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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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musterte die Projektionen.
    »Da ist das Trefferbild!«
    Das Trefferbild war noch gar nicht da, aber seine Worte erzeugten Glauben, und der Pulsschlag erhöhte sich. Niemand fragte, ob der Bashar Beschädigungen der Verteidigungsanlagen gesehen hatte. Seine Hände flogen über die Kom-Scheibe und schickten seine Schiffe in einem Feuersturm nach vorn, der den Raum hinter ihnen mit den Trümmern der Feinde übersäte.
    »In Ordnung! Los!«
    Er speiste den Kurs des Flaggschiffes in die Navigation ein, dann wandte er sich ganz der Feuerkontrolle zu. Lautlose Explosionen erhellten den sie umgebenden Raum, als das Flaggschiff die übrig gebliebenen Teile der Gammu-Ringverteidigung auslöschte.
    »Mehr Scheinanlagen!« befahl er.
    Kugeln aus weißem Licht blinkten auf den Projektionsfeldern.
    Die Aufmerksamkeit in der Kommandozentrale richtete sich auf die Felder, nicht auf den Bashar. Das Unerwartete! Teg, der gerade dafür bekannt war, bestätigte mal wieder seinen Ruf.
    »Ich finde es auf eigenartige Weise romantisch«, sagte Streggi.
    Romantisch! Donnerwetter! Die Zeit für Romanzen war Vergangenheit und kam erst noch. Eine bestimmte Aura wollte er gewalttätigen Plänen ja nicht absprechen. Historiker hatten ihre eigenen Ansichten in dieser Hinsicht. Aber jetzt! Es war die Zeit des Adrenalins! Romantik lenkte einen von Notwendigkeiten ab. Man mußte innerlich absolut kalt sein, eine klare und unbeeinträchtigte Trennung zwischen Körper und Geist vornehmen.
    Während Tegs Hände sich im Feld der Kom-Scheibe bewegten, machte er sich klar, daß er Streggi zum Reden bewegt hatte. Hier wurde etwas Primitives in Sachen Tod und Zerstörung hervorgebracht. Dies war ein Augenblick, der aus der normalen Ordnung herausgeschnitten war. Eine verwirrende Rückkehr in ein uraltes Stammesverhalten.
    Sie hörte das Tom-Tom in seiner Brust schlagen und die Stimmen, die »Töten! Töten! Töten!« sangen.
    Seine Vision zeigte ihm, daß die Nicht-Schiffe der überlebenden Wächter panikartig flohen.
    Gut! Panik führt dazu, daß der Feind Schwäche und Auflösungserscheinungen zeigt.
    »Da ist das Baronat.«
    Idaho hatte ihm gesagt, wie der alte Harkonnen-Name für die ausgedehnte Stadt und ihr riesiges Zentrumsgebäude aus schwarzem Plastahl lautete.
    »Wir landen auf der Bahn dort im Norden.«
    Er sprach die Worte zwar aus, aber den Befehl gaben seine Hände.
    Jetzt aber schnell!
    In den kurzen Augenblicken, wenn die Nicht-Schiffe ihre Truppen von Bord ließen, waren sie sicht- und verwundbar. Die Truppenteile seiner gesamten Streitmacht mußten nun auf seine Kom-Scheibe reagieren. Die Verantwortung war groß.
    »Dies ist nur eine Finte. Wir jagen rein und wieder raus, nachdem wir ordentlich Schaden angerichtet haben. Unser wirkliches Ziel heißt Kreuzweg.«
    Er erinnerte sich an Odrades Abschiedsworte. »Die Geehrten Matres müssen eine Lektion erhalten wie nie zuvor. Damit sie wissen: Wer uns angreift, wird es zu spüren bekommen. Wer uns unter Druck setzt, wird schlimme Schmerzen erleiden. Sie haben gehört, wie unsere Strafaktionen aussehen. Wir sind berüchtigt dafür. Bestimmt haben sie darüber gekichert. Das Kichern soll ihnen im Halse steckenbleiben!«
    »Von Bord!«
    Jetzt war der gefährliche Augenblick. Der Raum über ihnen blieb leer und unbedrohlich, aber aus dem Osten jagten Feuerlanzen auf sie zu. Damit konnten seine Kanoniere fertig werden. Teg konzentrierte sich auf die Möglichkeit, daß feindliche Nicht-Schiffe zurückkamen, um einen Selbstmord-Angriff zu starten. Die Bildschirme zeigten, daß seine Hammerschiffe und Truppentransporter aus den Ladedecks strömten. Die Stoßtruppen, eine gepanzerte Eliteeinheit auf Suspensoren, hatten den Gürtel bereits gesichert.
    Da waren auch schon die tragbaren Kom-Augen, die sein Blickfeld erweitern und die einzelnen Details der Schlacht übertragen würden. Die Kommunikation war zwar die Hauptsache einer erfolgreichen Kommandoführung, aber sie zeigte ebenso die blutige Zerstörung.
    »Alles klar!«
    Das Signal klingelte durch die Zentrale.
    Teg ließ von der Bahn abheben und nahm in totaler Unsichtbarkeit eine neue Position ein. Jetzt gaben nur noch die Kom-Verbindungen den Verteidigern einen Hinweis auf seine Stellung – und die war von Tarnrelais maskiert.
    Die Projektion zeigte das monströse Rechteck des uralten Harkonnen-Zentrums. Es war wie ein Block aus lichtabsorbierendem Metall gebaut – für die Sklaven. Die Elite hatte auf dem Dach in den von Gärten umgebenen

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