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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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roten Funken führten in ihren Augen einen bösen Tanz auf.
    »Hier, im Zentrum Ihres Netzes und angesichts Ihrer weitreichenden Macht, muß ich es wohl eingestehen, fürchte ich.«
    »Also das ist es, was Sie bemerken – meine Macht.« Eitelkeit!
    Das erste, was Odrade tatsächlich aufgefallen war, war der Geruch der Frau. Sie hatte in irgendeinem gräßlichen Parfüm geradezu gebadet.
    Um ihre Pheromone zu überdecken?
    Hatte sie die Bene Gesserit-Fähigkeit, auf der Basis kleinster Sinneseindrücke zu urteilen, gewarnt? Vielleicht. Es war genauso wahrscheinlich, daß ihr dieses Parfüm einfach gefiel. Das scheußliche Gebräu duftete unterschwellig irgendwie nach exotischen Blumen. Etwas aus ihrer Heimat?
    Die Spinnenkönigin berührte ihr spitzes Kinn mit der Hand. »Sie dürfen mich Dama nennen.«
    Ihre Gefährtin wandte ein: »Sie ist der letzte Feind unter den Millionen-Planeten!«
    So denken sie also über das Alte Imperium.
    Dama gebot mit erhobener Hand Ruhe. Wie beiläufig – und wie enthüllend. Odrade sah einen Glanz in den Augen ihrer Adjutantin, der sie an Bellonda erinnerte. Sie waren von einer bösartigen Wachsamkeit und suchten nach Angriffsflächen.
    »Die meisten müssen mich Große Geehrte Mater nennen«, sagte Dama. »Ich habe Ihnen eine Ehre erwiesen.« Sie deutete auf den hinter ihr liegenden Torbogen. »Wir werden hinausgehen, nur wir beide, und uns unterhalten.«
    Es war keine Einladung – es war ein Befehl.
    Odrade blieb neben der Tür stehen, um sich eine dort befindliche Karte anzusehen. Schwarz auf weiß, kleine Linien, die Wege bezeichneten, und unregelmäßige Ränder, mit Beschriftung in Galach. Es handelte sich um die hinter den Steinplatten liegenden Gärten, die Identifikation der Pflanzungen. Odrade beugte sich vor, um sie genauer anzusehen, während Dama amüsiert und tolerant wartete. Ja, ungewöhnliche Bäume und Büsche, von denen nur wenige eßbare Früchte trugen. Der Stolz des Besitzenden – und diese Karte diente dazu, ihm Ausdruck zu verleihen.
    Auf dem Patio sagte Odrade. »Mir ist Ihr Parfüm aufgefallen.«
    Dama versank in Erinnerungen; ihre Stimme transportierte kunstvolle Untertöne, als sie antwortete.
    Eine Identitätsmarkierung für ihren privaten Flammenbusch. Sieh an! Aber sie ist sowohl traurig als auch wütend, wenn sie daran denkt. Und sie fragt sich, warum ich mich danach erkundige.
    »Sonst hätte der Busch mich nicht akzeptiert«, sagte Dama.
    Interessante Wortwahl.
    Ihr akzentuiertes Galach war nicht schwer zu verstehen. Offensichtlich paßte sie sich unbewußt ihrer Zuhörerin an.
    Gute Ohren. Sie braucht ein paar Sekunden, paßt auf, hört zu und paßt sich an, um sich verständlich zu machen. Eine sehr alte Kunstrichtung, die die meisten Menschen schnell adaptieren.
    Odrade sah die Ursprünge dieser Schutzfärbung.
    Man will nicht für einen Fremdling gehalten werden.
    Ein regulierbares Charakteristikum, in die Gene eingebaut. Die Geehrten Matres hatten es nicht verloren, aber es machte sie angreifbar. Unbeabsichtigte Farbveränderungen deckten nicht alles ab, und sie enthüllten viel.
    Trotz ihrer offensichtlichen Überheblichkeit war Dama intelligent und selbstdiszipliniert. Es war eine Freude, zu dieser Ansicht zu gelangen. Umschweife gewisser Art erübrigten sich damit.
    Odrade hielt dort an, wo auch Dama stehenblieb: am Rande des Patios. Sie standen beinahe Schulter an Schulter da, und Odrade, die sich den Garten ansah, erschrak fürchterlich, als sie feststellte, wie ähnlich er den Gärten der Bene Gesserit war.
    »Kommen Sie zur Sache!« sagte Dama.
    »Welchen Wert habe ich als Geisel?« fragte Odrade.
    Das Rot in ihrem Blick!
    »Sie haben sich ganz offensichtlich diese Frage gestellt«, sagte Odrade.
    »Fahren Sie fort!« Das Rot nahm ab.
    »Die Schwesternschaft hat dreifachen Ersatz für mich.« Odrade setzte ihren durchdringendsten Blick ein. »Möglicherweise schwächen wir uns gegenseitig dermaßen, daß es uns beide vernichten wird.«
    »Wir könnten euch zerschmettern, wie wir ein Insekt zertreten!«
    Achte auf das Rot!
    Odrade ließ sich von den inneren Stimmen nicht ablenken. »Aber die Hand, die uns zerschmettert, würde ein Geschwür entwickeln, und schließlich würde diese Krankheit euch auffressen.«
    Ohne in Einzelheiten zu gehen, konnte man es nicht einfacher ausdrücken.
    »Unmöglich!« Ein roter Blick.
    »Glauben Sie etwa, wir wüßten nicht, daß Ihre Feinde Sie hierher vertrieben haben?«
    Das gefährlichste aller

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