, Bars, in denen man sich treffen konnte, Schwimm- und Sportmöglichkeiten, Massageräume und dergleichen. Nur die Sprache und die Schrift hatten sich seit den alten Zeiten geändert. Aber mit einigem Sprachverständnis wären die Schilder auch für einen Primitiven aus der Vor-Raumfahrt-Epoche lesbar gewesen. Dies hier war nur ein vorübergehender Haltepunkt.
    Es gab eine Menge Sicherheitseinrichtungen. Manche wiesen das Aussehen von Artefakten aus der Diaspora auf. Ix und die Gilde hatten nie Gold für Kom-Augen und Sensoren verschwendet.
    In der Umgebung der Rezeption führten Robodiener einen frenetischen Tanz auf – eilten von hier nach dort, räumten Abfälle weg, reinigten, geleiteten Neuankömmlinge. Eine aus vier Ixianern bestehende Gruppe war vor Odrade und den Ihren angekommen. Sie sah sie sich genauer an. Wie angeberisch sie wirkten – und wie ängstlich.
    Für das Auge einer Bene Gesserit waren Ixianer immer zu erkennen, egal welcher Verkleidung sie sich auch bedienten. Die Grundstruktur ihrer Kultur färbte auf den einzelnen ab. Ixianer stellten ein Verhalten zur Schau, das streng von Kosten/Nutzen Erwägung geprägt war, wenn es um ihre Wissenschaft ging: daß politische und wirtschaftliche Erfordernisse die zulässige Forschungsarbeit entschieden. Was aussagte, daß die

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