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Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten

Titel: Dune 06: Die Ordensburg des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Hypnotrance ist angeblich unser Geheimnis.«
    Bellonda hatte offensichtlich an diesem Hinweis einiges zu beißen: Keine der von uns in die Diaspora entsandten Schwestern ist je zurückgekehrt.
    In ihrem Bewußtsein war es großgeschrieben: »Haben abtrünnige Bene Gesserit die Geehrten Matres hervorgebracht?« Es deutete viel darauf hin. Aber weswegen betrieben sie dann die sexuelle Versklavung der Männer? Murbellas historisches Geschwätz war unbefriedigend. All dies widersprach den Bene Gesserit-Lehren.
    »Wir müssen es herausbekommen«, sagte Bellonda. »Das wenige, das wir wissen, ist äußerst verwirrend.«
    Odrade registrierte Besorgnis. Bis zu welchem Grad war diese Fähigkeit ein Köder? Zu einem hohen, dachte sie. Die Akoluthen ließen durchblicken, daß sie davon träumten, Geehrte Matres zu werden. Bellonda machte sich zu Recht Sorgen.
    Wer dermaßen zügellose Kräfte erschuf oder erweckte, erzeugte sinnliche Phantasien von enormer Komplexität. Man konnte ganze Völker aufgrund ihrer Gelüste oder Traumvorstellungen manipulieren.
    Darin lag die schreckliche Kraft, die die Geehrten Matres anzuwenden wagten. Wurde bekannt, daß sie über den Schlüssel zur blinden Ekstase verfügten, hatten sie die Hälfte der Schlacht gewonnen. Der simple Hinweis, daß so etwas überhaupt existierte, war der Anfang der Niederlage. Die Frauen, die sich auf Murbellas Ebene befanden, wußten möglicherweise nicht einmal davon, aber diejenigen, die sich an der Spitze befanden ... War es möglich, daß sie diese Kraft einfach einsetzten, ohne sich über ihre tiefere Bedeutung auch nur bewußt zu sein? Wenn das der Fall wäre, wie hat man dann unsere ersten Schwestern in der Diaspora in diese Sackgasse gelockt?
    Bellonda hatte bereits vorher eine Hypothese angeboten.
    Während der ersten Diaspora, eine Geehrte Mater und eine gefangengenommene Ehrwürdige Mutter. »Willkommen, Ehrwürdige Mutter. Wir möchten, daß Sie einer Demonstration unserer Kräfte beiwohnen.« Zwischenspiel einer sexuellen Demonstration, gefolgt von der Zurschaustellung der körperlichen Schnelligkeit einer Geehrten Mater. Dann: Melange-Entzug und die Injektion eines auf Adrenalin basierenden Ersatzstoffes, versetzt mit einer Hypnodroge. In dieser hypnotischen Trance wurde dann die Ehrwürdige Mutter sexuell ›geprägt‹.
    Dies – in Verbindung mit der selektiven Agonie des Melange-Entzugs – (meinte Bell) konnte das Opfer vielleicht dazu bringen, seine Herkunft zu verleugnen.
    Schicksal, steh uns bei! Sind die ursprünglichen Geehrten Matres Ehrwürdige Mütter gewesen? Können wir das Wagnis eingehen, diese Hypothese an uns selbst zu überprüfen? Welche Hilfe könnte uns das Paar im Nicht-Schiff in diesem Punkt geben?
    Zwei Informationsquellen befanden sich im Blickfeld der wachsamen Augen der Schwesternschaft, aber der Schlüssel mußte erst noch gefunden werden.
    Mann und Frau sind nicht mehr reine Zeugungspartner; sie sind füreinander nicht mehr nur Hilfe und Stütze. Etwas ist hinzugekommen. Beider Anteile haben sich erhöht.
    In der Kom-Augen-Aufzeichnung, die der Arbeitstisch abspielte, sagte Murbella etwas, das die gesamte Aufmerksamkeit der Mutter Oberin erweckte.
    »Wir Geehrten Matres sind selbst dafür zuständig. Wir können keinen anderen dafür verantwortlich machen.«
    »Hörst du das?« fragte Bellonda.
    Odrade schüttelte heftig den Kopf; sie wollte dem Dialog jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit widmen.
    »Was man über mich nicht sagen kann«, gab Idaho zurück.
    »Das ist eine leere Entschuldigung«, sagte Murbella vorwurfsvoll. »Dich haben die Tleilaxu konditioniert, die erste Einprägerin umzudrehen, die dir begegnete!«
    »Und ich sollte sie töten«, korrigierte Idaho. »So sah ihre Absicht aus.«
    »Aber du hast nicht einmal versucht, mich zu töten. Was nicht heißen soll, daß du es geschafft hättest ...«
    »Das war, als ...« Idaho brach mit einem unfreiwilligen Blick auf die Kom-Augen ab.
    »Was hat er an dieser Stelle sagen wollen?« stieß Bellonda hervor. »Wir müssen es herausfinden!«
    Odrade jedoch setzte die schweigende Beobachtung des gefangenen Paares fort. Murbella zeigte eine überraschende Einsicht. »Gehst du davon aus, du hättest mich rein zufällig überrumpelt?«
    »Genau.«
    »Aber ich sehe etwas in dir, das all dies hingenommen hat! Du hast dich nicht nur einfach deiner Konditionierung überlassen. Du hast doch nur posiert.«
    Idahos Blick ging nach innen, seine Augen verschleierten sich. Er legte

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