Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
Spiele.
    Odrade sah, wie es Wirkung zeigte. Ein finsteres Stirnrunzeln war nicht alles, was Dama als Erwiderung zeigte. Das Rot in ihren Augen verschwand. Ihre Augen wurden beinahe umgänglich, was ganz im Gegensatz zu ihrem mürrischen Gesicht stand.
    Odrade nickte, als hätte Dama geantwortet. »Wir könnten Sie jenen Kräften ausliefern, die Sie bedrängen ... jenen, die Sie in diese Sackgasse getrieben haben.«
    »Sie glauben, wir ...«
    »Wir wissen es.«
    Zumindest weiß ich es jetzt.
    Das Wissen erzeugte Erleichterung und Furcht in ihr.
    Was ist es, das diese Frauen dort draußen unterworfen hat?
    »Wir sammeln lediglich unsere Truppen, bevor ...«
    »Bevor Sie in eine Arena zurückkehren, wo man Sie ganz gewiß zerschmettern wird ... wo Sie auf die überwältigende Zahl Ihrer Truppen nicht zählen können.«
    Damas Stimme verfiel in ein zaghaftes Galach, so daß Odrade Mühe hatte, sie zu verstehen. »Sie sind also bei Ihnen gewesen ... und haben ihr Angebot gemacht. Welche Narren ihr doch seid, Vertrauen in die ...«
    »Ich habe nicht gesagt, daß wir ihnen trauen.«
    »Wenn Logno da drüben ...« – mit einem Nicken deutete sie an, daß sie ihre zurückgebliebene Adjutantin meinte – »hören würde, wie Sie mit mir reden, wären Sie schneller tot, als ich Sie warnen könnte.«
    »Ich freue mich darüber, daß wir hier allein sind.«
    »Verlassen Sie sich nicht darauf, daß Sie das weiterbringen wird!«
    Odrade warf einen Blick über die Schulter auf das Gebäude zurück. Veränderungen des Gilden-Designs waren erkennbar: lange Fensterfassaden, viel exotisches Holz und schmückende Steine.
    Reichtum.
    Sie verhandelte mit einem derartigen Wohlstand, daß er für manche unvorstellbar gewesen wäre. Nichts von dem, was Dama haben wollte, nichts, was die Kultur, die ihr untertan war, beschaffen konnte, würde ihr versagt bleiben. Nichts außer der Freiheit, wieder in die Diaspora zurückzukehren.
    Wie ernst war es Dama mit der Vorstellung, daß ihr Exil vielleicht einmal endete? Und was hatte eine solche Macht in das Alte Imperium zurücktreiben können? Warum gerade hierher? Odrade wagte es nicht, danach zu fragen.
    »Wir werden in meinem Quartier darüber sprechen«, sagte Dama.
    Endlich geht es ins Netz der Spinne!
    Damas Unterkunft war etwas verwirrend. Mit Teppichen ausgelegte Räume. Beim Eintreten schüttelte sie ihre Sandalen ab und ging barfuß weiter. Odrade tat es ihr gleich.
    Was sie für Hornhäute an den Füßen hat! Es sind gefährliche Waffen, die sie im Bestzustand hält.
    Nicht der weiche Boden verwirrte sie, sondern das Zimmer an sich. Ein kleines Fenster, das auf einen sorgfältig bearbeiteten botanischen Garten hinausging. An den Wänden weder Behänge noch Bilder. Keinerlei Schmuck. Ein vergitterter Luftschacht über der Tür, durch die sie hereingekommen waren, warf schattige Streifen. Rechts von ihr befand sich noch eine Tür. Auch darüber ein Luftschacht. Zwei weiche, graue Sofas. Zwei kleine Beistelltischchen, glänzend schwarz. Dann wieder ein Tisch, größer diesmal. In Goldtönen, darüber ein grüner Schein, der auf ein Kontrollfeld hinwies. Odrade entdeckte in der goldenen Tischplatte den feinen, rechteckigen Umriß eines eingelassenen Projektors.
    Ahhh, ihr Arbeitszimmer. Sind wir zum Arbeiten hier?
    Dem Raum haftete eine läuternde Konzentration an. Man hatte mit Sorgfalt alles Ablenkende entfernt. Auf welche Ablenkungen sprach Dama an?
    Wo sind die persönlich gestalteten Räume? Sie muß doch mit ihrer Umgebung in einer speziellen Beziehung stehen. Man kann doch nicht ständig geistige Barrieren errichten, die alles zurückweisen, was die eigene Psyche enthält. Wenn man echten Komfort möchte, kann man sein Heim doch nicht so ausstatten, daß es einen attackiert, besonders nicht unterbewußt. Sie weiß von unterbewußter Verwundbarkeit! Sie ist tatsächlich gefährlich, aber sie hat die Kraft, ›Ja‹ zu sagen.
    Es war eine uralte Bene Gesserit-Erkenntnis. Man hielt nach denen Ausschau, die ›Ja‹ sagen konnten. Mit Niedrigen, die gar nichts anderes tun konnten, als ›Nein‹ zu sagen, gab man sich nicht ab. Man suchte sich den heraus, der eine Übereinkunft treffen, einen Vertrag unterzeichnen, für ein Versprechen geradestehen konnte. Die Spinnenkönigin sagte nicht oft ›Ja‹, aber sie hatte die Macht und wußte es.
    Ich hätte daran denken sollen, als sie mich beiseite nahm. Sie hat mir das erste Zeichen gegeben, als sie es mir erlaubte, sie Dama zu nennen. Habe

Weitere Kostenlose Bücher